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Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944.

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zur prüfenden Untersuchung der "Prinzipien wissenschaftlicher ppe_043.002
Periodenbildung" veranlaßt. Dabei dachte er noch nicht an ppe_043.003
das geistesgeschichtliche Zeitmaß der Generation, das sein Nachfolger ppe_043.004
Friedrich Kummer (1909), einem Gedanken Diltheys folgend, bei der ppe_043.005
Neugliederung des eben zurückgelegten Jahrhunderts anwandte.

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Neben der zeitlichen Gruppierung kam aber auch eine räumliche in ppe_043.007
Betracht. Im Jahre 1907 hielt August Sauer seine Prager Rektoratsrede ppe_043.008
über "Literaturgeschichte und Volkskunde" und empfahl, auf ppe_043.009
Scherersche Gedanken zurückgreifend, die Berücksichtigung der ppe_043.010
stammhaften und landschaftlichen Eigentümlichkeiten und Zusammenhänge ppe_043.011
für Aufbau und Einteilung. Sauers Schüler Josef Nadler ppe_043.012
hat den Anregungen in der großartigen Stoffbewältigung seiner "Literaturgeschichte ppe_043.013
der deutschen Stämme und Landschaften" (1912 ff.) ppe_043.014
Folge geleistet, indem er nicht nur Steinmassen häufte, sondern aus ppe_043.015
ihnen lebendige Quellen schlug.

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1908 trat Rudolf Unger mit seinem weitschauenden Vortrag "Philosophische ppe_043.017
Probleme in der neueren Literaturwissenschaft" hervor, ppe_043.018
dessen Programm sich im Anschluß an Dilthey in jahrzehntelangem ppe_043.019
Reifen und vielfacher fruchtbarer Anwendung zur Forderung verdichtete, ppe_043.020
die "Literaturgeschichte als Problemgeschichte" zu behandeln ppe_043.021
(1924).

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1909 stellte Oskar Walzel der herkömmlichen analytischen Betrachtung ppe_043.023
das Verlangen nach einer synthetischen Literaturgeschichte ppe_043.024
gegenüber und öffnete damit der stilgeschichtlichen Periodisierung ppe_043.025
die Tür, die mit dem Ziel einer wechselseitigen Erhellung der Künste ppe_043.026
schließlich die Parallele zu Wölfflins kunstgeschichtlichen Grundbegriffen ppe_043.027
verfolgte und sie mit Diltheyschen Weltanschauungstypen ppe_043.028
in Einklang zu bringen suchte.

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1910 kam der Deutschamerikaner Kuno Francke mit der deutschen ppe_043.030
Ausgabe seines schon vorher genannten Werkes heraus, mit dem ppe_043.031
ersten Band seiner "Kulturwerte der deutschen Literatur in ihrer ppe_043.032
geschichtlichen Entwicklung", einer konstruktiven Soziologie, in der ppe_043.033
ein regelmäßiger Wechsel zwischen kollektivistischen und individualistischen ppe_043.034
Strömungen als Grundzug aufgefaßt war.

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1911 ist das Jahr des Abschlusses für Ernst Elsters "Prinzipien ppe_043.036
der Literaturwissenschaft", deren zweiter Band alle Stilformen mittels ppe_043.037
der Wundtschen Apperzeptionspsychologie erfassen wollte und vielleicht ppe_043.038
deshalb nur geringe Wirkung tat, weil dem jetzt im Vordergrund ppe_043.039
stehenden Bedürfnis nach historischer Periodisierung nicht ppe_043.040
entsprochen wurde. Um so stärkeren Einfluß haben zwei andere ppe_043.041
Erscheinungen dieses Jahres ausgeübt, nämlich Gundolfs "Shakespeare

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zur prüfenden Untersuchung der „Prinzipien wissenschaftlicher ppe_043.002
Periodenbildung“ veranlaßt. Dabei dachte er noch nicht an ppe_043.003
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Probleme in der neueren Literaturwissenschaft“ hervor, ppe_043.018
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1910 kam der Deutschamerikaner Kuno Francke mit der deutschen ppe_043.030
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Zitationshilfe: Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/67>, abgerufen am 27.11.2024.