ppe_404.001 Bildermasse bildet den Brennstoff, der durch das Gefühl zur Explosion ppe_404.002 gebracht und in seiner entfesselten Stärke der Phantasie zugeleitet ppe_404.003 wird, die die Räder ins Rollen bringt. Das alles kann mit solcher ppe_404.004 Geschwindigkeit ineinandergreifen, daß die Vorgänge kaum zu trennen ppe_404.005 sind.
ppe_404.006 Die Gefühle von Lust oder Unlust wiegen vor bei den Eindruckserlebnissen, ppe_404.007 die als richtungsadäquat oder konträr bezeichnet wurden; ppe_404.008 anschauliche oder schweifende Phantasie wird beflügelt durch ppe_404.009 die halbimaginativen oder imaginativen Ausdruckserlebnisse; beides ppe_404.010 hält sich das Gleichgewicht in der dritten Erlebnisgruppe, die ppe_404.011 als immanentes Schicksalsbewußtsein bezeichnet wurde. Schließlich ppe_404.012 kann auch die entfesselte kombinatorische Phantasie, die sich erfinderisch ppe_404.013 betätigt, des fortgesetzten emotionalen Antriebs nicht entraten ppe_404.014 und läßt sich lenken durch das aus dem Erlebnis aufsteigende ppe_404.015 Gefühl, das in den neuen Gebilden Werte sucht und geschaffen sehen ppe_404.016 will.
ppe_404.017 Diltheys Poetik hat die Verknüpfung der elementaren Gefühle zu ppe_404.018 zusammengesetzten Gefühlszuständen in sechs Kreisen geordnet und ppe_404.019 analysiert. Der Weg führte von außen nach innen und gelangte von ppe_404.020 sinnlichen Gefühlen über Empfindungsinhalte, zusammengefaßte ppe_404.021 Wahrnehmungen, denkende Vorstellungsverknüpfungen und Lebensgefühle ppe_404.022 elementarer Antriebe schließlich zu den gefühlsbestimmten ppe_404.023 Willenserregungen. Das Gefühlsleben bildet danach die Brücke von ppe_404.024 der Vorstellung zum Willen auf ähnliche Weise wie es in engerem ppe_404.025 Rahmen eine Mittelstellung zwischen Erlebnis und Phantasie einnahm. ppe_404.026 Diltheys Analyse wendet sich damit mehr dem seelischen ppe_404.027 Inhalt des Kunstwerkes zu, als den gestaltenden Kräften; sie gleitet ppe_404.028 von der Poetik zur Ästhetik ab, um von deren Gesetzen aus das ppe_404.029 Schaffen des Dichters zu normieren.
ppe_404.030 In Ernst Elsters Analyse des Dichters stellen dagegen Gefühle und ppe_404.031 Willensimpulse Anfang und Ende einer Kette dar, deren Mittelglieder ppe_404.032 durch die Lebensanschauungen der Dichter gebildet sind. Die Gefühle, ppe_404.033 die sich mit den verschiedenen Lebensanschauungen und Willensimpulsen ppe_404.034 verbinden, werden als Selbstgefühl, Mitgefühl, Gemeinschaftsgefühle ppe_404.035 und religiöse Gefühle unterschieden, und in jeder ppe_404.036 Kategorie werden Gefühle, die nicht durch äußere Eindrücke erregt ppe_404.037 sind, nämlich Stimmungen, getrennt von den Gefühlen, die durch ppe_404.038 äußere Eindrücke erregt werden, nämlich Schicksalsgefühle, Willensgefühle ppe_404.039 und Persönlichkeitsgefühle. Zu den Willensgefühlen werden ppe_404.040 Affekte und Leidenschaften, die sich in Aktivität oder Passivität ppe_404.041 unterscheiden, gerechnet; zu den Stimmungen die Temperamente.
ppe_404.001 Bildermasse bildet den Brennstoff, der durch das Gefühl zur Explosion ppe_404.002 gebracht und in seiner entfesselten Stärke der Phantasie zugeleitet ppe_404.003 wird, die die Räder ins Rollen bringt. Das alles kann mit solcher ppe_404.004 Geschwindigkeit ineinandergreifen, daß die Vorgänge kaum zu trennen ppe_404.005 sind.
ppe_404.006 Die Gefühle von Lust oder Unlust wiegen vor bei den Eindruckserlebnissen, ppe_404.007 die als richtungsadäquat oder konträr bezeichnet wurden; ppe_404.008 anschauliche oder schweifende Phantasie wird beflügelt durch ppe_404.009 die halbimaginativen oder imaginativen Ausdruckserlebnisse; beides ppe_404.010 hält sich das Gleichgewicht in der dritten Erlebnisgruppe, die ppe_404.011 als immanentes Schicksalsbewußtsein bezeichnet wurde. Schließlich ppe_404.012 kann auch die entfesselte kombinatorische Phantasie, die sich erfinderisch ppe_404.013 betätigt, des fortgesetzten emotionalen Antriebs nicht entraten ppe_404.014 und läßt sich lenken durch das aus dem Erlebnis aufsteigende ppe_404.015 Gefühl, das in den neuen Gebilden Werte sucht und geschaffen sehen ppe_404.016 will.
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ppe_404.030 In Ernst Elsters Analyse des Dichters stellen dagegen Gefühle und ppe_404.031 Willensimpulse Anfang und Ende einer Kette dar, deren Mittelglieder ppe_404.032 durch die Lebensanschauungen der Dichter gebildet sind. Die Gefühle, ppe_404.033 die sich mit den verschiedenen Lebensanschauungen und Willensimpulsen ppe_404.034 verbinden, werden als Selbstgefühl, Mitgefühl, Gemeinschaftsgefühle ppe_404.035 und religiöse Gefühle unterschieden, und in jeder ppe_404.036 Kategorie werden Gefühle, die nicht durch äußere Eindrücke erregt ppe_404.037 sind, nämlich Stimmungen, getrennt von den Gefühlen, die durch ppe_404.038 äußere Eindrücke erregt werden, nämlich Schicksalsgefühle, Willensgefühle ppe_404.039 und Persönlichkeitsgefühle. Zu den Willensgefühlen werden ppe_404.040 Affekte und Leidenschaften, die sich in Aktivität oder Passivität ppe_404.041 unterscheiden, gerechnet; zu den Stimmungen die Temperamente.
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Bildermasse bildet den Brennstoff, der durch das Gefühl zur Explosion ppe_404.002
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Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/428>, abgerufen am 22.11.2024.
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