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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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3. Auf ihrer Uebung im Sparen und Abthei-
len, und überhaupt auf ihrer mehr ausge-
bildeten Fertigkeiten sich nach den Umständen
zu richten. --

Und setzte hinzu, er wünschte, daß Ihr
Durchlaucht über diesen Punkt sowohl, als über
denjenigen, wie die Waisenkinder zur allgemeinen
Ausbreitung der Industrie im Land zu gebrauchen
wären, mit dem Baumwollen-Meyer reden möch-
ten. --

Und der Herzog gieng mit ihm und Arner
und dem Pfarrer in das Haus des Meyers. --

Dieser sagte ihm über den ersten Punkt, es
sey sehr wichtig, daß die Kinder, deren Brod von
ihrem Hausverdienst abhange, in ihrer Jugend
gleichsam den Katechismus lernen, wie sie sich
einzurichten haben, um bey Stockung der Ge-
werbsamkeit, und in theuren Zeiten nicht in Ver-
wicklung zu kommen. Das sey ein wesentli-
cher Grund, warum eine jede Obrigkeit Rechen-
schaft von den Unterthanen über die Anwendung
ihres Fabriken-Verdiensts fodere, und sie gewöh-
nen sollte, von Kindesbeinen auf alles mögliche,
was sie ersparen können, beyseits zu legen. Uebri-
gens aber führe der Gewinnst einer gut geleiteten
Gewerbsamkeit so weit, daß einem jeden Dorf[,]

3. Auf ihrer Uebung im Sparen und Abthei-
len, und uͤberhaupt auf ihrer mehr ausge-
bildeten Fertigkeiten ſich nach den Umſtaͤnden
zu richten. —

Und ſetzte hinzu, er wuͤnſchte, daß Ihr
Durchlaucht uͤber dieſen Punkt ſowohl, als uͤber
denjenigen, wie die Waiſenkinder zur allgemeinen
Ausbreitung der Induſtrie im Land zu gebrauchen
waͤren, mit dem Baumwollen-Meyer reden moͤch-
ten. —

Und der Herzog gieng mit ihm und Arner
und dem Pfarrer in das Haus des Meyers. —

Dieſer ſagte ihm uͤber den erſten Punkt, es
ſey ſehr wichtig, daß die Kinder, deren Brod von
ihrem Hausverdienſt abhange, in ihrer Jugend
gleichſam den Katechiſmus lernen, wie ſie ſich
einzurichten haben, um bey Stockung der Ge-
werbſamkeit, und in theuren Zeiten nicht in Ver-
wicklung zu kommen. Das ſey ein weſentli-
cher Grund, warum eine jede Obrigkeit Rechen-
ſchaft von den Unterthanen uͤber die Anwendung
ihres Fabriken-Verdienſts fodere, und ſie gewoͤh-
nen ſollte, von Kindesbeinen auf alles moͤgliche,
was ſie erſparen koͤnnen, beyſeits zu legen. Uebri-
gens aber fuͤhre der Gewinnſt einer gut geleiteten
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[476/0494] 3. Auf ihrer Uebung im Sparen und Abthei- len, und uͤberhaupt auf ihrer mehr ausge- bildeten Fertigkeiten ſich nach den Umſtaͤnden zu richten. — Und ſetzte hinzu, er wuͤnſchte, daß Ihr Durchlaucht uͤber dieſen Punkt ſowohl, als uͤber denjenigen, wie die Waiſenkinder zur allgemeinen Ausbreitung der Induſtrie im Land zu gebrauchen waͤren, mit dem Baumwollen-Meyer reden moͤch- ten. — Und der Herzog gieng mit ihm und Arner und dem Pfarrer in das Haus des Meyers. — Dieſer ſagte ihm uͤber den erſten Punkt, es ſey ſehr wichtig, daß die Kinder, deren Brod von ihrem Hausverdienſt abhange, in ihrer Jugend gleichſam den Katechiſmus lernen, wie ſie ſich einzurichten haben, um bey Stockung der Ge- werbſamkeit, und in theuren Zeiten nicht in Ver- wicklung zu kommen. Das ſey ein weſentli- cher Grund, warum eine jede Obrigkeit Rechen- ſchaft von den Unterthanen uͤber die Anwendung ihres Fabriken-Verdienſts fodere, und ſie gewoͤh- nen ſollte, von Kindesbeinen auf alles moͤgliche, was ſie erſparen koͤnnen, beyſeits zu legen. Uebri- gens aber fuͤhre der Gewinnſt einer gut geleiteten Gewerbſamkeit ſo weit, daß einem jeden Dorf,

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/494>, abgerufen am 22.11.2024.