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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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So machte er den, der den Kornbau am be-
sten verstund, zu seinem Dorfrath über den Korn-
bau; den, der den Wiesenbau am besten behan-
delte, zu seinem Dorfrath über den Wiesenbau --
der den Wald am besten besorgte, über den Wald-
bau -- der, so die Fruchtbäume am besten be-
sorgte, über die Fruchtbäume; und wählte so für
alle kleine und größere Theile der Wirthschaft den
Mann, der sich darinn als den besterfahrnen aus-
zeichnete, hierüber zu seinem Dorfrath.

Dann gab er diesen Männern, einem jeden
für sein Fach, ein Dorfrathsbuch, darinn erstlich
Auszüge aus den Schloß-Protokollen, so weit aus
denselben das Fach, darinn einer Dorfrath war,
Licht erhalten konnte; z. Ex. im Kornbau, wie
viel die ganze Gemeinde dieser Art Land besitze, und
dann, wie viel ein jeder Bauer einzeln besitze: wor-
über in den Protokollen sich nichts fand, z. Ex. über
die Baumzucht, das mußten die Dorfräthe selber
aufzeichnen -- und dann mußten sie in ihren Fä-
chern allemal in Rubriken, die ihnen vorgezeichnet
waren, den Zustand aller Theilen dieses Fachs, im
Großen und in seinen besondern Stücken, deutlich
und klar bemerken, z. Ex. in der Rubrik des Acker-
baus: 1°. wie viel von diesem Land gut, wie viel
schlecht, wie viel trocken, wie viel nasses, wie viel
leimartig, wie viel sandartig, wie viel gemischt u.
s. w. dann 2°, was für Hauptverbesserungen man

So machte er den, der den Kornbau am be-
ſten verſtund, zu ſeinem Dorfrath uͤber den Korn-
bau; den, der den Wieſenbau am beſten behan-
delte, zu ſeinem Dorfrath uͤber den Wieſenbau —
der den Wald am beſten beſorgte, uͤber den Wald-
bau — der, ſo die Fruchtbaͤume am beſten be-
ſorgte, uͤber die Fruchtbaͤume; und waͤhlte ſo fuͤr
alle kleine und groͤßere Theile der Wirthſchaft den
Mann, der ſich darinn als den beſterfahrnen aus-
zeichnete, hieruͤber zu ſeinem Dorfrath.

Dann gab er dieſen Maͤnnern, einem jeden
fuͤr ſein Fach, ein Dorfrathsbuch, darinn erſtlich
Auszuͤge aus den Schloß-Protokollen, ſo weit aus
denſelben das Fach, darinn einer Dorfrath war,
Licht erhalten konnte; z. Ex. im Kornbau, wie
viel die ganze Gemeinde dieſer Art Land beſitze, und
dann, wie viel ein jeder Bauer einzeln beſitze: wor-
uͤber in den Protokollen ſich nichts fand, z. Ex. uͤber
die Baumzucht, das mußten die Dorfraͤthe ſelber
aufzeichnen — und dann mußten ſie in ihren Faͤ-
chern allemal in Rubriken, die ihnen vorgezeichnet
waren, den Zuſtand aller Theilen dieſes Fachs, im
Großen und in ſeinen beſondern Stuͤcken, deutlich
und klar bemerken, z. Ex. in der Rubrik des Acker-
baus: 1°. wie viel von dieſem Land gut, wie viel
ſchlecht, wie viel trocken, wie viel naſſes, wie viel
leimartig, wie viel ſandartig, wie viel gemiſcht u.
ſ. w. dann 2°, was fuͤr Hauptverbeſſerungen man

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[248/0266] So machte er den, der den Kornbau am be- ſten verſtund, zu ſeinem Dorfrath uͤber den Korn- bau; den, der den Wieſenbau am beſten behan- delte, zu ſeinem Dorfrath uͤber den Wieſenbau — der den Wald am beſten beſorgte, uͤber den Wald- bau — der, ſo die Fruchtbaͤume am beſten be- ſorgte, uͤber die Fruchtbaͤume; und waͤhlte ſo fuͤr alle kleine und groͤßere Theile der Wirthſchaft den Mann, der ſich darinn als den beſterfahrnen aus- zeichnete, hieruͤber zu ſeinem Dorfrath. Dann gab er dieſen Maͤnnern, einem jeden fuͤr ſein Fach, ein Dorfrathsbuch, darinn erſtlich Auszuͤge aus den Schloß-Protokollen, ſo weit aus denſelben das Fach, darinn einer Dorfrath war, Licht erhalten konnte; z. Ex. im Kornbau, wie viel die ganze Gemeinde dieſer Art Land beſitze, und dann, wie viel ein jeder Bauer einzeln beſitze: wor- uͤber in den Protokollen ſich nichts fand, z. Ex. uͤber die Baumzucht, das mußten die Dorfraͤthe ſelber aufzeichnen — und dann mußten ſie in ihren Faͤ- chern allemal in Rubriken, die ihnen vorgezeichnet waren, den Zuſtand aller Theilen dieſes Fachs, im Großen und in ſeinen beſondern Stuͤcken, deutlich und klar bemerken, z. Ex. in der Rubrik des Acker- baus: 1°. wie viel von dieſem Land gut, wie viel ſchlecht, wie viel trocken, wie viel naſſes, wie viel leimartig, wie viel ſandartig, wie viel gemiſcht u. ſ. w. dann 2°, was fuͤr Hauptverbeſſerungen man

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/266>, abgerufen am 23.11.2024.