ganze Aecker und Matten, die einem auch zugehö- ren, darob zu versäumen, und in Abgang kom- men zu lassen; ein Bauer, der das thun würde, würde mit seinem Land übel fahren, und sie glau- ben izt, es sey mit den Menschen das gleiche.
Sie drückten izt dem Junker die Hand so traulich wie einst den Brüdern, und sagten ihm, es sey nicht anderst, als ob der liebe Gott ihnen einen Vater wieder geschenkt habe. -- Ihm machte es fast bange, er wußte wie sie an ihrer Brüder- schaft hiengen, und antwortete ihnen, ich möchte euch wohl gern seyn wie ein Vater, aber ich fürchte eher, ich habe euch Schaden gebracht als Nutzen, und das wäre mir leid. Sie staunten über diese Rede, und beyde fragten ihn, warum er doch das sage? Der Jakob war etwas schüchtern, aber der Christoph ließ sich darüber mit ihm in ein Ge- spräch ein. --
Auf die Antwort des Junkers -- "euere Brüderschaft war euch wie Vater und Mutter, und da ihr sie um meinetwillen verlassen, so muß ich natürlich fürchten, ich könne euch das nicht seyn, und ihr findet das bey mir nicht, was ihr hofftet bey ihr zu finden, und was euch bey ihr wohl machte, so lang ihr an sie glaubtet" -- antwor- tete Christoph, wenn wir unsere Brüderschaft ver- lassen hätten, um bey euch eine andere zu finden,
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ganze Aecker und Matten, die einem auch zugehoͤ- ren, darob zu verſaͤumen, und in Abgang kom- men zu laſſen; ein Bauer, der das thun wuͤrde, wuͤrde mit ſeinem Land uͤbel fahren, und ſie glau- ben izt, es ſey mit den Menſchen das gleiche.
Sie druͤckten izt dem Junker die Hand ſo traulich wie einſt den Bruͤdern, und ſagten ihm, es ſey nicht anderſt, als ob der liebe Gott ihnen einen Vater wieder geſchenkt habe. — Ihm machte es faſt bange, er wußte wie ſie an ihrer Bruͤder- ſchaft hiengen, und antwortete ihnen, ich moͤchte euch wohl gern ſeyn wie ein Vater, aber ich fuͤrchte eher, ich habe euch Schaden gebracht als Nutzen, und das waͤre mir leid. Sie ſtaunten uͤber dieſe Rede, und beyde fragten ihn, warum er doch das ſage? Der Jakob war etwas ſchuͤchtern, aber der Chriſtoph ließ ſich daruͤber mit ihm in ein Ge- ſpraͤch ein. —
Auf die Antwort des Junkers — „euere Bruͤderſchaft war euch wie Vater und Mutter, und da ihr ſie um meinetwillen verlaſſen, ſo muß ich natuͤrlich fuͤrchten, ich koͤnne euch das nicht ſeyn, und ihr findet das bey mir nicht, was ihr hofftet bey ihr zu finden, und was euch bey ihr wohl machte, ſo lang ihr an ſie glaubtet“ — antwor- tete Chriſtoph, wenn wir unſere Bruͤderſchaft ver- laſſen haͤtten, um bey euch eine andere zu finden,
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ganze Aecker und Matten, die einem auch zugehoͤ-
ren, darob zu verſaͤumen, und in Abgang kom-
men zu laſſen; ein Bauer, der das thun wuͤrde,
wuͤrde mit ſeinem Land uͤbel fahren, und ſie glau-
ben izt, es ſey mit den Menſchen das gleiche.
Sie druͤckten izt dem Junker die Hand ſo
traulich wie einſt den Bruͤdern, und ſagten ihm,
es ſey nicht anderſt, als ob der liebe Gott ihnen
einen Vater wieder geſchenkt habe. — Ihm machte
es faſt bange, er wußte wie ſie an ihrer Bruͤder-
ſchaft hiengen, und antwortete ihnen, ich moͤchte
euch wohl gern ſeyn wie ein Vater, aber ich fuͤrchte
eher, ich habe euch Schaden gebracht als Nutzen,
und das waͤre mir leid. Sie ſtaunten uͤber dieſe
Rede, und beyde fragten ihn, warum er doch das
ſage? Der Jakob war etwas ſchuͤchtern, aber
der Chriſtoph ließ ſich daruͤber mit ihm in ein Ge-
ſpraͤch ein. —
Auf die Antwort des Junkers — „euere
Bruͤderſchaft war euch wie Vater und Mutter, und
da ihr ſie um meinetwillen verlaſſen, ſo muß ich
natuͤrlich fuͤrchten, ich koͤnne euch das nicht ſeyn,
und ihr findet das bey mir nicht, was ihr hofftet
bey ihr zu finden, und was euch bey ihr wohl
machte, ſo lang ihr an ſie glaubtet“ — antwor-
tete Chriſtoph, wenn wir unſere Bruͤderſchaft ver-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/227>, abgerufen am 22.11.2024.
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