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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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auf den Knien -- der Pfarrer bethet laut, und alles
erwartet das Wort -- Er athmet nicht mehr! --

Wie bang -- wie bang -- wie bang ist ih-
nen allen! -- wie horchet alles vor seiner Thüre!
man hört keinen Laut. -- Ist er todt? -- ach!
-- ist er noch nicht todt? -- vielleicht -- viel-
leicht -- vielleicht -- --

Still! seyd doch still --! man hört eine Be-
wegung -- was ists -- was ists --? Der Leibarzt
kommt an die Thür -- er öfnet sie fast ohne einen
Laut, und sagt fast ohne zu athmen -- es zeigt
sich ein Schweiß, ich habe wieder einige Hofnung
-- er schläft fort -- man eilt zu Therese -- sagt
ihr die Worte -- sie wills nicht glauben -- und
fällt wieder in Ohnmacht. -- Nach einer Viertel-
stunde öfnet er wieder, und sagt, der Schweiß
wird immer stärker -- geht doch -- und sagts!
-- Alle Viertelstunden kommt er wieder, und
bleibt bey der Rede -- er habe wieder Hofnung! --

Gegen 9 Uhr erwachte der Kranke, und sagte,
es sey ihm wie im ganzen Leib anderst und leich-
ter -- aber er war äußerst schwach -- entschlief
bald wieder -- und das bange Warten der Nacht
war entsezlich -- man hörte keinen Laut als be-
then -- Therese hatte keine Ohnmachten mehr,
und bethete izt auch -- die Berichte kamen immer

auf den Knien — der Pfarrer bethet laut, und alles
erwartet das Wort — Er athmet nicht mehr! —

Wie bang — wie bang — wie bang iſt ih-
nen allen! — wie horchet alles vor ſeiner Thuͤre!
man hoͤrt keinen Laut. — Iſt er todt? — ach!
— iſt er noch nicht todt? — vielleicht — viel-
leicht — vielleicht — —

Still! ſeyd doch ſtill —! man hoͤrt eine Be-
wegung — was iſts — was iſts —? Der Leibarzt
kommt an die Thuͤr — er oͤfnet ſie faſt ohne einen
Laut, und ſagt faſt ohne zu athmen — es zeigt
ſich ein Schweiß, ich habe wieder einige Hofnung
— er ſchlaͤft fort — man eilt zu Thereſe — ſagt
ihr die Worte — ſie wills nicht glauben — und
faͤllt wieder in Ohnmacht. — Nach einer Viertel-
ſtunde oͤfnet er wieder, und ſagt, der Schweiß
wird immer ſtaͤrker — geht doch — und ſagts!
— Alle Viertelſtunden kommt er wieder, und
bleibt bey der Rede — er habe wieder Hofnung! —

Gegen 9 Uhr erwachte der Kranke, und ſagte,
es ſey ihm wie im ganzen Leib anderſt und leich-
ter — aber er war aͤußerſt ſchwach — entſchlief
bald wieder — und das bange Warten der Nacht
war entſezlich — man hoͤrte keinen Laut als be-
then — Thereſe hatte keine Ohnmachten mehr,
und bethete izt auch — die Berichte kamen immer

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[141/0159] auf den Knien — der Pfarrer bethet laut, und alles erwartet das Wort — Er athmet nicht mehr! — Wie bang — wie bang — wie bang iſt ih- nen allen! — wie horchet alles vor ſeiner Thuͤre! man hoͤrt keinen Laut. — Iſt er todt? — ach! — iſt er noch nicht todt? — vielleicht — viel- leicht — vielleicht — — Still! ſeyd doch ſtill —! man hoͤrt eine Be- wegung — was iſts — was iſts —? Der Leibarzt kommt an die Thuͤr — er oͤfnet ſie faſt ohne einen Laut, und ſagt faſt ohne zu athmen — es zeigt ſich ein Schweiß, ich habe wieder einige Hofnung — er ſchlaͤft fort — man eilt zu Thereſe — ſagt ihr die Worte — ſie wills nicht glauben — und faͤllt wieder in Ohnmacht. — Nach einer Viertel- ſtunde oͤfnet er wieder, und ſagt, der Schweiß wird immer ſtaͤrker — geht doch — und ſagts! — Alle Viertelſtunden kommt er wieder, und bleibt bey der Rede — er habe wieder Hofnung! — Gegen 9 Uhr erwachte der Kranke, und ſagte, es ſey ihm wie im ganzen Leib anderſt und leich- ter — aber er war aͤußerſt ſchwach — entſchlief bald wieder — und das bange Warten der Nacht war entſezlich — man hoͤrte keinen Laut als be- then — Thereſe hatte keine Ohnmachten mehr, und bethete izt auch — die Berichte kamen immer

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/159>, abgerufen am 21.11.2024.