chen Fällen thut man immer besser, man mache, daß die andern auch wollen --
Das ist wahr, sagte das Mareili, und gieng innig mit ihm zufrieden, auf der Stell zur Reinol- din, auch mit ihr darüber zu reden.
Es versteht sich, antwortete diese, ehe es kaum halb gesagt hatte, was es wollte, daß er nicht wie- der fort muß -- ließ es stehen, und sprang hin- aus zu ihrem Mann, der eben bey einem kranken Hauptvieh im Stall war. --
Dieser antwortete ihr über seine Kühe herüber -- ja freylich, wie du willt! --
Ja -- aber wir müssen mit deinem Vater darüber reden, erwiederte die Frau, ihm darf es Niemand abschlagen, willt du nicht mit uns kom- men? --
Ich will nur auch zuerst mit der Kuh fertig machen, sagte der Mann. --
Und die Frau -- aber es geht doch nicht lang?
Es gieng nicht lang, und sie nahmen das Mareili mit sich. --
Ihr Anbringen freuete den Alten so sehr, daß er ihnen sagte, er wisse sich nicht zu gedenken, daß ihm vor Freude das Herz so geklopft hätte wie izt. --
chen Faͤllen thut man immer beſſer, man mache, daß die andern auch wollen —
Das iſt wahr, ſagte das Mareili, und gieng innig mit ihm zufrieden, auf der Stell zur Reinol- din, auch mit ihr daruͤber zu reden.
Es verſteht ſich, antwortete dieſe, ehe es kaum halb geſagt hatte, was es wollte, daß er nicht wie- der fort muß — ließ es ſtehen, und ſprang hin- aus zu ihrem Mann, der eben bey einem kranken Hauptvieh im Stall war. —
Dieſer antwortete ihr uͤber ſeine Kuͤhe heruͤber — ja freylich, wie du willt! —
Ja — aber wir muͤſſen mit deinem Vater daruͤber reden, erwiederte die Frau, ihm darf es Niemand abſchlagen, willt du nicht mit uns kom- men? —
Ich will nur auch zuerſt mit der Kuh fertig machen, ſagte der Mann. —
Und die Frau — aber es geht doch nicht lang?
Es gieng nicht lang, und ſie nahmen das Mareili mit ſich. —
Ihr Anbringen freuete den Alten ſo ſehr, daß er ihnen ſagte, er wiſſe ſich nicht zu gedenken, daß ihm vor Freude das Herz ſo geklopft haͤtte wie izt. —
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chen Faͤllen thut man immer beſſer, man mache,
daß die andern auch wollen —
Das iſt wahr, ſagte das Mareili, und gieng
innig mit ihm zufrieden, auf der Stell zur Reinol-
din, auch mit ihr daruͤber zu reden.
Es verſteht ſich, antwortete dieſe, ehe es kaum
halb geſagt hatte, was es wollte, daß er nicht wie-
der fort muß — ließ es ſtehen, und ſprang hin-
aus zu ihrem Mann, der eben bey einem kranken
Hauptvieh im Stall war. —
Dieſer antwortete ihr uͤber ſeine Kuͤhe heruͤber
— ja freylich, wie du willt! —
Ja — aber wir muͤſſen mit deinem Vater
daruͤber reden, erwiederte die Frau, ihm darf es
Niemand abſchlagen, willt du nicht mit uns kom-
men? —
Ich will nur auch zuerſt mit der Kuh fertig
machen, ſagte der Mann. —
Und die Frau — aber es geht doch nicht lang?
Es gieng nicht lang, und ſie nahmen das
Mareili mit ſich. —
Ihr Anbringen freuete den Alten ſo ſehr, daß
er ihnen ſagte, er wiſſe ſich nicht zu gedenken, daß
ihm vor Freude das Herz ſo geklopft haͤtte wie
izt. —
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/143>, abgerufen am 16.02.2025.
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