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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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eine Aufwieglung von der Kutschenfahrerin, um
ihrentwillen machen wir keine Aufruhr mit unsern
Kindern. --

Selbst ihr Mann wollte es nicht thun, und
da sie mit der Jungfer im Schloß kam, gab er ihr
zur Antwort, die Jungfer im Schloß ist die Jung-
fer im Schloß, und du bist der Esel im Dorf;
mit dem mußten seine Kinder, wie die andern, den
folgenden Tag auch wieder in die Schule.

Ihrer etliche sagten bey diesem Anlaß, es ist
heut gut, daß der Vater Meister ist. --

So giengs der Speckmolchin gestern und izt,
da sie es izt auch ihrer Jungfer im Schloß klagen
wollte, war sie abgewiesen. --

Heute hatte sie nur mit Niemanden nichts mehr
von ihr reden dörfen.

Der Grund ist -- der General hatte jeder-
mann geklagt, es sey so übel, daß sie nicht wisse
wie der Hund ausgesehen, und erzählte einem je-
den alle Worte, die sie darüber geredt. --

-- Und wie ein Lauffeuer gieng izt von Mund zu
Mund, er sey ihr zu erst weiß vorgekommen, und her-
nach schwarz, und sie habe nichts an ihm gesehen,
als den Kopf und das Gebiß und einen erschreckli-
chen Schlund; es brauchte nicht mehr, von Dorf
zu Dorf herumzubringen, der Hund sey kein natür-

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eine Aufwieglung von der Kutſchenfahrerin, um
ihrentwillen machen wir keine Aufruhr mit unſern
Kindern. —

Selbſt ihr Mann wollte es nicht thun, und
da ſie mit der Jungfer im Schloß kam, gab er ihr
zur Antwort, die Jungfer im Schloß iſt die Jung-
fer im Schloß, und du biſt der Eſel im Dorf;
mit dem mußten ſeine Kinder, wie die andern, den
folgenden Tag auch wieder in die Schule.

Ihrer etliche ſagten bey dieſem Anlaß, es iſt
heut gut, daß der Vater Meiſter iſt. —

So giengs der Speckmolchin geſtern und izt,
da ſie es izt auch ihrer Jungfer im Schloß klagen
wollte, war ſie abgewieſen. —

Heute hatte ſie nur mit Niemanden nichts mehr
von ihr reden doͤrfen.

Der Grund iſt — der General hatte jeder-
mann geklagt, es ſey ſo uͤbel, daß ſie nicht wiſſe
wie der Hund ausgeſehen, und erzaͤhlte einem je-
den alle Worte, die ſie daruͤber geredt. —

— Und wie ein Lauffeuer gieng izt von Mund zu
Mund, er ſey ihr zu erſt weiß vorgekommen, und her-
nach ſchwarz, und ſie habe nichts an ihm geſehen,
als den Kopf und das Gebiß und einen erſchreckli-
chen Schlund; es brauchte nicht mehr, von Dorf
zu Dorf herumzubringen, der Hund ſey kein natuͤr-

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[85/0103] eine Aufwieglung von der Kutſchenfahrerin, um ihrentwillen machen wir keine Aufruhr mit unſern Kindern. — Selbſt ihr Mann wollte es nicht thun, und da ſie mit der Jungfer im Schloß kam, gab er ihr zur Antwort, die Jungfer im Schloß iſt die Jung- fer im Schloß, und du biſt der Eſel im Dorf; mit dem mußten ſeine Kinder, wie die andern, den folgenden Tag auch wieder in die Schule. Ihrer etliche ſagten bey dieſem Anlaß, es iſt heut gut, daß der Vater Meiſter iſt. — So giengs der Speckmolchin geſtern und izt, da ſie es izt auch ihrer Jungfer im Schloß klagen wollte, war ſie abgewieſen. — Heute hatte ſie nur mit Niemanden nichts mehr von ihr reden doͤrfen. Der Grund iſt — der General hatte jeder- mann geklagt, es ſey ſo uͤbel, daß ſie nicht wiſſe wie der Hund ausgeſehen, und erzaͤhlte einem je- den alle Worte, die ſie daruͤber geredt. — — Und wie ein Lauffeuer gieng izt von Mund zu Mund, er ſey ihr zu erſt weiß vorgekommen, und her- nach ſchwarz, und ſie habe nichts an ihm geſehen, als den Kopf und das Gebiß und einen erſchreckli- chen Schlund; es brauchte nicht mehr, von Dorf zu Dorf herumzubringen, der Hund ſey kein natuͤr- F 3

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/103>, abgerufen am 22.11.2024.