Ich könnte an Ort und Stell auch so einen Hund brauchen, sagte da Arner, und lachte gegen Theresen.
Sie antwortete, ich wollte jezt auch wetten, ich wüßte, wo du meynest. --
Als der Junker einmal meynte, es achte es niemand, fragte Er die Gertrud, wie es mit der Meyerin gehe? Sie antwortete, sie hoffe nicht übel; aber die Reinoldin die es merk- te, sieng an zu lachen, und sagte, ja wenn nur dieser nicht wäre, und hiemit machte sie Pfausbaken und ein Hangmaul so groß sie konnte.
Was ist jezt das närrisches? sagte der Jun- ker.
Und Gertrud, -- der Schalk will euch den Sonnenwirth abmahlen, der dem Rudj im Weg steht. Aber sie macht es auch gar zu stark.
Darfst jezt auch das sagen? erwiederte die Reinoldin, ich kann nicht einmal so stark ma- chen, als es wahr ist.
Wenn es nur halb so ist, so ist es zu viel, sagte der Junker.
Ja halb, ich möchte nicht reden, erwiederte die Reinoldin.
Und alle drey sagten, sie glauben einmal auch nicht, daß sie diesen nehme.
Es freuete den Junker.
Aber der Pfarrer war den ganzen Abend
Ich koͤnnte an Ort und Stell auch ſo einen Hund brauchen, ſagte da Arner, und lachte gegen Thereſen.
Sie antwortete, ich wollte jezt auch wetten, ich wuͤßte, wo du meyneſt. —
Als der Junker einmal meynte, es achte es niemand, fragte Er die Gertrud, wie es mit der Meyerin gehe? Sie antwortete, ſie hoffe nicht uͤbel; aber die Reinoldin die es merk- te, ſieng an zu lachen, und ſagte, ja wenn nur dieſer nicht waͤre, und hiemit machte ſie Pfausbaken und ein Hangmaul ſo groß ſie konnte.
Was iſt jezt das naͤrriſches? ſagte der Jun- ker.
Und Gertrud, — der Schalk will euch den Sonnenwirth abmahlen, der dem Rudj im Weg ſteht. Aber ſie macht es auch gar zu ſtark.
Darfſt jezt auch das ſagen? erwiederte die Reinoldin, ich kann nicht einmal ſo ſtark ma- chen, als es wahr iſt.
Wenn es nur halb ſo iſt, ſo iſt es zu viel, ſagte der Junker.
Ja halb, ich moͤchte nicht reden, erwiederte die Reinoldin.
Und alle drey ſagten, ſie glauben einmal auch nicht, daß ſie dieſen nehme.
Es freuete den Junker.
Aber der Pfarrer war den ganzen Abend
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0290"n="268"/><p>Ich koͤnnte an Ort und Stell auch ſo einen<lb/>
Hund brauchen, ſagte da Arner, und lachte<lb/>
gegen Thereſen.</p><lb/><p>Sie antwortete, ich wollte jezt auch wetten,<lb/>
ich wuͤßte, wo du meyneſt. —</p><lb/><p>Als der Junker einmal meynte, es achte<lb/>
es niemand, fragte Er die Gertrud, wie es<lb/>
mit der Meyerin gehe? Sie antwortete, ſie<lb/>
hoffe nicht uͤbel; aber die Reinoldin die es merk-<lb/>
te, ſieng an zu lachen, und ſagte, ja wenn<lb/>
nur dieſer nicht waͤre, und hiemit machte ſie<lb/>
Pfausbaken und ein Hangmaul ſo groß ſie<lb/>
konnte.</p><lb/><p>Was iſt jezt das naͤrriſches? ſagte der Jun-<lb/>
ker.</p><lb/><p>Und Gertrud, — der Schalk will euch den<lb/>
Sonnenwirth abmahlen, der dem Rudj im<lb/>
Weg ſteht. Aber ſie macht es auch gar zu ſtark.</p><lb/><p>Darfſt jezt auch das ſagen? erwiederte die<lb/>
Reinoldin, ich kann nicht einmal ſo ſtark ma-<lb/>
chen, als es wahr iſt.</p><lb/><p>Wenn es nur halb ſo iſt, ſo iſt es zu viel,<lb/>ſagte der Junker.</p><lb/><p>Ja halb, ich moͤchte nicht reden, erwiederte<lb/>
die Reinoldin.</p><lb/><p>Und alle drey ſagten, ſie glauben einmal<lb/>
auch nicht, daß ſie dieſen nehme.</p><lb/><p>Es freuete den Junker.</p><lb/><p>Aber der Pfarrer war den ganzen Abend<lb/></p></div></body></text></TEI>
[268/0290]
Ich koͤnnte an Ort und Stell auch ſo einen
Hund brauchen, ſagte da Arner, und lachte
gegen Thereſen.
Sie antwortete, ich wollte jezt auch wetten,
ich wuͤßte, wo du meyneſt. —
Als der Junker einmal meynte, es achte
es niemand, fragte Er die Gertrud, wie es
mit der Meyerin gehe? Sie antwortete, ſie
hoffe nicht uͤbel; aber die Reinoldin die es merk-
te, ſieng an zu lachen, und ſagte, ja wenn
nur dieſer nicht waͤre, und hiemit machte ſie
Pfausbaken und ein Hangmaul ſo groß ſie
konnte.
Was iſt jezt das naͤrriſches? ſagte der Jun-
ker.
Und Gertrud, — der Schalk will euch den
Sonnenwirth abmahlen, der dem Rudj im
Weg ſteht. Aber ſie macht es auch gar zu ſtark.
Darfſt jezt auch das ſagen? erwiederte die
Reinoldin, ich kann nicht einmal ſo ſtark ma-
chen, als es wahr iſt.
Wenn es nur halb ſo iſt, ſo iſt es zu viel,
ſagte der Junker.
Ja halb, ich moͤchte nicht reden, erwiederte
die Reinoldin.
Und alle drey ſagten, ſie glauben einmal
auch nicht, daß ſie dieſen nehme.
Es freuete den Junker.
Aber der Pfarrer war den ganzen Abend
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/290>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.