Und da die 27 ihre Kinder zum Junker hervor brachten, brachten die 32 die ihre auch, aber doch kamen sie allein, und stellten sich mit ihnen nicht unter die 27.
Habt ihr euern Kindern auch so Geissen gekauft? sagte da der Junker.
Etliche antworteten wir haben wohl müs- sen, sie haben uns fast verrissen und verzehrt, bis wir es gethan; andere sagten, weil ihr euerm auch eine gekauft hattet, so hat es uns desto mehr gefreut.
Und müssen euere ihre Geissen auch hüten? sagte der Junker. --
Warum das nicht, sagten die Väter? -- Nun so machet jezt alle Kinder, die ihre Geis- sen hüten, um mich herum sizen, ich muß mit ihnen reden, sagte der Junker.
Da stellten die 27 und die 32 Väter, ihre Kinder die den Geissen hüten müßten, in ei- nen Kreiß um ihn herum, und sich denn selber gerade hinter ihnen auch in einen Kreis. Da sagte Arner, das Weidhirten-Leben seye ein Leben, in welchem sie leichter als in keinem andern, zu wilden, ungezogenen und dadurch unglüklichen und bösen Menschen werden kön- nen, sie müssen desnahen Einrichtungen machen, daß sie bey ihrem Geissen hüten sich nicht so leicht die Fehler des Hüter-Lebens angewöhnen.
Zuerst müsset ihr unter einander abreden,
Und da die 27 ihre Kinder zum Junker hervor brachten, brachten die 32 die ihre auch, aber doch kamen ſie allein, und ſtellten ſich mit ihnen nicht unter die 27.
Habt ihr euern Kindern auch ſo Geiſſen gekauft? ſagte da der Junker.
Etliche antworteten wir haben wohl muͤſ- ſen, ſie haben uns faſt verriſſen und verzehrt, bis wir es gethan; andere ſagten, weil ihr euerm auch eine gekauft hattet, ſo hat es uns deſto mehr gefreut.
Und muͤſſen euere ihre Geiſſen auch huͤten? ſagte der Junker. —
Warum das nicht, ſagten die Vaͤter? — Nun ſo machet jezt alle Kinder, die ihre Geiſ- ſen huͤten, um mich herum ſizen, ich muß mit ihnen reden, ſagte der Junker.
Da ſtellten die 27 und die 32 Vaͤter, ihre Kinder die den Geiſſen huͤten muͤßten, in ei- nen Kreiß um ihn herum, und ſich denn ſelber gerade hinter ihnen auch in einen Kreis. Da ſagte Arner, das Weidhirten-Leben ſeye ein Leben, in welchem ſie leichter als in keinem andern, zu wilden, ungezogenen und dadurch ungluͤklichen und boͤſen Menſchen werden koͤn- nen, ſie muͤſſen desnahen Einrichtungen machen, daß ſie bey ihrem Geiſſen huͤten ſich nicht ſo leicht die Fehler des Huͤter-Lebens angewoͤhnen.
Zuerſt muͤſſet ihr unter einander abreden,
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Und da die 27 ihre Kinder zum Junker
hervor brachten, brachten die 32 die ihre auch,
aber doch kamen ſie allein, und ſtellten ſich
mit ihnen nicht unter die 27.
Habt ihr euern Kindern auch ſo Geiſſen
gekauft? ſagte da der Junker.
Etliche antworteten wir haben wohl muͤſ-
ſen, ſie haben uns faſt verriſſen und verzehrt,
bis wir es gethan; andere ſagten, weil ihr
euerm auch eine gekauft hattet, ſo hat es uns
deſto mehr gefreut.
Und muͤſſen euere ihre Geiſſen auch huͤten?
ſagte der Junker. —
Warum das nicht, ſagten die Vaͤter? —
Nun ſo machet jezt alle Kinder, die ihre Geiſ-
ſen huͤten, um mich herum ſizen, ich muß
mit ihnen reden, ſagte der Junker.
Da ſtellten die 27 und die 32 Vaͤter, ihre
Kinder die den Geiſſen huͤten muͤßten, in ei-
nen Kreiß um ihn herum, und ſich denn ſelber
gerade hinter ihnen auch in einen Kreis. Da
ſagte Arner, das Weidhirten-Leben ſeye ein
Leben, in welchem ſie leichter als in keinem
andern, zu wilden, ungezogenen und dadurch
ungluͤklichen und boͤſen Menſchen werden koͤn-
nen, ſie muͤſſen desnahen Einrichtungen machen,
daß ſie bey ihrem Geiſſen huͤten ſich nicht ſo leicht
die Fehler des Huͤter-Lebens angewoͤhnen.
Zuerſt muͤſſet ihr unter einander abreden,
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/133>, abgerufen am 23.11.2024.
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