thun, wenn er ihm bey seiner Schwester ein gutes Wort verleihen würde.
Ich weiß nichts, -- ich weiß nichts; -- ich weiß von allem kein Wort, -- stotterte der Untervogt.
Du hörst ja, was sie sagt, sagte der Jun- ker, und wie ists? Was meynst, würde es dir so gar mißfallen?
Nein, nein, das gar nicht, das gar nicht, sagte der Tropf. -- Nun! so sage deiner Schwester, wie du weissest, daß ich gegen die- se Haushaltung denke, und daß es mich freuen würde, wenn das ein Grund wäre, daß sie desto eher in diese Haushaltung hineinstehen würde, sagte der Junker.
Der Meyer wollte der gute Mann seyn, und da der Junker zeigte, daß ihm daran ge- legen, daß der Rudi wohl versorgt werde, sagte er immer ja freylich, und Ja, -- Ja. --
Er mag jezt seine Schwester, oder sonst je- mand zur Frau bekommen, so kann eine jede versichert seyn, ich werde mich dieser Haus- haltung annehmen, so lang ich lebe, sagte da der Junker noch zur Gertrud, -- und dann zum Vogt; -- aber es würde ihn doch freuen, wenn er diejenige bekommen würde, die diese Frau da, für die beste für ihn halte.
Und der Vogt sagte noch einmal, es soll an ihm nicht fehlen, er wolle sein möglichstes
thun, wenn er ihm bey ſeiner Schweſter ein gutes Wort verleihen wuͤrde.
Ich weiß nichts, — ich weiß nichts; — ich weiß von allem kein Wort, — ſtotterte der Untervogt.
Du hoͤrſt ja, was ſie ſagt, ſagte der Jun- ker, und wie iſts? Was meynſt, wuͤrde es dir ſo gar mißfallen?
Nein, nein, das gar nicht, das gar nicht, ſagte der Tropf. — Nun! ſo ſage deiner Schweſter, wie du weiſſeſt, daß ich gegen die- ſe Haushaltung denke, und daß es mich freuen wuͤrde, wenn das ein Grund waͤre, daß ſie deſto eher in dieſe Haushaltung hineinſtehen wuͤrde, ſagte der Junker.
Der Meyer wollte der gute Mann ſeyn, und da der Junker zeigte, daß ihm daran ge- legen, daß der Rudi wohl verſorgt werde, ſagte er immer ja freylich, und Ja, — Ja. —
Er mag jezt ſeine Schweſter, oder ſonſt je- mand zur Frau bekommen, ſo kann eine jede verſichert ſeyn, ich werde mich dieſer Haus- haltung annehmen, ſo lang ich lebe, ſagte da der Junker noch zur Gertrud, — und dann zum Vogt; — aber es wuͤrde ihn doch freuen, wenn er diejenige bekommen wuͤrde, die dieſe Frau da, fuͤr die beſte fuͤr ihn halte.
Und der Vogt ſagte noch einmal, es ſoll an ihm nicht fehlen, er wolle ſein moͤglichſtes
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0120"n="98"/>
thun, wenn er ihm bey ſeiner Schweſter ein<lb/>
gutes Wort verleihen wuͤrde.</p><lb/><p>Ich weiß nichts, — ich weiß nichts; —<lb/>
ich weiß von allem kein Wort, —ſtotterte<lb/>
der Untervogt.</p><lb/><p>Du hoͤrſt ja, was ſie ſagt, ſagte der Jun-<lb/>
ker, und wie iſts? Was meynſt, wuͤrde es<lb/>
dir ſo gar mißfallen?</p><lb/><p>Nein, nein, das gar nicht, das gar nicht,<lb/>ſagte der Tropf. — Nun! ſo ſage deiner<lb/>
Schweſter, wie du weiſſeſt, daß ich gegen die-<lb/>ſe Haushaltung denke, und daß es mich freuen<lb/>
wuͤrde, wenn das ein Grund waͤre, daß ſie<lb/>
deſto eher in dieſe Haushaltung hineinſtehen<lb/>
wuͤrde, ſagte der Junker.</p><lb/><p>Der Meyer wollte der gute Mann ſeyn,<lb/>
und da der Junker zeigte, daß ihm daran ge-<lb/>
legen, daß der Rudi wohl verſorgt werde,<lb/>ſagte er immer ja freylich, und Ja, — Ja. —</p><lb/><p>Er mag jezt ſeine Schweſter, oder ſonſt je-<lb/>
mand zur Frau bekommen, ſo kann eine jede<lb/>
verſichert ſeyn, ich werde mich dieſer Haus-<lb/>
haltung annehmen, ſo lang ich lebe, ſagte<lb/>
da der Junker noch zur Gertrud, — und<lb/>
dann zum Vogt; — aber es wuͤrde ihn doch<lb/>
freuen, wenn er diejenige bekommen wuͤrde,<lb/>
die dieſe Frau da, fuͤr die beſte fuͤr ihn halte.</p><lb/><p>Und der Vogt ſagte noch einmal, es ſoll an<lb/>
ihm nicht fehlen, er wolle ſein moͤglichſtes<lb/></p></div></body></text></TEI>
[98/0120]
thun, wenn er ihm bey ſeiner Schweſter ein
gutes Wort verleihen wuͤrde.
Ich weiß nichts, — ich weiß nichts; —
ich weiß von allem kein Wort, — ſtotterte
der Untervogt.
Du hoͤrſt ja, was ſie ſagt, ſagte der Jun-
ker, und wie iſts? Was meynſt, wuͤrde es
dir ſo gar mißfallen?
Nein, nein, das gar nicht, das gar nicht,
ſagte der Tropf. — Nun! ſo ſage deiner
Schweſter, wie du weiſſeſt, daß ich gegen die-
ſe Haushaltung denke, und daß es mich freuen
wuͤrde, wenn das ein Grund waͤre, daß ſie
deſto eher in dieſe Haushaltung hineinſtehen
wuͤrde, ſagte der Junker.
Der Meyer wollte der gute Mann ſeyn,
und da der Junker zeigte, daß ihm daran ge-
legen, daß der Rudi wohl verſorgt werde,
ſagte er immer ja freylich, und Ja, — Ja. —
Er mag jezt ſeine Schweſter, oder ſonſt je-
mand zur Frau bekommen, ſo kann eine jede
verſichert ſeyn, ich werde mich dieſer Haus-
haltung annehmen, ſo lang ich lebe, ſagte
da der Junker noch zur Gertrud, — und
dann zum Vogt; — aber es wuͤrde ihn doch
freuen, wenn er diejenige bekommen wuͤrde,
die dieſe Frau da, fuͤr die beſte fuͤr ihn halte.
Und der Vogt ſagte noch einmal, es ſoll an
ihm nicht fehlen, er wolle ſein moͤglichſtes
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/120>, abgerufen am 05.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.