[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.chen: und der Ikr. sagte selbst; jä Gertrud, Das machte sie betroffen; sie ward roth, Warum wird sie so still? sagte der Lieute- Es dünkt mich es wäre gut, wenn ich vor Lieutenant. Warum jezt das? Gertrud. Wie wollt ich Euch können hel- Lieutenant. Sie sucht jezt Ausflüchte, Gertrud. Ich will gebätten haben. Lieutenant. Daraus gibt's nichts; wenn Gertrud. Oeppen (etwann) nicht? Lieutenant. Oeppen wohl. Gertrud. Es kann nicht seyn. Weist du was, Gertrud, sagte der Ikr. Gertrud. Ich will wohl gern, aber Sie chen: und der Ikr. ſagte ſelbſt; jaͤ Gertrud, Das machte ſie betroffen; ſie ward roth, Warum wird ſie ſo ſtill? ſagte der Lieute- Es duͤnkt mich es waͤre gut, wenn ich vor Lieutenant. Warum jezt das? Gertrud. Wie wollt ich Euch koͤnnen hel- Lieutenant. Sie ſucht jezt Ausfluͤchte, Gertrud. Ich will gebaͤtten haben. Lieutenant. Daraus gibt’s nichts; wenn Gertrud. Oeppen (etwann) nicht? Lieutenant. Oeppen wohl. Gertrud. Es kann nicht ſeyn. Weiſt du was, Gertrud, ſagte der Ikr. Gertrud. Ich will wohl gern, aber Sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="91"/> chen: und der Ikr. ſagte ſelbſt; jaͤ Gertrud,<lb/> er iſt einmal euer Schulmeiſter.</p><lb/> <p>Das machte ſie betroffen; ſie ward roth,<lb/> und wußte nicht was ſie ſagen wollte.</p><lb/> <p>Warum wird ſie ſo ſtill? ſagte der Lieute-<lb/> nant.</p><lb/> <p>Es duͤnkt mich es waͤre gut, wenn ich vor<lb/> einer Viertelſtund ſo ſtill geweſen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Lieutenant</hi>. Warum jezt das?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Wie wollt ich Euch koͤnnen hel-<lb/> fen, wenn Ihr Schulmeiſter ſeyt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Lieutenant</hi>. Sie ſucht jezt Ausfluͤchte,<lb/> aber ich laſſe ſie nicht los.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Ich will gebaͤtten haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Lieutenant</hi>. Daraus gibt’s nichts; wenn<lb/> ſie mir die Ehe verſprochen, ſie muͤßte mir<lb/> halten.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Oeppen (etwann) nicht?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Lieutenant</hi>. Oeppen wohl.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Es kann nicht ſeyn.</p><lb/> <p>Weiſt du was, Gertrud, ſagte der Ikr.<lb/> halt’s du ſo gut du kannſt, und mehr wird<lb/> er nicht fordern: aber was du immer thun<lb/> wirſt, ihm zu helfen, das wirſt du mir thun.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Ich will wohl gern, aber Sie<lb/> ſehen die Stube voll Kinder, und wie ich an-<lb/> gebunden bin: wenn’s aber um Rath und<lb/> Huͤlfe in Arbeitsſachen, die ſo ein Herr frey-<lb/> lich nicht verſtehen kan, zu thun iſt, ſo weiß<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [91/0113]
chen: und der Ikr. ſagte ſelbſt; jaͤ Gertrud,
er iſt einmal euer Schulmeiſter.
Das machte ſie betroffen; ſie ward roth,
und wußte nicht was ſie ſagen wollte.
Warum wird ſie ſo ſtill? ſagte der Lieute-
nant.
Es duͤnkt mich es waͤre gut, wenn ich vor
einer Viertelſtund ſo ſtill geweſen.
Lieutenant. Warum jezt das?
Gertrud. Wie wollt ich Euch koͤnnen hel-
fen, wenn Ihr Schulmeiſter ſeyt.
Lieutenant. Sie ſucht jezt Ausfluͤchte,
aber ich laſſe ſie nicht los.
Gertrud. Ich will gebaͤtten haben.
Lieutenant. Daraus gibt’s nichts; wenn
ſie mir die Ehe verſprochen, ſie muͤßte mir
halten.
Gertrud. Oeppen (etwann) nicht?
Lieutenant. Oeppen wohl.
Gertrud. Es kann nicht ſeyn.
Weiſt du was, Gertrud, ſagte der Ikr.
halt’s du ſo gut du kannſt, und mehr wird
er nicht fordern: aber was du immer thun
wirſt, ihm zu helfen, das wirſt du mir thun.
Gertrud. Ich will wohl gern, aber Sie
ſehen die Stube voll Kinder, und wie ich an-
gebunden bin: wenn’s aber um Rath und
Huͤlfe in Arbeitsſachen, die ſo ein Herr frey-
lich nicht verſtehen kan, zu thun iſt, ſo weiß
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