nen können; damit sie für ihr Bauren und Baumwollen-Wesen recht in Ordnung kom- men:
Meyer. Das ist brav: daß ihr damit an- fangen wollet. --
Lieutenant. Ich wüßte nicht, womit ich anderst anfangen sollte, und ich werde, wo ich immer Anlaß hab, alle Gattung von Haus und Feldarbeit ins Aug zu fassen suchen damit es recht in mich hinein komme, was für eine Art und Schnitt euere Kinder haben müssen, wenn sie für ihren Beruf und Umständ recht erzogen werden müssen.
Das Mareylj war mit ihm wie daheim; es zeigte ihm allenthalben im Haus, und um's Haus und in den Ställen was die Kin- der machen und lehrnen müssen, wenn sie das alles was da sey, recht in der Ordnung zu hal- ten lehrnen müssen; es ließ sie im Garten ha- ken, Herd stossen, auf die Bühne steigen, Fut- ter machen. Je mehr er sahe, je mehr fragte er; er fragte so gar, wie man den Zehnden rechne, wie man das Heu messe, und dann wie man das Baumwollwesen rechne, was für ein Unterschied zwischen dem Lohn und der Wolle; und hundert dergleichen Sachen mehr.
Sie erklährten ihm was sie konnten. Zulezt wollte er seine Kinder auch spinnen lehrnen;
F
nen koͤnnen; damit ſie fuͤr ihr Bauren und Baumwollen-Weſen recht in Ordnung kom- men:
Meyer. Das iſt brav: daß ihr damit an- fangen wollet. —
Lieutenant. Ich wuͤßte nicht, womit ich anderſt anfangen ſollte, und ich werde, wo ich immer Anlaß hab, alle Gattung von Haus und Feldarbeit ins Aug zu faſſen ſuchen damit es recht in mich hinein komme, was fuͤr eine Art und Schnitt euere Kinder haben muͤſſen, wenn ſie fuͤr ihren Beruf und Umſtaͤnd recht erzogen werden muͤſſen.
Das Mareylj war mit ihm wie daheim; es zeigte ihm allenthalben im Haus, und um’s Haus und in den Staͤllen was die Kin- der machen und lehrnen muͤſſen, wenn ſie das alles was da ſey, recht in der Ordnung zu hal- ten lehrnen muͤſſen; es ließ ſie im Garten ha- ken, Herd ſtoſſen, auf die Buͤhne ſteigen, Fut- ter machen. Je mehr er ſahe, je mehr fragte er; er fragte ſo gar, wie man den Zehnden rechne, wie man das Heu meſſe, und dann wie man das Baumwollweſen rechne, was fuͤr ein Unterſchied zwiſchen dem Lohn und der Wolle; und hundert dergleichen Sachen mehr.
Sie erklaͤhrten ihm was ſie konnten. Zulezt wollte er ſeine Kinder auch ſpinnen lehrnen;
F
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0103"n="81"/>
nen koͤnnen; damit ſie fuͤr ihr Bauren und<lb/>
Baumwollen-Weſen recht in Ordnung kom-<lb/>
men:</p><lb/><p><hirendition="#fr">Meyer</hi>. Das iſt brav: daß ihr damit an-<lb/>
fangen wollet. —</p><lb/><p><hirendition="#fr">Lieutenant</hi>. Ich wuͤßte nicht, womit ich<lb/>
anderſt anfangen ſollte, und ich werde, wo<lb/>
ich immer Anlaß hab, alle Gattung von<lb/>
Haus und Feldarbeit ins Aug zu faſſen ſuchen<lb/>
damit es recht in mich hinein komme, was<lb/>
fuͤr eine Art und Schnitt euere Kinder haben<lb/>
muͤſſen, wenn ſie fuͤr ihren Beruf und Umſtaͤnd<lb/>
recht erzogen werden muͤſſen.</p><lb/><p>Das Mareylj war mit ihm wie daheim;<lb/>
es zeigte ihm allenthalben im Haus, und<lb/>
um’s Haus und in den Staͤllen was die Kin-<lb/>
der machen und lehrnen muͤſſen, wenn ſie das<lb/>
alles was da ſey, recht in der Ordnung zu hal-<lb/>
ten lehrnen muͤſſen; es ließ ſie im Garten ha-<lb/>
ken, Herd ſtoſſen, auf die Buͤhne ſteigen, Fut-<lb/>
ter machen. Je mehr er ſahe, je mehr fragte<lb/>
er; er fragte ſo gar, wie man den Zehnden<lb/>
rechne, wie man das Heu meſſe, und dann<lb/>
wie man das Baumwollweſen rechne, was<lb/>
fuͤr ein Unterſchied zwiſchen dem Lohn und<lb/>
der Wolle; und hundert dergleichen Sachen<lb/>
mehr.</p><lb/><p>Sie erklaͤhrten ihm was ſie konnten. Zulezt<lb/>
wollte er ſeine Kinder auch ſpinnen lehrnen;<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[81/0103]
nen koͤnnen; damit ſie fuͤr ihr Bauren und
Baumwollen-Weſen recht in Ordnung kom-
men:
Meyer. Das iſt brav: daß ihr damit an-
fangen wollet. —
Lieutenant. Ich wuͤßte nicht, womit ich
anderſt anfangen ſollte, und ich werde, wo
ich immer Anlaß hab, alle Gattung von
Haus und Feldarbeit ins Aug zu faſſen ſuchen
damit es recht in mich hinein komme, was
fuͤr eine Art und Schnitt euere Kinder haben
muͤſſen, wenn ſie fuͤr ihren Beruf und Umſtaͤnd
recht erzogen werden muͤſſen.
Das Mareylj war mit ihm wie daheim;
es zeigte ihm allenthalben im Haus, und
um’s Haus und in den Staͤllen was die Kin-
der machen und lehrnen muͤſſen, wenn ſie das
alles was da ſey, recht in der Ordnung zu hal-
ten lehrnen muͤſſen; es ließ ſie im Garten ha-
ken, Herd ſtoſſen, auf die Buͤhne ſteigen, Fut-
ter machen. Je mehr er ſahe, je mehr fragte
er; er fragte ſo gar, wie man den Zehnden
rechne, wie man das Heu meſſe, und dann
wie man das Baumwollweſen rechne, was
fuͤr ein Unterſchied zwiſchen dem Lohn und
der Wolle; und hundert dergleichen Sachen
mehr.
Sie erklaͤhrten ihm was ſie konnten. Zulezt
wollte er ſeine Kinder auch ſpinnen lehrnen;
F
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/103>, abgerufen am 03.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.