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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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dazu gekommen." -- "Aeh bitte, lehre es
uns auch," sagten die Kinder, und schmieg-
ten sich an den Arm der guten Frau. --
"Das will ich gern", antwortete Gertrud --
"Kommet nur alle Tage, wenn ihr wollet;
ihr müßet es bald können."

Jndessen hatten die andern ihren Feyra-
bend aufgesponnen, versorgten ihr Garn und
ihre Räder, sangen mit unter:

Feyrabend, Feyrabend, Lieb' Mutter!
Feyrabend in unserm Haus!
Z'Nacht gehen wir alle gern nieder,
Am Morgen steht alles froh auf: --

Nahmen dann ihre Gäste bey der Hand --
heiter wie der Abend sprangen izt alle Kin-
der auf der Matten auf allen Seiten dem
Haag nach und rund um die Bäume; aber
Gertruds Kinder wichen sorgfältiger als des
Rudis den Koth im Weg, und die Dörnen
am Haag aus, und hatten Sorg zu den
Kleidern, sie banden ihre Strümpfe, ring-
leten ihre Schuhe alsobald, wenn etwa ei-
nem etwas losgieng, und wenn des Rudis
Kinder so etwas nicht achteten, sagten ihnen
die Guten sogleich, "Du verliehrest deinen
Ringgen -- dein Strumpfband -- oder,
du machest dich kothig, oder du zerreissest
dich hier in den Dörnen etc. etc.".

Des

dazu gekommen.“ — „Aeh bitte, lehre es
uns auch,“ ſagten die Kinder, und ſchmieg-
ten ſich an den Arm der guten Frau. —
„Das will ich gern“, antwortete Gertrud —
„Kommet nur alle Tage, wenn ihr wollet;
ihr muͤßet es bald koͤnnen.“

Jndeſſen hatten die andern ihren Feyra-
bend aufgeſponnen, verſorgten ihr Garn und
ihre Raͤder, ſangen mit unter:

Feyrabend, Feyrabend, Lieb' Mutter!
Feyrabend in unſerm Haus!
Z'Nacht gehen wir alle gern nieder,
Am Morgen ſteht alles froh auf: —

Nahmen dann ihre Gaͤſte bey der Hand —
heiter wie der Abend ſprangen izt alle Kin-
der auf der Matten auf allen Seiten dem
Haag nach und rund um die Baͤume; aber
Gertruds Kinder wichen ſorgfaͤltiger als des
Rudis den Koth im Weg, und die Doͤrnen
am Haag aus, und hatten Sorg zu den
Kleidern, ſie banden ihre Struͤmpfe, ring-
leten ihre Schuhe alſobald, wenn etwa ei-
nem etwas losgieng, und wenn des Rudis
Kinder ſo etwas nicht achteten, ſagten ihnen
die Guten ſogleich, „Du verliehreſt deinen
Ringgen — dein Strumpfband — oder,
du macheſt dich kothig, oder du zerreiſſeſt
dich hier in den Doͤrnen ꝛc. ꝛc.“.

Des
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[32/0050] dazu gekommen.“ — „Aeh bitte, lehre es uns auch,“ ſagten die Kinder, und ſchmieg- ten ſich an den Arm der guten Frau. — „Das will ich gern“, antwortete Gertrud — „Kommet nur alle Tage, wenn ihr wollet; ihr muͤßet es bald koͤnnen.“ Jndeſſen hatten die andern ihren Feyra- bend aufgeſponnen, verſorgten ihr Garn und ihre Raͤder, ſangen mit unter: Feyrabend, Feyrabend, Lieb' Mutter! Feyrabend in unſerm Haus! Z'Nacht gehen wir alle gern nieder, Am Morgen ſteht alles froh auf: — Nahmen dann ihre Gaͤſte bey der Hand — heiter wie der Abend ſprangen izt alle Kin- der auf der Matten auf allen Seiten dem Haag nach und rund um die Baͤume; aber Gertruds Kinder wichen ſorgfaͤltiger als des Rudis den Koth im Weg, und die Doͤrnen am Haag aus, und hatten Sorg zu den Kleidern, ſie banden ihre Struͤmpfe, ring- leten ihre Schuhe alſobald, wenn etwa ei- nem etwas losgieng, und wenn des Rudis Kinder ſo etwas nicht achteten, ſagten ihnen die Guten ſogleich, „Du verliehreſt deinen Ringgen — dein Strumpfband — oder, du macheſt dich kothig, oder du zerreiſſeſt dich hier in den Doͤrnen ꝛc. ꝛc.“. Des

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/50>, abgerufen am 23.11.2024.