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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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nicht dankest, und begehre es auch nicht --
es ist Baumwollen-Geld, wenn du nur
in Zukunft nicht mehr alle Tag sagst, du
wolltest, daß der Teufel alle Baumwoll,
die in der Welt ist, genohmen hätte, und
hiemit kehrte er ihm den Rüken.

Diese Antwort that dem Vogt so wehe,
daß er eine Weile die Dublonen, die er in
der Hand hatte, nicht zählen konnte.

Er klagte auch der Frauen, da er heim
kam, wie viel einer verschlüken müße, wenn
er von den Leuten etwas wolle; tröstete sich
aber, wenn die vier Wochen vorüber, so
wolle er, wenn ihm so ein Hund wieder
mit so etwas komme, ihm die Antwort ge-
wiß nicht schuldig bleiben. --

Und er hielt Wort. -- Es gieng keine
24. Stund nach der Steuerzeit, so redte er
wieder so unverschamt als je in seinem Le-
ben, und sagte offentlich, was man doch
meyne, daß so ein Lumpen-Steuerlein ihm
an seinen Schaden bringe -- sie seye so
liederlich gewesen, daß bald nicht eine lie-
derlicher hätte seyn können -- es sey ihm so
viel zu Grund gegangen, daß hie und da
dreysig und vierzig Häuser verbrennen konn-
ten, der Schaden wäre nicht so groß, und
hundert derley Zeug mehr.

Das
X 4

nicht dankeſt, und begehre es auch nicht —
es iſt Baumwollen-Geld, wenn du nur
in Zukunft nicht mehr alle Tag ſagſt, du
wollteſt, daß der Teufel alle Baumwoll,
die in der Welt iſt, genohmen haͤtte, und
hiemit kehrte er ihm den Ruͤken.

Dieſe Antwort that dem Vogt ſo wehe,
daß er eine Weile die Dublonen, die er in
der Hand hatte, nicht zaͤhlen konnte.

Er klagte auch der Frauen, da er heim
kam, wie viel einer verſchluͤken muͤße, weñ
er von den Leuten etwas wolle; troͤſtete ſich
aber, wenn die vier Wochen voruͤber, ſo
wolle er, wenn ihm ſo ein Hund wieder
mit ſo etwas komme, ihm die Antwort ge-
wiß nicht ſchuldig bleiben. —

Und er hielt Wort. — Es gieng keine
24. Stund nach der Steuerzeit, ſo redte er
wieder ſo unverſchamt als je in ſeinem Le-
ben, und ſagte offentlich, was man doch
meyne, daß ſo ein Lumpen-Steuerlein ihm
an ſeinen Schaden bringe — ſie ſeye ſo
liederlich geweſen, daß bald nicht eine lie-
derlicher haͤtte ſeyn koͤnnen — es ſey ihm ſo
viel zu Grund gegangen, daß hie und da
dreyſig und vierzig Haͤuſer verbrennen konn-
ten, der Schaden waͤre nicht ſo groß, und
hundert derley Zeug mehr.

Das
X 4
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[327/0345] nicht dankeſt, und begehre es auch nicht — es iſt Baumwollen-Geld, wenn du nur in Zukunft nicht mehr alle Tag ſagſt, du wollteſt, daß der Teufel alle Baumwoll, die in der Welt iſt, genohmen haͤtte, und hiemit kehrte er ihm den Ruͤken. Dieſe Antwort that dem Vogt ſo wehe, daß er eine Weile die Dublonen, die er in der Hand hatte, nicht zaͤhlen konnte. Er klagte auch der Frauen, da er heim kam, wie viel einer verſchluͤken muͤße, weñ er von den Leuten etwas wolle; troͤſtete ſich aber, wenn die vier Wochen voruͤber, ſo wolle er, wenn ihm ſo ein Hund wieder mit ſo etwas komme, ihm die Antwort ge- wiß nicht ſchuldig bleiben. — Und er hielt Wort. — Es gieng keine 24. Stund nach der Steuerzeit, ſo redte er wieder ſo unverſchamt als je in ſeinem Le- ben, und ſagte offentlich, was man doch meyne, daß ſo ein Lumpen-Steuerlein ihm an ſeinen Schaden bringe — ſie ſeye ſo liederlich geweſen, daß bald nicht eine lie- derlicher haͤtte ſeyn koͤnnen — es ſey ihm ſo viel zu Grund gegangen, daß hie und da dreyſig und vierzig Haͤuſer verbrennen konn- ten, der Schaden waͤre nicht ſo groß, und hundert derley Zeug mehr. Das X 4

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/345>, abgerufen am 22.11.2024.