izt ihnen auch gerathen, die Sach nicht wei- ter zu treiben.
Der Junker verwunderte sich am nächsten Audienztag gar, daß keiner von ihnen erschie- ne, und fragte den Vogt, was der Grund davon seyn möge? -- Es scheint, antwor- tete dieser, sie seyen Schelmen, und trauen sich nicht mit dem, so sie angebracht. -- Du hast ihnen denn doch die Stange stark ge- halten, sagte der Junker. -- Jä ich meyn- te auch, sie hätten recht, so ihrer drey mit einander -- erwiederte der Vogt.
Aber ich muß fortfahren, und die hundert tausend Thaten seines Hausbuchs, und die hundert tausend Thaten seiner Amtsstell vor- beygehen, wie wenn sie nichts wären, euch noch zu sagen, was vor ein End der Mann genommen, der dieses alles gethan hat.
Jch weiß nicht, warum es so ist -- aber es ist so. -- Vor großen Abänderungen unserer Schiksaale gehen gemeiniglich Sa- chen vorher, die unser Gemüth auf eine mäch- tige Weise einnehmen, und uns wie Ahn- dung werden, dessen was uns vorsteht. --
Es wird izt den 16ten Brachmonat 6. Jahr, da er an einem schönen Morgen, fruh ins Feld gieng.
Das reiffe Gras duftete Wohlgeruch um ihn her. --
Die
U 5
izt ihnen auch gerathen, die Sach nicht wei- ter zu treiben.
Der Junker verwunderte ſich am naͤchſten Audienztag gar, daß keiner von ihnen erſchie- ne, und fragte den Vogt, was der Grund davon ſeyn moͤge? — Es ſcheint, antwor- tete dieſer, ſie ſeyen Schelmen, und trauen ſich nicht mit dem, ſo ſie angebracht. — Du haſt ihnen denn doch die Stange ſtark ge- halten, ſagte der Junker. — Jaͤ ich meyn- te auch, ſie haͤtten recht, ſo ihrer drey mit einander — erwiederte der Vogt.
Aber ich muß fortfahren, und die hundert tauſend Thaten ſeines Hausbuchs, und die hundert tauſend Thaten ſeiner Amtsſtell vor- beygehen, wie wenn ſie nichts waͤren, euch noch zu ſagen, was vor ein End der Mann genommen, der dieſes alles gethan hat.
Jch weiß nicht, warum es ſo iſt — aber es iſt ſo. — Vor großen Abaͤnderungen unſerer Schikſaale gehen gemeiniglich Sa- chen vorher, die unſer Gemuͤth auf eine maͤch- tige Weiſe einnehmen, und uns wie Ahn- dung werden, deſſen was uns vorſteht. —
Es wird izt den 16ten Brachmonat 6. Jahr, da er an einem ſchoͤnen Morgen, fruh ins Feld gieng.
Das reiffe Gras duftete Wohlgeruch um ihn her. —
Die
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izt ihnen auch gerathen, die Sach nicht wei-
ter zu treiben.
Der Junker verwunderte ſich am naͤchſten
Audienztag gar, daß keiner von ihnen erſchie-
ne, und fragte den Vogt, was der Grund
davon ſeyn moͤge? — Es ſcheint, antwor-
tete dieſer, ſie ſeyen Schelmen, und trauen
ſich nicht mit dem, ſo ſie angebracht. — Du
haſt ihnen denn doch die Stange ſtark ge-
halten, ſagte der Junker. — Jaͤ ich meyn-
te auch, ſie haͤtten recht, ſo ihrer drey mit
einander — erwiederte der Vogt.
Aber ich muß fortfahren, und die hundert
tauſend Thaten ſeines Hausbuchs, und die
hundert tauſend Thaten ſeiner Amtsſtell vor-
beygehen, wie wenn ſie nichts waͤren, euch
noch zu ſagen, was vor ein End der Mann
genommen, der dieſes alles gethan hat.
Jch weiß nicht, warum es ſo iſt — aber
es iſt ſo. — Vor großen Abaͤnderungen
unſerer Schikſaale gehen gemeiniglich Sa-
chen vorher, die unſer Gemuͤth auf eine maͤch-
tige Weiſe einnehmen, und uns wie Ahn-
dung werden, deſſen was uns vorſteht. —
Es wird izt den 16ten Brachmonat 6.
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Das reiffe Gras duftete Wohlgeruch um
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/331>, abgerufen am 22.11.2024.
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