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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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"Hier ist meine Ordre auf morgen; Jch
"hoffe, selbige entspreche Jhren Wünschen.

"Es soll den Vogt Niemand zur Richt-
"stätte begleiten, als wer am Morgen sich
"in der Kirche versammelt, und dem Gottes-
"dienst beygewohnt; Alles soll in einem voll-
"kommen in Ordnung gebrachten stillen Zug
"aus der Kirche mit ihm zur Richtstätte ge-
"hen: Und es sollen Wachen ausgestellt wer-
"den, welche allen Fremden den Zugang ver-
"bieten, damit sie völlig vor allem Zulauff
"gesichert, Jhre Gemeindsgenossen allein in
"der Kirche antreffen.

"Jedermann, der sich einer Beleidigung
"oder Unanständigkeit gegen den Vogt schul-
"dig machen, oder auch sonst Unordnung
"und Geräusch veranlaaßen würde, soll auf
"der Stelle vom Plaz genohmen, und in
"Bonnal bis auf weitere Ordre mit Arrest
"belegt werden.

"Hierfür, mein lieber Herr Pfarrer, sind
"alle Befehle mit Bestimmtheit gegeben, und
"ich hoffe, die gemachte Verfügungen werden
"die genaue Erfüllung dieser Befehle versi-
"chern. Jch habe indessen die Ehre zu seyn
"u. s. w.

Von Arnheim.

"Jn Eil fast um Mitternacht.

§. 3.
A 3

„Hier iſt meine Ordre auf morgen; Jch
„hoffe, ſelbige entſpreche Jhren Wuͤnſchen.

„Es ſoll den Vogt Niemand zur Richt-
„ſtaͤtte begleiten, als wer am Morgen ſich
„in der Kirche verſammelt, und dem Gottes-
„dienſt beygewohnt; Alles ſoll in einem voll-
„kommen in Ordnung gebrachten ſtillen Zug
„aus der Kirche mit ihm zur Richtſtaͤtte ge-
„hen: Und es ſollen Wachen ausgeſtellt wer-
„den, welche allen Fremden den Zugang ver-
„bieten, damit ſie voͤllig vor allem Zulauff
„geſichert, Jhre Gemeindsgenoſſen allein in
„der Kirche antreffen.

„Jedermann, der ſich einer Beleidigung
„oder Unanſtaͤndigkeit gegen den Vogt ſchul-
„dig machen, oder auch ſonſt Unordnung
„und Geraͤuſch veranlaaßen wuͤrde, ſoll auf
„der Stelle vom Plaz genohmen, und in
„Bonnal bis auf weitere Ordre mit Arreſt
„belegt werden.

„Hierfuͤr, mein lieber Herr Pfarrer, ſind
„alle Befehle mit Beſtimmtheit gegeben, und
„ich hoffe, die gemachte Verfuͤgungen werden
„die genaue Erfuͤllung dieſer Befehle verſi-
„chern. Jch habe indeſſen die Ehre zu ſeyn
„u. ſ. w.

Von Arnheim.

„Jn Eil faſt um Mitternacht.

§. 3.
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[5/0023] „Hier iſt meine Ordre auf morgen; Jch „hoffe, ſelbige entſpreche Jhren Wuͤnſchen. „Es ſoll den Vogt Niemand zur Richt- „ſtaͤtte begleiten, als wer am Morgen ſich „in der Kirche verſammelt, und dem Gottes- „dienſt beygewohnt; Alles ſoll in einem voll- „kommen in Ordnung gebrachten ſtillen Zug „aus der Kirche mit ihm zur Richtſtaͤtte ge- „hen: Und es ſollen Wachen ausgeſtellt wer- „den, welche allen Fremden den Zugang ver- „bieten, damit ſie voͤllig vor allem Zulauff „geſichert, Jhre Gemeindsgenoſſen allein in „der Kirche antreffen. „Jedermann, der ſich einer Beleidigung „oder Unanſtaͤndigkeit gegen den Vogt ſchul- „dig machen, oder auch ſonſt Unordnung „und Geraͤuſch veranlaaßen wuͤrde, ſoll auf „der Stelle vom Plaz genohmen, und in „Bonnal bis auf weitere Ordre mit Arreſt „belegt werden. „Hierfuͤr, mein lieber Herr Pfarrer, ſind „alle Befehle mit Beſtimmtheit gegeben, und „ich hoffe, die gemachte Verfuͤgungen werden „die genaue Erfuͤllung dieſer Befehle verſi- „chern. Jch habe indeſſen die Ehre zu ſeyn „u. ſ. w. Von Arnheim. „Jn Eil faſt um Mitternacht. §. 3. A 3

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/23>, abgerufen am 23.04.2024.