Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.Vogt. Jhr Gnaden wird doch nicht zür- Jkr. Nein gar nicht. Vogt. Es wird doch diesen Sommer fast Jkr. Warum? Vogt. Es ist kein Mensch im Dorf izt Jkr. Fehlts am Futter in euerm Dorf? Vogt. Ja, man sagt es sey gar wenig, Jkr. Was will dieß Man sagt? weist Vogt. So ganz sicher nicht, Gnädiger Herr! Jkr. So -- Aber wie viel du selber Fut- Vogt. Das wohl. Jkr. Hast du für dich genug, um dein Vogt. Jch kann es nicht läugnen. Jkr. Was läugnen? Vogt. Jch meyne Nein sagen. Jkr. Du hast eine eigene Sprache -- ich
Vogt. Jhr Gnaden wird doch nicht zuͤr- Jkr. Nein gar nicht. Vogt. Es wird doch dieſen Sommer faſt Jkr. Warum? Vogt. Es iſt kein Menſch im Dorf izt Jkr. Fehlts am Futter in euerm Dorf? Vogt. Ja, man ſagt es ſey gar wenig, Jkr. Was will dieß Man ſagt? weiſt Vogt. So ganz ſicher nicht, Gnaͤdiger Herr! Jkr. So — Aber wie viel du ſelber Fut- Vogt. Das wohl. Jkr. Haſt du fuͤr dich genug, um dein Vogt. Jch kann es nicht laͤugnen. Jkr. Was laͤugnen? Vogt. Jch meyne Nein ſagen. Jkr. Du haſt eine eigene Sprache — ich
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Vogt. Jhr Gnaden wird doch nicht zuͤr-
nen, wenn ich noch ein Wort ſage.
Jkr. Nein gar nicht.
Vogt. Es wird doch dieſen Sommer faſt
nicht moͤglich ſeyn, die Allment zu vertheilen?
Jkr. Warum?
Vogt. Es iſt kein Menſch im Dorf izt
eingerichtet, das Vieh im Stall zu halten,
und die Wayd zu entbaͤhren.
Jkr. Fehlts am Futter in euerm Dorf?
Vogt. Ja, man ſagt es ſey gar wenig,
und hingegen gar viel Vieh da.
Jkr. Was will dieß Man ſagt? weiſt
du das nicht ſicher?
Vogt. So ganz ſicher nicht, Gnaͤdiger Herr!
Jkr. So — Aber wie viel du ſelber Fut-
ter haſt, weiſt du doch?
Vogt. Das wohl.
Jkr. Haſt du fuͤr dich genug, um dein
Vieh im Stall haben zu koͤnnen?
Vogt. Jch kann es nicht laͤugnen.
Jkr. Was laͤugnen?
Vogt. Jch meyne Nein ſagen.
Jkr. Du haſt eine eigene Sprache —
Aber es iſt wie das lezte Jahr Heu und
Emd ausgefallen; es ſollten alle genug ha-
ben wie du — Aber um abzukuͤrzen, iſt
gut, daß man das Vieh zaͤhlen, und das
Heu meſſen kann, und das muß ſeyn; denn
ich
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