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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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wieder aufstehet, und fortwirkt, die Erde
zu wärmen, bis ihre Früchte reiff sind.

Leser! es ist viel, was ich sage; aber ich
scheue mich nicht, es zu sagen.

Dieses Bild der großen Mutter, die über
der Erde brutet, ist das Bild der Gertrud
und eines jeden Weibs, das seine Wohnstu-
be zum Heiligthum Gottes erhebt, und ob
Mann und Kindern den Himmel verdient.

§. 25.
Die Arbeit Arners.

Sie ist nicht allein: Auch Arner wandelte
die Wege der lieben Sonne, die über
der Erde brutet, und die Wege des Weibs,
das ob ihrem Mann und ihren Kindern den
Himmel verdient. --

Er ritt dieser Tage fast alle Abende auf
die Gemeindwaid, die er vertheilen wollte;
Er gönnte sich keine Ruhe, bis er dieses
Stük Land vollkommen kennte, und ließ so
gar seinen lieben Sperzer (Hünerhund),
den er sonst immer fast allenthalben mitnahm,
zu Hause, damit er keinen Augenblik an sei-
ner Arbeit aufgehalten würde.

Wohl hundertmal band er sein Pferd an
Zäun und Heken, wattete durch Sümpf und

Grä-

wieder aufſtehet, und fortwirkt, die Erde
zu waͤrmen, bis ihre Fruͤchte reiff ſind.

Leſer! es iſt viel, was ich ſage; aber ich
ſcheue mich nicht, es zu ſagen.

Dieſes Bild der großen Mutter, die uͤber
der Erde brutet, iſt das Bild der Gertrud
und eines jeden Weibs, das ſeine Wohnſtu-
be zum Heiligthum Gottes erhebt, und ob
Mann und Kindern den Himmel verdient.

§. 25.
Die Arbeit Arners.

Sie iſt nicht allein: Auch Arner wandelte
die Wege der lieben Sonne, die uͤber
der Erde brutet, und die Wege des Weibs,
das ob ihrem Mann und ihren Kindern den
Himmel verdient. —

Er ritt dieſer Tage faſt alle Abende auf
die Gemeindwaid, die er vertheilen wollte;
Er goͤnnte ſich keine Ruhe, bis er dieſes
Stuͤk Land vollkommen kennte, und ließ ſo
gar ſeinen lieben Sperzer (Huͤnerhund),
den er ſonſt im̃er faſt allenthalben mitnahm,
zu Hauſe, damit er keinen Augenblik an ſei-
ner Arbeit aufgehalten wuͤrde.

Wohl hundertmal band er ſein Pferd an
Zaͤun und Heken, wattete durch Suͤmpf und

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[88/0106] wieder aufſtehet, und fortwirkt, die Erde zu waͤrmen, bis ihre Fruͤchte reiff ſind. Leſer! es iſt viel, was ich ſage; aber ich ſcheue mich nicht, es zu ſagen. Dieſes Bild der großen Mutter, die uͤber der Erde brutet, iſt das Bild der Gertrud und eines jeden Weibs, das ſeine Wohnſtu- be zum Heiligthum Gottes erhebt, und ob Mann und Kindern den Himmel verdient. §. 25. Die Arbeit Arners. Sie iſt nicht allein: Auch Arner wandelte die Wege der lieben Sonne, die uͤber der Erde brutet, und die Wege des Weibs, das ob ihrem Mann und ihren Kindern den Himmel verdient. — Er ritt dieſer Tage faſt alle Abende auf die Gemeindwaid, die er vertheilen wollte; Er goͤnnte ſich keine Ruhe, bis er dieſes Stuͤk Land vollkommen kennte, und ließ ſo gar ſeinen lieben Sperzer (Huͤnerhund), den er ſonſt im̃er faſt allenthalben mitnahm, zu Hauſe, damit er keinen Augenblik an ſei- ner Arbeit aufgehalten wuͤrde. Wohl hundertmal band er ſein Pferd an Zaͤun und Heken, wattete durch Suͤmpf und Graͤ-

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/106>, abgerufen am 27.11.2024.