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Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816.

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(so viel als es Bundes-Glieder giebt) genommen
werden müßten, und für deutsche Sprache, Literatur
und Wissenschaft Anhalt mit Schwarzburg, Reuß mit
Waldeck, oder Hamburg mit Frankfurt nicht den min¬
desten Zusammenhang haben. Wäre ein Verleger so
glücklich und erwürbe sich 35 Privilegien, hätte aber
keines von der 36sten deutschen Monarchie oder Repu¬
blik, so würde hier nachgedruckt und jene 35 könnten
nichts helfen.

Doch auch dies ist nur ein Lust-Exempel! Der
Trieb der Einigung unter den Deutschen wurzelt tiefer
und es kann dahin nicht kommen. Unser moralisches
Gefühl hält den Grundsatz aufrecht: "Was du nicht
willst, daß dir die Leute thun sollen, das thue ihnen
auch nicht!"


Die Darstellung der Verhältnisse des deutschen
Buchhandels sollte in drey folgenden Abschnitten
weiter ausgeführt werden, es scheint aber räthlicher,
dieß so lange zu verschieben, bis auf dem Bundestag
die Verhandlungen über diesen Gegenstand begonnen
haben und darüber Gutachten und Berichte gefordert
werden. Vor der Hand mag es hinreichend seyn,
kurz anzugeben, was den Inhalt der letzten drey
Abschnitte
bilden sollte.

(ſo viel als es Bundes-Glieder giebt) genommen
werden muͤßten, und fuͤr deutſche Sprache, Literatur
und Wiſſenſchaft Anhalt mit Schwarzburg, Reuß mit
Waldeck, oder Hamburg mit Frankfurt nicht den min¬
deſten Zuſammenhang haben. Waͤre ein Verleger ſo
gluͤcklich und erwuͤrbe ſich 35 Privilegien, haͤtte aber
keines von der 36ſten deutſchen Monarchie oder Repu¬
blik, ſo wuͤrde hier nachgedruckt und jene 35 koͤnnten
nichts helfen.

Doch auch dies iſt nur ein Luſt-Exempel! Der
Trieb der Einigung unter den Deutſchen wurzelt tiefer
und es kann dahin nicht kommen. Unſer moraliſches
Gefuͤhl haͤlt den Grundſatz aufrecht: „Was du nicht
willſt, daß dir die Leute thun ſollen, das thue ihnen
auch nicht!”


Die Darſtellung der Verhaͤltniſſe des deutſchen
Buchhandels ſollte in drey folgenden Abſchnitten
weiter ausgefuͤhrt werden, es ſcheint aber raͤthlicher,
dieß ſo lange zu verſchieben, bis auf dem Bundestag
die Verhandlungen uͤber dieſen Gegenſtand begonnen
haben und daruͤber Gutachten und Berichte gefordert
werden. Vor der Hand mag es hinreichend ſeyn,
kurz anzugeben, was den Inhalt der letzten drey
Abſchnitte
bilden ſollte.

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[35/0041] (ſo viel als es Bundes-Glieder giebt) genommen werden muͤßten, und fuͤr deutſche Sprache, Literatur und Wiſſenſchaft Anhalt mit Schwarzburg, Reuß mit Waldeck, oder Hamburg mit Frankfurt nicht den min¬ deſten Zuſammenhang haben. Waͤre ein Verleger ſo gluͤcklich und erwuͤrbe ſich 35 Privilegien, haͤtte aber keines von der 36ſten deutſchen Monarchie oder Repu¬ blik, ſo wuͤrde hier nachgedruckt und jene 35 koͤnnten nichts helfen. Doch auch dies iſt nur ein Luſt-Exempel! Der Trieb der Einigung unter den Deutſchen wurzelt tiefer und es kann dahin nicht kommen. Unſer moraliſches Gefuͤhl haͤlt den Grundſatz aufrecht: „Was du nicht willſt, daß dir die Leute thun ſollen, das thue ihnen auch nicht!” Die Darſtellung der Verhaͤltniſſe des deutſchen Buchhandels ſollte in drey folgenden Abſchnitten weiter ausgefuͤhrt werden, es ſcheint aber raͤthlicher, dieß ſo lange zu verſchieben, bis auf dem Bundestag die Verhandlungen uͤber dieſen Gegenſtand begonnen haben und daruͤber Gutachten und Berichte gefordert werden. Vor der Hand mag es hinreichend ſeyn, kurz anzugeben, was den Inhalt der letzten drey Abſchnitte bilden ſollte.

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Zitationshilfe: Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/perthes_buchhandel_1816/41>, abgerufen am 24.11.2024.