Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608.geschrieben befunden wird. Andere wollen die Deutung auff recht Deutsch geben / vnd Libenwerdaw / quasi ein guter oder lieber Anger auslegen / so ich an seinen Ort stelle / vnd zwar wolte ich mir die erste Deutuung / weil die Vestigia des Thurms / oder der Warthen / dauon dann noch vnter dem gemeinen Mann vor Alters ein Sprichwort auskommen / wegen dessen / daß es vor alten Zeiten da fürüber nicht sicher zu reisen gewesen / da man gesagt / Weren wir der hohen Warth hinweg / alsdann wir hetten sichern Steg / noch verhanden / vor der andern / so vbel dero Gegend zu beweisen / gefallen lassen. XXXIII. Torgaw. SChlos vnd Ampt gar vhralter Originis, dann obwol Nachrichtung verhanden / daß Anno 960. Torgaw nur ein kleines Dörfflein von lauter Fischerheuslein gewesen / dauon dann noch die Fischergasse verhanden / Hat doch bald darauff die Stadt sehr zugenommen / also daß es zur sondern Graffschafft gediehen / inmassen dann deroselben Graffen noch Anno 1342. daselbsten zweene residirende Lutholdus vnnd Iohannes, in den Annalibus nominirt werden / denen durch Keyser Adolphum Nassaviensem, so mit dem Marggraffen von Meissen Friderico vnd Tizemanno schwere Kriege geführt / diese Stadt vnd zwar die gantze Graffschafft entzogen / welche sich hernacher vnd nach gestilten Kriegen / vnter der Marggraffen Schutz vnnd Gebiet gegeben / zumal weil bald darauff die Graffen ohne Erben mit Tode abgangen / vnd daß solche Graffen dem Schlos vnd der Stadt einen Anfang gegeben / ist kein zweiffel / hernacher aber durch die Fürsten von Sachsen / so gerne des Orts residirt in vielen verbessert / dann Anno 1491. die Brücke vber der Elben durch Hertzog Ernsten vnd Albertum Gebrüdere / erstlichen angelegt / inmassen auch an dem Schlos durch sie gegen dem Abend grosse Verbesserung geschehen / dann durch Churfürsten Fridrichen vnd Johan Gebrüdern / ingleichen ausgefürt vnd vollnbracht / wie dann auch Churfürst Johan Friederich die andern beyde Theil am Schlos gegen Morgen vnnd Mittage aussm Grunde gar new vnd prechtig erhoben / vnd das Schlos allerding An. 1535. auff die Mas / wie es jetzo zu sehen / absolvirt, dessen gleichen in diesen Landen ausser Dreßden nit zu befinden ist / die Schloskirche D. Luther eigner Person Anno 1536. eingeweihet / vnd die erste Predigt gethan / geschrieben befunden wird. Andere wollen die Deutung auff recht Deutsch geben / vnd Libenwerdaw / quasi ein guter oder lieber Anger auslegen / so ich an seinen Ort stelle / vnd zwar wolte ich mir die erste Deutuung / weil die Vestigia des Thurms / oder der Warthen / dauon dann noch vnter dem gemeinen Mann vor Alters ein Sprichwort auskommen / wegen dessen / daß es vor alten Zeiten da fürüber nicht sicher zu reisen gewesen / da man gesagt / Weren wir der hohen Warth hinweg / alsdann wir hetten sichern Steg / noch verhanden / vor der andern / so vbel dero Gegend zu beweisen / gefallen lassen. XXXIII. Torgaw. SChlos vnd Ampt gar vhralter Originis, dann obwol Nachrichtung verhanden / daß Anno 960. Torgaw nur ein kleines Dörfflein von lauter Fischerheuslein gewesen / dauon dann noch die Fischergasse verhanden / Hat doch bald darauff die Stadt sehr zugenommen / also daß es zur sondern Graffschafft gediehen / inmassen dann deroselben Graffen noch Anno 1342. daselbsten zweene residirende Lutholdus vnnd Iohannes, in den Annalibus nominirt werden / denen durch Keyser Adolphum Nassaviensem, so mit dem Marggraffen von Meissen Friderico vnd Tizemanno schwere Kriege geführt / diese Stadt vnd zwar die gantze Graffschafft entzogen / welche sich hernacher vnd nach gestilten Kriegen / vnter der Marggraffen Schutz vnnd Gebiet gegeben / zumal weil bald darauff die Graffen ohne Erben mit Tode abgangen / vnd daß solche Graffen dem Schlos vnd der Stadt einen Anfang gegeben / ist kein zweiffel / hernacher aber durch die Fürsten von Sachsen / so gerne des Orts residirt in vielen verbessert / dann Anno 1491. die Brücke vber der Elben durch Hertzog Ernsten vnd Albertum Gebrüdere / erstlichen angelegt / inmassen auch an dem Schlos durch sie gegen dem Abend grosse Verbesserung geschehen / dann durch Churfürsten Fridrichen vnd Johan Gebrüdern / ingleichen ausgefürt vnd vollnbracht / wie dañ auch Churfürst Johan Friederich die andern beyde Theil am Schlos gegen Morgen vnnd Mittage aussm Grunde gar new vnd prechtig erhoben / vnd das Schlos allerding An. 1535. auff die Mas / wie es jetzo zu sehen / absolvirt, dessen gleichen in diesen Landen ausser Dreßden nit zu befinden ist / die Schloskirche D. 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geschrieben befunden wird. Andere wollen die Deutung auff recht Deutsch geben / vnd Libenwerdaw / quasi ein guter oder lieber Anger auslegen / so ich an seinen Ort stelle / vnd zwar wolte ich mir die erste Deutuung / weil die Vestigia des Thurms / oder der Warthen / dauon dann noch vnter dem gemeinen Mann vor Alters ein Sprichwort auskommen / wegen dessen / daß es vor alten Zeiten da fürüber nicht sicher zu reisen gewesen / da man gesagt / Weren wir der hohen Warth hinweg / alsdann wir hetten sichern Steg / noch verhanden / vor der andern / so vbel dero Gegend zu beweisen / gefallen lassen.
XXXIII.
Torgaw.
SChlos vnd Ampt gar vhralter Originis, dann obwol Nachrichtung verhanden / daß Anno 960. Torgaw nur ein kleines Dörfflein von lauter Fischerheuslein gewesen / dauon dann noch die Fischergasse verhanden / Hat doch bald darauff die Stadt sehr zugenommen / also daß es zur sondern Graffschafft gediehen / inmassen dann deroselben Graffen noch Anno 1342. daselbsten zweene residirende Lutholdus vnnd Iohannes, in den Annalibus nominirt werden / denen durch Keyser Adolphum Nassaviensem, so mit dem Marggraffen von Meissen Friderico vnd Tizemanno schwere Kriege geführt / diese Stadt vnd zwar die gantze Graffschafft entzogen / welche sich hernacher vnd nach gestilten Kriegen / vnter der Marggraffen Schutz vnnd Gebiet gegeben / zumal weil bald darauff die Graffen ohne Erben mit Tode abgangen / vnd daß solche Graffen dem Schlos vnd der Stadt einen Anfang gegeben / ist kein zweiffel / hernacher aber durch die Fürsten von Sachsen / so gerne des Orts residirt in vielen verbessert / dann Anno 1491. die Brücke vber der Elben durch Hertzog Ernsten vnd Albertum Gebrüdere / erstlichen angelegt / inmassen auch an dem Schlos durch sie gegen dem Abend grosse Verbesserung geschehen / dann durch Churfürsten Fridrichen vnd Johan Gebrüdern / ingleichen ausgefürt vnd vollnbracht / wie dañ auch Churfürst Johan Friederich die andern beyde Theil am Schlos gegen Morgen vnnd Mittage aussm Grunde gar new vnd prechtig erhoben / vnd das Schlos allerding An. 1535. auff die Mas / wie es jetzo zu sehen / absolvirt, dessen gleichen in diesen Landen ausser Dreßden nit zu befinden ist / die Schloskirche D. Luther eigner Person Anno 1536. eingeweihet / vnd die erste Predigt gethan /
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Zitationshilfe: | Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peckenstein_theatri02_1608/27>, abgerufen am 16.02.2025. |