Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.Gaspards ganzem Entwurfe seiner vollständi¬ So kamen beide an. Hafenreffer, eben so Gaſpards ganzem Entwurfe ſeiner vollſtändi¬ So kamen beide an. Hafenreffer, eben ſo <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0558" n="546"/> Gaſpards ganzem Entwurfe ſeiner vollſtändi¬<lb/> gen Genugthuung ſtand dieſer eingemiſchte<lb/> ſchuldloſe Engel entgegen; er — der mit ſei¬<lb/> nem hohen zackigen Geweih doch leicht durch<lb/> das verworrene niedrige Gezweig des Weltle¬<lb/> bens flog — ſtieß gegen die Schranke ſeiner<lb/> Vollmacht an, ſagte geradezu Nein und man<lb/> brach entrüſtet ab, mit der höflichen Erinne¬<lb/> rung, daß Herr v. Hafenreffer als Bevollmäch¬<lb/> tigter ihn begleiten und in Peſtiz das Übrige<lb/> verhandeln ſolle.</p><lb/> <p>So kamen beide an. Hafenreffer, eben ſo<lb/> fein und kalt als redlich, erforſchte leicht alle<lb/> Verhältniſſe der Wahrheit. Gaſpard theilte<lb/> Juliennen — noch im Wahne ihrer alten Liebe<lb/> gegen ſeine Tochter Linda — den Wunſch des<lb/> fremden Hofes mit; aber er wurde beſtürzt<lb/> über ihre Eröfnungen, welche ſo ſehr für Idoi¬<lb/> ne ſprachen, als ihre bisherigen geheimen Ein¬<lb/> wirkungen auf Albano. Dazu entrüſtete ſie<lb/> ihn noch im verworrenen Helldunkel ihres Zu¬<lb/> ſtandes durch den gutgemeinten Antrag, ihm<lb/> ſeine väterlichen Auslagen für Albano einiger¬<lb/> maßen zu erſtatten. „Der Spanier lieſet keine<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [546/0558]
Gaſpards ganzem Entwurfe ſeiner vollſtändi¬
gen Genugthuung ſtand dieſer eingemiſchte
ſchuldloſe Engel entgegen; er — der mit ſei¬
nem hohen zackigen Geweih doch leicht durch
das verworrene niedrige Gezweig des Weltle¬
bens flog — ſtieß gegen die Schranke ſeiner
Vollmacht an, ſagte geradezu Nein und man
brach entrüſtet ab, mit der höflichen Erinne¬
rung, daß Herr v. Hafenreffer als Bevollmäch¬
tigter ihn begleiten und in Peſtiz das Übrige
verhandeln ſolle.
So kamen beide an. Hafenreffer, eben ſo
fein und kalt als redlich, erforſchte leicht alle
Verhältniſſe der Wahrheit. Gaſpard theilte
Juliennen — noch im Wahne ihrer alten Liebe
gegen ſeine Tochter Linda — den Wunſch des
fremden Hofes mit; aber er wurde beſtürzt
über ihre Eröfnungen, welche ſo ſehr für Idoi¬
ne ſprachen, als ihre bisherigen geheimen Ein¬
wirkungen auf Albano. Dazu entrüſtete ſie
ihn noch im verworrenen Helldunkel ihres Zu¬
ſtandes durch den gutgemeinten Antrag, ihm
ſeine väterlichen Auslagen für Albano einiger¬
maßen zu erſtatten. „Der Spanier lieſet keine
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