Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.mit zu binden. Höre Deine eigne Geschichte Ich und der Fürst lebten lange in einer Dafür glaubte die Cesara mir sehr dank¬ mit zu binden. Höre Deine eigne Geſchichte Ich und der Fürſt lebten lange in einer Dafür glaubte die Cesara mir ſehr dank¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0537" n="525"/> mit zu binden. Höre Deine eigne Geſchichte<lb/> aus dem Munde Deiner Mutter an; ſie wird<lb/> Dir aus einem andern nicht lieber und wahr¬<lb/> hafter kommen.</p><lb/> <p>Ich und der Fürſt lebten lange in einer<lb/> unfruchtbaren Ehe, welche unſerem Vetter in<lb/> Hh. (Haarhaar) immer lebhafter mit der Hoff¬<lb/> nung der Succeſſion ſchmeichelte. Spät ver¬<lb/> nichtete ſie ihnen Dein Bruder <hi rendition="#aq">L</hi>. (<hi rendition="#aq">Luigi</hi>).<lb/> Man konnte uns das kaum vergeben. Der<lb/> Graf <hi rendition="#aq">C</hi>. (Ceſara) bewahrt die Beweiſe einiger<lb/> ſchwarzen Handlungen (<hi rendition="#aq">de quelques noirceurs</hi>),<lb/> die Deinen armen ohnehin ſchwächlichen Bru¬<lb/> der das Leben koſten ſollten. Dein Vater war<lb/> eben mit mir in Rom, als wir es erfuhren.<lb/> „Man wird doch endlich über uns ſiegen“,<lb/> ſagte Dein Vater. In Rom lernten wir den<lb/> Fürſten <hi rendition="#aq">di Lauria</hi> kennen, der ſeine ſchöne Toch¬<lb/> ter dem Grafen <hi rendition="#aq">C</hi>. (Ceſara) nicht eher geben<lb/> wollte, bis er Ritter des goldnen Vlies-Or¬<lb/> dens geworden wäre. Der Fürſt wirkte ihm<lb/> dieſen Orden am kaiſerlichen Hofe aus.</p><lb/> <p>Dafür glaubte die <hi rendition="#aq">Cesara</hi> mir ſehr dank¬<lb/> bar ſeyn zu müſſen, <hi rendition="#aq">une femme fort decidée</hi>,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [525/0537]
mit zu binden. Höre Deine eigne Geſchichte
aus dem Munde Deiner Mutter an; ſie wird
Dir aus einem andern nicht lieber und wahr¬
hafter kommen.
Ich und der Fürſt lebten lange in einer
unfruchtbaren Ehe, welche unſerem Vetter in
Hh. (Haarhaar) immer lebhafter mit der Hoff¬
nung der Succeſſion ſchmeichelte. Spät ver¬
nichtete ſie ihnen Dein Bruder L. (Luigi).
Man konnte uns das kaum vergeben. Der
Graf C. (Ceſara) bewahrt die Beweiſe einiger
ſchwarzen Handlungen (de quelques noirceurs),
die Deinen armen ohnehin ſchwächlichen Bru¬
der das Leben koſten ſollten. Dein Vater war
eben mit mir in Rom, als wir es erfuhren.
„Man wird doch endlich über uns ſiegen“,
ſagte Dein Vater. In Rom lernten wir den
Fürſten di Lauria kennen, der ſeine ſchöne Toch¬
ter dem Grafen C. (Ceſara) nicht eher geben
wollte, bis er Ritter des goldnen Vlies-Or¬
dens geworden wäre. Der Fürſt wirkte ihm
dieſen Orden am kaiſerlichen Hofe aus.
Dafür glaubte die Cesara mir ſehr dank¬
bar ſeyn zu müſſen, une femme fort decidée,
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