Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.pel -- drüben Titus Thermen -- hinter uns Sie giengen das Forum auf und ab, zwi¬ (sagte
pel — drüben Titus Thermen — hinter uns Sie giengen das Forum auf und ab, zwi¬ (ſagte
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pel — drüben Titus Thermen — hinter uns
der palatiniſche Berg und ſo weiter. Nun er¬
zählt mir!“
Sie giengen das Forum auf und ab, zwi¬
ſchen den Bogen des Titus und Severus. Al¬
bano war — zumal neben dem Lehrer, der ihn
in der Kinderzeit ſo oft hieher geführt — noch voll
vom Strome, der über die Welt gezogen war
und das alles bedeckende Waſſer ſank nur lang¬
ſam. Er fuhr fort und ſagte: „Heute als er
den Obeliskus erblickt, ſey ihm der leiſe, zarte
Schein des Mondes ordentlich unpaſſend für
die Rieſenſtadt verſchienen; eine Sonne hätt' er
lieber auf ihrer weiten Fahne blitzen ſehen;
aber jetzt ſey der Mond die rechte Leichenfackel
neben dem Alexander, der zuſammenfällt nur
angerührt.“ — „Mit dergleichen Gefühlen
kommt der Künſtler nicht weit, (ſagte Dian,)
auf ewige Schönheiten ſchau' er, rechts und
links.“ — „Wo iſt (fragte Albano fort,) der
alte Curtius-See — die Rednerbühne — die
pila horatia — der Tempel der Veſta — der
Venus, und aller jener einſamen Säulen?“ —
„Und wo iſt das marmorne Forum ſelber?
(ſagte
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/44>, abgerufen am 16.02.2025. |