Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.sich durch einen See abtrennte, der so breit Endlich stieg er blaß werdend in den Cha¬ ſich durch einen See abtrennte, der ſo breit Endlich ſtieg er blaß werdend in den Cha¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0404" n="392"/> ſich durch einen See abtrennte, der ſo breit<lb/> war als ein mäßiges Schiff. An zwei Bäume<lb/> der beiden Ufer gebunden hieng in die Mitte<lb/> des Sees wie eine Laterne, der Käfig der Dohle<lb/> oder des Chors herab, um ihre dumpfe Stim¬<lb/> me den Zuſchauern zu nähern. „Ich bin in<lb/> der That neugierig, (ſagte der Ritter zu ſei¬<lb/> nem Sohne,) woher Er das Tragiſche nehmen<lb/> wird.“ — „Doch! (ſagte Roquairol, der bis¬<lb/> her ſchweigend und unruhig und auf den Bo¬<lb/> den ſchauend auf- und abgegangen war.) Nur<lb/> muß ich allgemein um Vergebung des Aufſchubs<lb/> erſuchen. Da ich im fünften Akte den Mond<lb/> anrede, ſo kann ich den wahren ſehr gut brau¬<lb/> chen, wenn ich nur gerade ſo anfange, daß<lb/> ſein Aufgang mit der letzten Szene zuſammen¬<lb/> trifft.“</p><lb/> <p>Endlich ſtieg er blaß werdend in den Cha¬<lb/> rons-Nachen, wie er ſagte, und fuhr allein<lb/> hinüber. Dann ſchifften die übrigen Spieler<lb/> nach einander fort. Alle verlohren ſich hinter<lb/> die Bäume. Nun hob ſich hinten in den zuge¬<lb/> laubten Abend-Ländern der Inſel die ewige<lb/> Ouvertüre aus Mozarts Don Juan wie ein<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [392/0404]
ſich durch einen See abtrennte, der ſo breit
war als ein mäßiges Schiff. An zwei Bäume
der beiden Ufer gebunden hieng in die Mitte
des Sees wie eine Laterne, der Käfig der Dohle
oder des Chors herab, um ihre dumpfe Stim¬
me den Zuſchauern zu nähern. „Ich bin in
der That neugierig, (ſagte der Ritter zu ſei¬
nem Sohne,) woher Er das Tragiſche nehmen
wird.“ — „Doch! (ſagte Roquairol, der bis¬
her ſchweigend und unruhig und auf den Bo¬
den ſchauend auf- und abgegangen war.) Nur
muß ich allgemein um Vergebung des Aufſchubs
erſuchen. Da ich im fünften Akte den Mond
anrede, ſo kann ich den wahren ſehr gut brau¬
chen, wenn ich nur gerade ſo anfange, daß
ſein Aufgang mit der letzten Szene zuſammen¬
trifft.“
Endlich ſtieg er blaß werdend in den Cha¬
rons-Nachen, wie er ſagte, und fuhr allein
hinüber. Dann ſchifften die übrigen Spieler
nach einander fort. Alle verlohren ſich hinter
die Bäume. Nun hob ſich hinten in den zuge¬
laubten Abend-Ländern der Inſel die ewige
Ouvertüre aus Mozarts Don Juan wie ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |