Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.len Gartenweg nach dem heitern Portici, das len Gartenweg nach dem heitern Portici, das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0193" n="181"/> len Gartenweg nach dem heitern Portici, das<lb/> ſich an den Rieſen anſchmiegt wie Katana an<lb/> den Ätna. Immer dieſelbe große durch dies<lb/> erhabene Land ziehende epiſche griechiſche Ver¬<lb/> ſchmelzung des Ungeheuern mit dem Heitern, der<lb/> Natur mit den Menſchen, der Ewigkeit mit der<lb/> Minute. — Landhäuſer und eine lachende Ebene<lb/> gegenüber der ewigen Todesfackel — zwiſchen al¬<lb/> ten heiligen Tempelſäulen geht ein luſtiger Tanz,<lb/> der gemeine Mönch und der Fiſcher — die Gluth-<lb/> Blöcke des Bergs thürmen ſich als Schutzwehr<lb/> um Weingärten und unter dem lebendigen Por¬<lb/> tici wohnt das hohle todte Herkulanum — ins<lb/> Meer ſind Lavaklippen gewachſen, und in die<lb/> Blumen ſchwarze Sturmbalken geworfen. Das<lb/> Steigen war anfangs meiner Seele Erquickung,<lb/> der lange Berg wurde der vollen Wolke ein<lb/> Ableiter. Spät Nachts im ewigen Steigen<lb/> kamen wir ohne Genuß der Abendſonne, durch<lb/> deren rothen Glanz auf der Aſche wir ſchnell<lb/> waten mußten, hier beim Einſiedler an; der<lb/> Mond war noch nicht herauf, Deine Inſel<lb/> noch unſichtbar. Oft donnerte es unter dem<lb/> Fußboden der Stube. Da wurd' ich auf ein¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0193]
len Gartenweg nach dem heitern Portici, das
ſich an den Rieſen anſchmiegt wie Katana an
den Ätna. Immer dieſelbe große durch dies
erhabene Land ziehende epiſche griechiſche Ver¬
ſchmelzung des Ungeheuern mit dem Heitern, der
Natur mit den Menſchen, der Ewigkeit mit der
Minute. — Landhäuſer und eine lachende Ebene
gegenüber der ewigen Todesfackel — zwiſchen al¬
ten heiligen Tempelſäulen geht ein luſtiger Tanz,
der gemeine Mönch und der Fiſcher — die Gluth-
Blöcke des Bergs thürmen ſich als Schutzwehr
um Weingärten und unter dem lebendigen Por¬
tici wohnt das hohle todte Herkulanum — ins
Meer ſind Lavaklippen gewachſen, und in die
Blumen ſchwarze Sturmbalken geworfen. Das
Steigen war anfangs meiner Seele Erquickung,
der lange Berg wurde der vollen Wolke ein
Ableiter. Spät Nachts im ewigen Steigen
kamen wir ohne Genuß der Abendſonne, durch
deren rothen Glanz auf der Aſche wir ſchnell
waten mußten, hier beim Einſiedler an; der
Mond war noch nicht herauf, Deine Inſel
noch unſichtbar. Oft donnerte es unter dem
Fußboden der Stube. Da wurd' ich auf ein¬
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