strahlender Mond nachfolgt? -- O Gott, sagt' ich, als ich durch die grünende Welt zurückgieng, die am nächsten Morgen eine glühende wird, nie lasse mich deine Ewigkeit irgend einer Zeit leihen, ausgenommen der seeligsten; die Freude ist ewig, aber nicht der Schmerz, denn du hast ihn nicht geschaffen.
"Freund," sagte Dian unterwegs zu mir, da ich ihm meine innigste Bewegung nicht recht verhüllen konnte, "wie kann Euch erst seyn, wenn Ihr nach Neapel zurückschauet etwan auf der Überfahrt nach Ischia! -- denn man merkt's sehr, daß Ihr in Nordland geboren seyd." -- Lieber, sagt' ich, jeder wird mit sei¬ nem Norden oder Süden gleich geboren, ob in einem äussern dazu -- das macht wenig.
So weit sein Blatt über Mola. Aber eine wunderbare Begebenheit schien ihn über die letzte Versicherung desselben noch diese Nacht beim Worte zu nehmen. Im Hofe des Gasthauses sammleten sich viele Schiffer und Andere, alle stritten heftig über eine Meinung und die mei¬
ſtrahlender Mond nachfolgt? — O Gott, ſagt' ich, als ich durch die grünende Welt zurückgieng, die am nächſten Morgen eine glühende wird, nie laſſe mich deine Ewigkeit irgend einer Zeit leihen, ausgenommen der ſeeligſten; die Freude iſt ewig, aber nicht der Schmerz, denn du haſt ihn nicht geſchaffen.
„Freund,“ ſagte Dian unterwegs zu mir, da ich ihm meine innigſte Bewegung nicht recht verhüllen konnte, „wie kann Euch erſt ſeyn, wenn Ihr nach Neapel zurückſchauet etwan auf der Überfahrt nach Iſchia! — denn man merkt's ſehr, daß Ihr in Nordland geboren ſeyd.“ — Lieber, ſagt' ich, jeder wird mit ſei¬ nem Norden oder Süden gleich geboren, ob in einem äuſſern dazu — das macht wenig.
So weit ſein Blatt über Mola. Aber eine wunderbare Begebenheit ſchien ihn über die letzte Verſicherung deſſelben noch dieſe Nacht beim Worte zu nehmen. Im Hofe des Gaſthauſes ſammleten ſich viele Schiffer und Andere, alle ſtritten heftig über eine Meinung und die mei¬
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ſtrahlender Mond nachfolgt? — O Gott, ſagt'
ich, als ich durch die grünende Welt zurückgieng,
die am nächſten Morgen eine glühende wird,
nie laſſe mich deine Ewigkeit irgend einer Zeit
leihen, ausgenommen der ſeeligſten; die Freude
iſt ewig, aber nicht der Schmerz, denn du haſt
ihn nicht geſchaffen.
„Freund,“ ſagte Dian unterwegs zu mir,
da ich ihm meine innigſte Bewegung nicht recht
verhüllen konnte, „wie kann Euch erſt ſeyn,
wenn Ihr nach Neapel zurückſchauet etwan
auf der Überfahrt nach Iſchia! — denn man
merkt's ſehr, daß Ihr in Nordland geboren
ſeyd.“ — Lieber, ſagt' ich, jeder wird mit ſei¬
nem Norden oder Süden gleich geboren, ob
in einem äuſſern dazu — das macht wenig.
So weit ſein Blatt über Mola. Aber eine
wunderbare Begebenheit ſchien ihn über die letzte
Verſicherung deſſelben noch dieſe Nacht beim
Worte zu nehmen. Im Hofe des Gaſthauſes
ſammleten ſich viele Schiffer und Andere, alle
ſtritten heftig über eine Meinung und die mei¬
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/119>, abgerufen am 05.12.2024.
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