"phantastischen Kreis-Flammen und lechzet, und "brät und dorret sehr aus und krümmt sich nie¬ "der wie ich wohl sehe. . . ."
"O, finisses donc! (sagte die Gräfin, wel¬ "che den Venus-Kopf schaudernd zurückgebo¬ "gen und langsam geschüttelt hatte) Fürchter¬ "lich! -- Ihre Bitte!"
"Nur die Prinzessin Idoine (sprach er "zu sich kommend,) kann sie erfüllen und Ihn "erretten, wenn sie Ihm erscheint und Ihm "Frieden zusagt, da sie eine so nahe Ass -- *) "Kos --*) Kopie und Nebensonne von der Ver¬ "storbnen seyn soll." -- "Ist das Ihre Bitte?" sagte die Gräfin. "Meine größte" sagte Schoppe. "Hat Sie sein Vater hergeschickt?" sagte sie. "Nein, ich; (sagt' er) der Vater, damit ich klar "und frei und bestimmt sey, will es nicht." --
"Sind Sie nicht der Mahler des niesenden "Selbst-Portraits?" fragte sie. Er verbeugte sich und sagte: "ganz gewiß!" Als sie ihm ge¬ antwortet, in einer Stunde hör' er die Ent¬ scheidung, machte sie ihm eine kurze achtende
*) Er wollte Assinanz und Kosekante sagen.
„phantaſtiſchen Kreis-Flammen und lechzet, und „brät und dorret ſehr aus und krümmt ſich nie¬ „der wie ich wohl ſehe. . . .“
„O, finiſſés donc! (ſagte die Gräfin, wel¬ „che den Venus-Kopf ſchaudernd zurückgebo¬ „gen und langſam geſchüttelt hatte) Fürchter¬ „lich! — Ihre Bitte!“
„Nur die Prinzeſſin Idoine (ſprach er „zu ſich kommend,) kann ſie erfüllen und Ihn „erretten, wenn ſie Ihm erſcheint und Ihm „Frieden zuſagt, da ſie eine ſo nahe Aſſ — *) „Koſ —*) Kopie und Nebenſonne von der Ver¬ „ſtorbnen ſeyn ſoll.“ — „Iſt das Ihre Bitte?“ ſagte die Gräfin. „Meine größte“ ſagte Schoppe. „Hat Sie ſein Vater hergeſchickt?“ ſagte ſie. „Nein, ich; (ſagt' er) der Vater, damit ich klar „und frei und beſtimmt ſey, will es nicht.“ —
„Sind Sie nicht der Mahler des nieſenden „Selbſt-Portraits?“ fragte ſie. Er verbeugte ſich und ſagte: „ganz gewiß!“ Als ſie ihm ge¬ antwortet, in einer Stunde hör' er die Ent¬ ſcheidung, machte ſie ihm eine kurze achtende
*) Er wollte Aſſinanz und Koſekante ſagen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0421"n="409"/>„phantaſtiſchen Kreis-Flammen und lechzet, und<lb/>„brät und dorret ſehr aus und krümmt ſich nie¬<lb/>„der wie ich wohl ſehe. . . .“</p><lb/><p>„O, <hirendition="#aq">finiſſés donc</hi>! (ſagte die Gräfin, wel¬<lb/>„che den Venus-Kopf ſchaudernd zurückgebo¬<lb/>„gen und langſam geſchüttelt hatte) Fürchter¬<lb/>„lich! — Ihre Bitte!“</p><lb/><p>„Nur die Prinzeſſin Idoine (ſprach er<lb/>„zu ſich kommend,) kann ſie erfüllen und Ihn<lb/>„erretten, wenn ſie Ihm erſcheint und Ihm<lb/>„Frieden zuſagt, da ſie eine ſo nahe Aſſ—<noteplace="foot"n="*)">Er wollte Aſſinanz und Koſekante ſagen.<lb/></note><lb/>„Koſ—*) Kopie und Nebenſonne von der Ver¬<lb/>„ſtorbnen ſeyn ſoll.“—„Iſt das Ihre Bitte?“<lb/>ſagte die Gräfin. „Meine größte“ſagte Schoppe.<lb/>„Hat Sie ſein Vater hergeſchickt?“ſagte ſie.<lb/>„Nein, ich; (ſagt' er) der Vater, damit ich klar<lb/>„und frei und beſtimmt ſey, will es nicht.“—</p><lb/><p>„Sind Sie nicht der Mahler des nieſenden<lb/>„Selbſt-Portraits?“ fragte ſie. Er verbeugte<lb/>ſich und ſagte: „ganz gewiß!“ Als ſie ihm ge¬<lb/>
antwortet, in einer Stunde hör' er die Ent¬<lb/>ſcheidung, machte ſie ihm eine kurze achtende<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[409/0421]
„phantaſtiſchen Kreis-Flammen und lechzet, und
„brät und dorret ſehr aus und krümmt ſich nie¬
„der wie ich wohl ſehe. . . .“
„O, finiſſés donc! (ſagte die Gräfin, wel¬
„che den Venus-Kopf ſchaudernd zurückgebo¬
„gen und langſam geſchüttelt hatte) Fürchter¬
„lich! — Ihre Bitte!“
„Nur die Prinzeſſin Idoine (ſprach er
„zu ſich kommend,) kann ſie erfüllen und Ihn
„erretten, wenn ſie Ihm erſcheint und Ihm
„Frieden zuſagt, da ſie eine ſo nahe Aſſ — *)
„Koſ —*) Kopie und Nebenſonne von der Ver¬
„ſtorbnen ſeyn ſoll.“ — „Iſt das Ihre Bitte?“
ſagte die Gräfin. „Meine größte“ ſagte Schoppe.
„Hat Sie ſein Vater hergeſchickt?“ ſagte ſie.
„Nein, ich; (ſagt' er) der Vater, damit ich klar
„und frei und beſtimmt ſey, will es nicht.“ —
„Sind Sie nicht der Mahler des nieſenden
„Selbſt-Portraits?“ fragte ſie. Er verbeugte
ſich und ſagte: „ganz gewiß!“ Als ſie ihm ge¬
antwortet, in einer Stunde hör' er die Ent¬
ſcheidung, machte ſie ihm eine kurze achtende
*) Er wollte Aſſinanz und Koſekante ſagen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/421>, abgerufen am 05.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.