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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.

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wie ich sonst (lächerlich genug) statt der Zykel
abtheile -- in seiner vierten Jobelperiode sag'
ich, hielt' es, so zu sagen, härter mit ihm. Ra¬
bette würd' es endlich gewohnt und satt, daß
er immer abstieg und den zwischen den Rädern
hängenden Theertopf der Thränendrüse auf¬
machte, um den Trauerwagen zu theeren. Tie¬
fes Rühren und Bewegen wurd' ihm täglich
sauerer gemacht und vergället, er mußte immer
längere und grellere Trauerspiele geben. Da
fieng er an zu merken, daß die Zunge des
Landmädchens nicht eben die größte Landschafts¬
mahlerin, Seelenmahlerin und Silhouettrice sey
und daß sie zu ihm wenig mehr zu sagen wis¬
se als: Du mein Herz! Er machte deshalb im
vierten Kapitel seltnere Besuche; das half wie¬
der viel, aber kurz. Glücklicher Weise gehörte
die halbe Meile von Pestiz nach Blumenbühl
zu Rabettens Schönheitslinien und Strahlen
in der Stadt, in Einer Straße oder gar unter
Einem Dache wär' er zu kalt geblieben vor
Nähe.

Die natürlichste Folge aus einem solchen
Kapitel ist das fünfte, oder das Wechselkapitel,

wie ich ſonſt (lächerlich genug) ſtatt der Zykel
abtheile — in ſeiner vierten Jobelperiode ſag'
ich, hielt' es, ſo zu ſagen, härter mit ihm. Ra¬
bette würd' es endlich gewohnt und ſatt, daß
er immer abſtieg und den zwiſchen den Rädern
hängenden Theertopf der Thränendrüſe auf¬
machte, um den Trauerwagen zu theeren. Tie¬
fes Rühren und Bewegen wurd' ihm täglich
ſauerer gemacht und vergället, er mußte immer
längere und grellere Trauerſpiele geben. Da
fieng er an zu merken, daß die Zunge des
Landmädchens nicht eben die größte Landſchafts¬
mahlerin, Seelenmahlerin und Silhouettrice ſey
und daß ſie zu ihm wenig mehr zu ſagen wiſ¬
ſe als: Du mein Herz! Er machte deshalb im
vierten Kapitel ſeltnere Beſuche; das half wie¬
der viel, aber kurz. Glücklicher Weiſe gehörte
die halbe Meile von Peſtiz nach Blumenbühl
zu Rabettens Schönheitslinien und Strahlen
in der Stadt, in Einer Straße oder gar unter
Einem Dache wär' er zu kalt geblieben vor
Nähe.

Die natürlichſte Folge aus einem ſolchen
Kapitel iſt das fünfte, oder das Wechſelkapitel,

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[268/0280] wie ich ſonſt (lächerlich genug) ſtatt der Zykel abtheile — in ſeiner vierten Jobelperiode ſag' ich, hielt' es, ſo zu ſagen, härter mit ihm. Ra¬ bette würd' es endlich gewohnt und ſatt, daß er immer abſtieg und den zwiſchen den Rädern hängenden Theertopf der Thränendrüſe auf¬ machte, um den Trauerwagen zu theeren. Tie¬ fes Rühren und Bewegen wurd' ihm täglich ſauerer gemacht und vergället, er mußte immer längere und grellere Trauerſpiele geben. Da fieng er an zu merken, daß die Zunge des Landmädchens nicht eben die größte Landſchafts¬ mahlerin, Seelenmahlerin und Silhouettrice ſey und daß ſie zu ihm wenig mehr zu ſagen wiſ¬ ſe als: Du mein Herz! Er machte deshalb im vierten Kapitel ſeltnere Beſuche; das half wie¬ der viel, aber kurz. Glücklicher Weiſe gehörte die halbe Meile von Peſtiz nach Blumenbühl zu Rabettens Schönheitslinien und Strahlen in der Stadt, in Einer Straße oder gar unter Einem Dache wär' er zu kalt geblieben vor Nähe. Die natürlichſte Folge aus einem ſolchen Kapitel iſt das fünfte, oder das Wechſelkapitel,

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/280>, abgerufen am 24.11.2024.