wehen in seine glühenden Ruinen aufflammend, den Hauptmann anpackte: "Bist Du ein Freund? -- Bist Du kein Teufel? -- -- Du hast mich auf diesen Abend verwiesen; nie, nie red' ein Wort mehr von ihm!" -- Beide zitterten be¬ stürzt und entfärbt; Albano schrieb das Er¬ bleichen und Abwenden, ohne weiter nachzuden¬ ken, ihrem Antheile an seiner Marter zu. Wel¬ che verwirrende, feindseelige Nacht!
Er schweifte immer weiter, ihn peinigte das nachleckende Freudenfeuer der Töne un¬ säglich -- lügende entgegenflatternde Tropikvögel der schönern wärmern Zone waren sie ihm -- "Ich will ja bloß in mein Bette, sobald es nur still wird drinnen!" -- Er war eine halbe Mei¬ le weit, als das Lilarsche Tönen ihm noch im¬ mer nachzog; er drückte grimmig die Ohren zu, aber Lilar spielte darin noch fort -- da merkte er, daß er nur sich höre. Aber immer war ihm als müßte sich das lustige Geklingle wie im Don Juan, auflösen in das Zetergetöne vor Geistern.
Fürchterlich spitz lief ihm die Allee der künf¬ tigen Tage zu, da er nun aus ihnen den Mond
wehen in ſeine glühenden Ruinen aufflammend, den Hauptmann anpackte: „Biſt Du ein Freund? — Biſt Du kein Teufel? — — Du haſt mich auf dieſen Abend verwieſen; nie, nie red' ein Wort mehr von ihm!“ — Beide zitterten be¬ ſtürzt und entfärbt; Albano ſchrieb das Er¬ bleichen und Abwenden, ohne weiter nachzuden¬ ken, ihrem Antheile an ſeiner Marter zu. Wel¬ che verwirrende, feindſeelige Nacht!
Er ſchweifte immer weiter, ihn peinigte das nachleckende Freudenfeuer der Töne un¬ ſäglich — lügende entgegenflatternde Tropikvögel der ſchönern wärmern Zone waren ſie ihm — „Ich will ja bloß in mein Bette, ſobald es nur ſtill wird drinnen!“ — Er war eine halbe Mei¬ le weit, als das Lilarſche Tönen ihm noch im¬ mer nachzog; er drückte grimmig die Ohren zu, aber Lilar ſpielte darin noch fort — da merkte er, daß er nur ſich höre. Aber immer war ihm als müßte ſich das luſtige Geklingle wie im Don Juan, auflöſen in das Zetergetöne vor Geiſtern.
Fürchterlich ſpitz lief ihm die Allee der künf¬ tigen Tage zu, da er nun aus ihnen den Mond
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wehen in ſeine glühenden Ruinen aufflammend,
den Hauptmann anpackte: „Biſt Du ein Freund?
— Biſt Du kein Teufel? — — Du haſt mich
auf dieſen Abend verwieſen; nie, nie red' ein
Wort mehr von ihm!“ — Beide zitterten be¬
ſtürzt und entfärbt; Albano ſchrieb das Er¬
bleichen und Abwenden, ohne weiter nachzuden¬
ken, ihrem Antheile an ſeiner Marter zu. Wel¬
che verwirrende, feindſeelige Nacht!
Er ſchweifte immer weiter, ihn peinigte
das nachleckende Freudenfeuer der Töne un¬
ſäglich — lügende entgegenflatternde Tropikvögel
der ſchönern wärmern Zone waren ſie ihm —
„Ich will ja bloß in mein Bette, ſobald es nur
ſtill wird drinnen!“ — Er war eine halbe Mei¬
le weit, als das Lilarſche Tönen ihm noch im¬
mer nachzog; er drückte grimmig die Ohren
zu, aber Lilar ſpielte darin noch fort — da
merkte er, daß er nur ſich höre. Aber immer
war ihm als müßte ſich das luſtige Geklingle
wie im Don Juan, auflöſen in das Zetergetöne
vor Geiſtern.
Fürchterlich ſpitz lief ihm die Allee der künf¬
tigen Tage zu, da er nun aus ihnen den Mond
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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/193>, abgerufen am 24.11.2024.
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