Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.senparterre der Kindheit -- unter Italiens tief¬ Die drei Menschen durchirrten jetzt lang¬ Schoppe, der dem guten Italien den Ab¬ ſenparterre der Kindheit — unter Italiens tief¬ Die drei Menſchen durchirrten jetzt lang¬ Schoppe, der dem guten Italien den Ab¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0044" n="24"/> ſenparterre der Kindheit — unter Italiens tief¬<lb/> blauem Himmel — in den ſchwelgeriſchen Zi¬<lb/> tronenlauben voll Blüthen — auf dem Schoße<lb/> der <hi rendition="#g">ſchönen</hi> Natur, die dich wie eine Mutter<lb/> liebkoſet und hält und vor dem Angeſichte der<lb/><hi rendition="#g">erhabnen</hi>, die wie ein Vater in der Ferne<lb/> ſteht — und mit einem Herzen, das heute den<lb/> ſeinigen erwartet! — —</p><lb/> <p>Die drei Menſchen durchirrten jetzt lang¬<lb/> ſam und wankend das ſchwimmende Paradies.<lb/> Obgleich die beiden andern es öfters betreten<lb/> hatten: ſo wurde doch aus ihrem ſilbernen Zeit¬<lb/> alter durch die Sympathie mit Albano's Tau¬<lb/> mel wieder ein goldenes; der Anblick einer<lb/> fremden Entzückung weckt den alten Eindruck<lb/> der unſrigen auf. Wie Leute, die an Bran¬<lb/> dungen und Waſſerfällen wohnen, lauter ſpre¬<lb/> chen: ſo gab das herrliche Brauſen des aufge¬<lb/> regten Lebens-Meeres ihnen allen, ſogar Schop¬<lb/> pen, eine ſtärkere Sprache; nur konnte dieſer<lb/> nie ſo feierliche Worte, wenigſtens Gebehrden<lb/> treffen wie ein anderer Menſch.</p><lb/> <p>Schoppe, der dem guten Italien den Ab¬<lb/> ſchiedskuß zuwerfen mußte, wollte gern noch<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0044]
ſenparterre der Kindheit — unter Italiens tief¬
blauem Himmel — in den ſchwelgeriſchen Zi¬
tronenlauben voll Blüthen — auf dem Schoße
der ſchönen Natur, die dich wie eine Mutter
liebkoſet und hält und vor dem Angeſichte der
erhabnen, die wie ein Vater in der Ferne
ſteht — und mit einem Herzen, das heute den
ſeinigen erwartet! — —
Die drei Menſchen durchirrten jetzt lang¬
ſam und wankend das ſchwimmende Paradies.
Obgleich die beiden andern es öfters betreten
hatten: ſo wurde doch aus ihrem ſilbernen Zeit¬
alter durch die Sympathie mit Albano's Tau¬
mel wieder ein goldenes; der Anblick einer
fremden Entzückung weckt den alten Eindruck
der unſrigen auf. Wie Leute, die an Bran¬
dungen und Waſſerfällen wohnen, lauter ſpre¬
chen: ſo gab das herrliche Brauſen des aufge¬
regten Lebens-Meeres ihnen allen, ſogar Schop¬
pen, eine ſtärkere Sprache; nur konnte dieſer
nie ſo feierliche Worte, wenigſtens Gebehrden
treffen wie ein anderer Menſch.
Schoppe, der dem guten Italien den Ab¬
ſchiedskuß zuwerfen mußte, wollte gern noch
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