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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.

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ein geistlicher Herr, der in seinem Leben nie
andre Bitten that als die beiden, die er stets
abschlägt, die vierte und die fünfte. --

-- Aber der Lektor wird dir im Fenster ja
alle Herren und Damen kalt, leise und ohne
Pantomime nennen. Jetzt führt dich der Mi¬
nister selber einem spielenden Herrn mit einem
Kreuze zu, der Wasser mit Salpeter trinkt und
immer den dürren Mund beleckt; es ist Bou¬
verot
-- jetzt steht er vor dir auf, betrachte
das kalte, aber kecke und schneidend-geschliffne
Auge, dessen Winkel eine offne Blechscheere
oder aufgestellte Falle scheinen -- die rothe
Nase und den harten lippenlosen Mund, des¬
sen röthliche Krebsscheere sich abgewetzt zusam¬
menzwickt -- das aufgestülpte Kinn und die
ganze stämmige feste Figur. Albano überra¬
schet ihn nicht, er hat alle Menschen schon ge¬
sehen und er fragt nach keinem.

Der Minister erquickte den in sich ver¬
worrenen Jüngling mit der Verheißung, bei
dem Souper werd' er ihm seine Tochter vor¬
stellen. Er bot ihm ein Spiel an; aber Alban

ein geiſtlicher Herr, der in ſeinem Leben nie
andre Bitten that als die beiden, die er ſtets
abſchlägt, die vierte und die fünfte. —

— Aber der Lektor wird dir im Fenſter ja
alle Herren und Damen kalt, leiſe und ohne
Pantomime nennen. Jetzt führt dich der Mi¬
niſter ſelber einem ſpielenden Herrn mit einem
Kreuze zu, der Waſſer mit Salpeter trinkt und
immer den dürren Mund beleckt; es iſt Bou¬
verot
— jetzt ſteht er vor dir auf, betrachte
das kalte, aber kecke und ſchneidend-geſchliffne
Auge, deſſen Winkel eine offne Blechſcheere
oder aufgeſtellte Falle ſcheinen — die rothe
Naſe und den harten lippenloſen Mund, des¬
ſen röthliche Krebsſcheere ſich abgewetzt zuſam¬
menzwickt — das aufgeſtülpte Kinn und die
ganze ſtämmige feſte Figur. Albano überra¬
ſchet ihn nicht, er hat alle Menſchen ſchon ge¬
ſehen und er fragt nach keinem.

Der Miniſter erquickte den in ſich ver¬
worrenen Jüngling mit der Verheißung, bei
dem Souper werd' er ihm ſeine Tochter vor¬
ſtellen. Er bot ihm ein Spiel an; aber Alban

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[377/0397] ein geiſtlicher Herr, der in ſeinem Leben nie andre Bitten that als die beiden, die er ſtets abſchlägt, die vierte und die fünfte. — — Aber der Lektor wird dir im Fenſter ja alle Herren und Damen kalt, leiſe und ohne Pantomime nennen. Jetzt führt dich der Mi¬ niſter ſelber einem ſpielenden Herrn mit einem Kreuze zu, der Waſſer mit Salpeter trinkt und immer den dürren Mund beleckt; es iſt Bou¬ verot — jetzt ſteht er vor dir auf, betrachte das kalte, aber kecke und ſchneidend-geſchliffne Auge, deſſen Winkel eine offne Blechſcheere oder aufgeſtellte Falle ſcheinen — die rothe Naſe und den harten lippenloſen Mund, des¬ ſen röthliche Krebsſcheere ſich abgewetzt zuſam¬ menzwickt — das aufgeſtülpte Kinn und die ganze ſtämmige feſte Figur. Albano überra¬ ſchet ihn nicht, er hat alle Menſchen ſchon ge¬ ſehen und er fragt nach keinem. Der Miniſter erquickte den in ſich ver¬ worrenen Jüngling mit der Verheißung, bei dem Souper werd' er ihm ſeine Tochter vor¬ ſtellen. Er bot ihm ein Spiel an; aber Alban

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/397>, abgerufen am 22.11.2024.