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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.

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daß der gute dünne Stamm-Herbstflor wo
möglich anders wiederkäme, als er ausgezo¬
gen war; und eben aus solchen Gründen war
von jenem dem Deutsch-Herrn heimlich aufge¬
tragen, dergestalt über alle seine Freuden und
Leiden als maitre de plaisirs, zumal bei mai¬
tresses de plaisirs
-- zu walten und zu wa¬
chen, daß man damit zufrieden wäre. War
inzwischen Abiturient schon als Fötus eingesessen,
so wurd' er leider gar zum punctum saliens
ausgeschliffen zurückgefahren, besonders da er
durch mehrere Bocks- und andre Sprünge
durch den Reif der Lust verdorben war zu
einem Rittersprunge. Es kann möglich seyn,
daß der Deutsch-Herr der Verjüngung des
Fürsten zu sehr entgegengieng; ja er kanns der
jungmachenden Wunderessenz des Marquis
d'Aymar*) nachgethan haben, welche eine
alte unschuldige Dame, die vom Elixir mehr
versalbte, als gegen ihre Jahre nöthig war,
durch das übermäßige Verjüngen zum kleinen

*) S. des Grafen Lamberg Tagebuch eines Welt¬
mannes.

daß der gute dünne Stamm-Herbſtflor wo
möglich anders wiederkäme, als er ausgezo¬
gen war; und eben aus ſolchen Gründen war
von jenem dem Deutſch-Herrn heimlich aufge¬
tragen, dergeſtalt über alle ſeine Freuden und
Leiden als maitre de plaisirs, zumal bei mai¬
tresses de plaisirs
— zu walten und zu wa¬
chen, daß man damit zufrieden wäre. War
inzwiſchen Abiturient ſchon als Fötus eingeſeſſen,
ſo wurd' er leider gar zum punctum saliens
ausgeſchliffen zurückgefahren, beſonders da er
durch mehrere Bocks- und andre Sprünge
durch den Reif der Luſt verdorben war zu
einem Ritterſprunge. Es kann möglich ſeyn,
daß der Deutſch-Herr der Verjüngung des
Fürſten zu ſehr entgegengieng; ja er kanns der
jungmachenden Wundereſſenz des Marquis
d'Aymar*) nachgethan haben, welche eine
alte unſchuldige Dame, die vom Elixir mehr
verſalbte, als gegen ihre Jahre nöthig war,
durch das übermäßige Verjüngen zum kleinen

*) S. des Grafen Lamberg Tagebuch eines Welt¬
mannes.
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[365/0385] daß der gute dünne Stamm-Herbſtflor wo möglich anders wiederkäme, als er ausgezo¬ gen war; und eben aus ſolchen Gründen war von jenem dem Deutſch-Herrn heimlich aufge¬ tragen, dergeſtalt über alle ſeine Freuden und Leiden als maitre de plaisirs, zumal bei mai¬ tresses de plaisirs — zu walten und zu wa¬ chen, daß man damit zufrieden wäre. War inzwiſchen Abiturient ſchon als Fötus eingeſeſſen, ſo wurd' er leider gar zum punctum saliens ausgeſchliffen zurückgefahren, beſonders da er durch mehrere Bocks- und andre Sprünge durch den Reif der Luſt verdorben war zu einem Ritterſprunge. Es kann möglich ſeyn, daß der Deutſch-Herr der Verjüngung des Fürſten zu ſehr entgegengieng; ja er kanns der jungmachenden Wundereſſenz des Marquis d'Aymar *) nachgethan haben, welche eine alte unſchuldige Dame, die vom Elixir mehr verſalbte, als gegen ihre Jahre nöthig war, durch das übermäßige Verjüngen zum kleinen *) S. des Grafen Lamberg Tagebuch eines Welt¬ mannes.

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/385>, abgerufen am 25.11.2024.