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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.

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der ganzen Besatzung ohne klingendes Spiel,
mit ihren ledernen Tändelschürzen und culs de
Paris
abzuziehen.

Albine winkte mit einem sanften Gesicht
den geächteten Liebling ins Nähzimmer, wo sie
ihn recht gelassen um die Wahrheit befragte,
weil sie wußte, er lüge nie. Nach der Berichts¬
erstattung stellte sie ihm wenig seinen Fehler
(wiewohl sie dem gegenwärtigen Kinde eben
so gegen den abwesenden Mann Unrecht gab,
wie vorhin dem gegenwärtigen Manne gegen
das abwesende Kind) und mehr die Folgen
vor -- sie zeigte (dabei machte sie ihm das
Halstuch auf und um und einige Westenknöpfe
zu), wie sich ihr Mann vor dem mitgebrachten
zweiten Schulkonsul mit 24 Faßibus, dem Mu¬
sik- und Tanz-Meister H. v. Falterle, der
sich droben umkleide, in Albanos Seele schäme
-- wie der Tanzmeister es wohl gar an Don
Gaspard schreiben werde -- und wie ihrem gu¬
ten Manne der ganze süße bemalte Gelee-
Apfel der heutigen Freude zu Wasser gemacht
worden, und er sich gerade an einem solchen
feierlichen Tage einsam härme, und vielleicht

der ganzen Beſatzung ohne klingendes Spiel,
mit ihren ledernen Tändelſchürzen und culs de
Paris
abzuziehen.

Albine winkte mit einem ſanften Geſicht
den geächteten Liebling ins Nähzimmer, wo ſie
ihn recht gelaſſen um die Wahrheit befragte,
weil ſie wußte, er lüge nie. Nach der Berichts¬
erſtattung ſtellte ſie ihm wenig ſeinen Fehler
(wiewohl ſie dem gegenwärtigen Kinde eben
ſo gegen den abweſenden Mann Unrecht gab,
wie vorhin dem gegenwärtigen Manne gegen
das abweſende Kind) und mehr die Folgen
vor — ſie zeigte (dabei machte ſie ihm das
Halstuch auf und um und einige Weſtenknöpfe
zu), wie ſich ihr Mann vor dem mitgebrachten
zweiten Schulkonſul mit 24 Faſzibus, dem Mu¬
ſik- und Tanz-Meiſter H. v. Falterle, der
ſich droben umkleide, in Albanos Seele ſchäme
— wie der Tanzmeiſter es wohl gar an Don
Gaſpard ſchreiben werde — und wie ihrem gu¬
ten Manne der ganze ſüße bemalte Gelée-
Apfel der heutigen Freude zu Waſſer gemacht
worden, und er ſich gerade an einem ſolchen
feierlichen Tage einſam härme, und vielleicht

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[159/0179] der ganzen Beſatzung ohne klingendes Spiel, mit ihren ledernen Tändelſchürzen und culs de Paris abzuziehen. Albine winkte mit einem ſanften Geſicht den geächteten Liebling ins Nähzimmer, wo ſie ihn recht gelaſſen um die Wahrheit befragte, weil ſie wußte, er lüge nie. Nach der Berichts¬ erſtattung ſtellte ſie ihm wenig ſeinen Fehler (wiewohl ſie dem gegenwärtigen Kinde eben ſo gegen den abweſenden Mann Unrecht gab, wie vorhin dem gegenwärtigen Manne gegen das abweſende Kind) und mehr die Folgen vor — ſie zeigte (dabei machte ſie ihm das Halstuch auf und um und einige Weſtenknöpfe zu), wie ſich ihr Mann vor dem mitgebrachten zweiten Schulkonſul mit 24 Faſzibus, dem Mu¬ ſik- und Tanz-Meiſter H. v. Falterle, der ſich droben umkleide, in Albanos Seele ſchäme — wie der Tanzmeiſter es wohl gar an Don Gaſpard ſchreiben werde — und wie ihrem gu¬ ten Manne der ganze ſüße bemalte Gelée- Apfel der heutigen Freude zu Waſſer gemacht worden, und er ſich gerade an einem ſolchen feierlichen Tage einſam härme, und vielleicht

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/179>, abgerufen am 27.11.2024.