Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.nichts darin gesagt. Lavater nimmt sich hier¬ Aber warum thu' ichs nicht und lasse we¬ die zweite. Nichts fegt und siebt unsre Vorzüge und nichts darin geſagt. Lavater nimmt ſich hier¬ Aber warum thu' ichs nicht und laſſe we¬ die zweite. Nichts fegt und ſiebt unſre Vorzüge und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0349" n="329"/> nichts darin geſagt. Lavater nimmt ſich hier¬<lb/> in vernünftiger, er läſſet das ganze mit<lb/> Schätzen gefüllte Lottorad unter dem Titel:<lb/> Manuſkripte (ſo wie wir umgekehrt Manu¬<lb/> ſkripte den Verlegern auf der Poſt unter dem<lb/> Titel gedruckter Sachen zufertigen), ſelber un¬<lb/> ter die Gelehrten laufen.</p><lb/> <p>Aber warum thu' ichs nicht und laſſe we¬<lb/> nigſtens eine oder ein Paar Waſſeradern mei¬<lb/> nes Waſſerſchatzes ſpringen und auslaufen? —<lb/> Auf zehn Verfolgungen des Leſers — bloß ſo<lb/> nenn' ich meine zehn Aphorismen, weil ich<lb/> mir die Leſer als Märtyrer ihrer Meinungen<lb/> und mich als den Regenten denke, der ſie mit<lb/> Gewalt bekehrt — ſchränk' ich mich ein. Der<lb/> folgende Aphoriſmus iſt — wenn man den<lb/> vorhergehenden als die erſte Verfolgung an¬<lb/> ſchlägt — hoff' ich</p><lb/> <div n="3"> <head>d<hi rendition="#g">ie zweite.</hi><lb/></head> <p>Nichts fegt und ſiebt unſre Vorzüge und<lb/> Liebhabereien beſſer durch als eine fremde<lb/> Nachahmung derſelben. Für ein Genie ſind<lb/> keine ſchärfere Polirmaſchinen und Schleif¬<lb/> ſcheiben vorhanden als ſeine Affen. — Wenn<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [329/0349]
nichts darin geſagt. Lavater nimmt ſich hier¬
in vernünftiger, er läſſet das ganze mit
Schätzen gefüllte Lottorad unter dem Titel:
Manuſkripte (ſo wie wir umgekehrt Manu¬
ſkripte den Verlegern auf der Poſt unter dem
Titel gedruckter Sachen zufertigen), ſelber un¬
ter die Gelehrten laufen.
Aber warum thu' ichs nicht und laſſe we¬
nigſtens eine oder ein Paar Waſſeradern mei¬
nes Waſſerſchatzes ſpringen und auslaufen? —
Auf zehn Verfolgungen des Leſers — bloß ſo
nenn' ich meine zehn Aphorismen, weil ich
mir die Leſer als Märtyrer ihrer Meinungen
und mich als den Regenten denke, der ſie mit
Gewalt bekehrt — ſchränk' ich mich ein. Der
folgende Aphoriſmus iſt — wenn man den
vorhergehenden als die erſte Verfolgung an¬
ſchlägt — hoff' ich
die zweite.
Nichts fegt und ſiebt unſre Vorzüge und
Liebhabereien beſſer durch als eine fremde
Nachahmung derſelben. Für ein Genie ſind
keine ſchärfere Polirmaſchinen und Schleif¬
ſcheiben vorhanden als ſeine Affen. — Wenn
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