Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.gut was ich wage) mit der Schönsten im Fürsten¬ hüllete
gut was ich wage) mit der Schoͤnſten im Fuͤrſten¬ huͤllete
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0042" n="32"/> gut was ich wage) mit der Schoͤnſten im Fuͤrſten¬<lb/> thum Scheerau ganz durch letzteres fahren und ſie<lb/> nicht nur <hi rendition="#g">in</hi> ſondern auch (was weit ſchaͤdlicher iſt)<lb/><hi rendition="#g">aus</hi> dem Wagen heben; — noch mehr: lieber<lb/> will ich ihr das Beſte was wir aus dem poetiſchen<lb/> und romantiſchen Fache haben, geruͤhrt vorleſen<lb/> — ja lieber will ich mich mit ihr aus einem Re¬<lb/> doutenſaale in den andern tanzen und ſie wenn wir<lb/> ſitzen fragen ob ihr warm iſt — und endlich (ſtaͤr¬<lb/> ker kann ichs nicht ausdruͤcken) lieber will ich den<lb/> Doktorhut aufthun und ihre matte Hand an den<lb/> Aderlaßſtock mit meiner anſchlieſſen, indeß ſie, um<lb/> nicht den Blutbogen uͤber dem Schnee-Arm zu erblik¬<lb/> ken, mir in Einem fort erblaſſend in das Auge<lb/> ſchauet — — lieber, verſprech' ich, will ich (Wun¬<lb/> den hol' ich mir freilich mehrere und weitere als<lb/> das Aderlaßmaͤnnchen im Kalender) alles das thun<lb/> als die Schoͤnſte <hi rendition="#g">ſingen</hi> hoͤren: dann waͤr' ich leck<lb/> und weg; wer wollte mir helfen, wer wollte mei¬<lb/> ne Nothſchuͤſſe hoͤren, wenn ſie in der ruhigſten<lb/> Stellung, den rechten Schnee-Arm weich uͤber ir¬<lb/> gend etwas hinſchneiete, die Knoſpe der Roſen-<lb/> Lippen halb von einander ſchloͤſſe, die thauenden<lb/> Augen auf ihre — Gedanken ſenkte und darein ver¬<lb/> <fw place="bottom" type="catch">huͤllete<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0042]
gut was ich wage) mit der Schoͤnſten im Fuͤrſten¬
thum Scheerau ganz durch letzteres fahren und ſie
nicht nur in ſondern auch (was weit ſchaͤdlicher iſt)
aus dem Wagen heben; — noch mehr: lieber
will ich ihr das Beſte was wir aus dem poetiſchen
und romantiſchen Fache haben, geruͤhrt vorleſen
— ja lieber will ich mich mit ihr aus einem Re¬
doutenſaale in den andern tanzen und ſie wenn wir
ſitzen fragen ob ihr warm iſt — und endlich (ſtaͤr¬
ker kann ichs nicht ausdruͤcken) lieber will ich den
Doktorhut aufthun und ihre matte Hand an den
Aderlaßſtock mit meiner anſchlieſſen, indeß ſie, um
nicht den Blutbogen uͤber dem Schnee-Arm zu erblik¬
ken, mir in Einem fort erblaſſend in das Auge
ſchauet — — lieber, verſprech' ich, will ich (Wun¬
den hol' ich mir freilich mehrere und weitere als
das Aderlaßmaͤnnchen im Kalender) alles das thun
als die Schoͤnſte ſingen hoͤren: dann waͤr' ich leck
und weg; wer wollte mir helfen, wer wollte mei¬
ne Nothſchuͤſſe hoͤren, wenn ſie in der ruhigſten
Stellung, den rechten Schnee-Arm weich uͤber ir¬
gend etwas hinſchneiete, die Knoſpe der Roſen-
Lippen halb von einander ſchloͤſſe, die thauenden
Augen auf ihre — Gedanken ſenkte und darein ver¬
huͤllete
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge02_1793/42>, abgerufen am 23.07.2024. |