Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.haben, weil jezt unsre wichtigern Kriege wie sonst Er ängstigte ihn, sagt' ich: er schilderte die Z
haben, weil jezt unſre wichtigern Kriege wie ſonſt Er aͤngſtigte ihn, ſagt' ich: er ſchilderte die Z
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haben, weil jezt unſre wichtigern Kriege wie ſonſt
die italiaͤniſchen in nichts beſtehen als in Marſchie¬
ren, aus Laͤndern in Laͤnder. So beſtehen auch
die Kampagnen auf dem Theater bloß in wieder¬
holten Maͤrſchen um das Theater, aber in kuͤr¬
zern. Ich gieng vor einem Jahre zum Spaße eine
½ Stunde neben einem Regimente her und machte
mir weiß: „jezt thueſt du im Grunde einen halb¬
ſtuͤndigen Feldzug gegen den Feind mit; aber die
Zeitungen gedenken deiner ſchwerlich, ob du und
das Regiment gleich durch dieſe kriegeriſche Vexier-
Prozeſſion eben ſo viel Landplagen abwenden als
die Kleriſei durch geiſtliche ſingende Prozeſſionen.“
Er aͤngſtigte ihn, ſagt' ich: er ſchilderte die
Revúe naͤmlich: „Friedrich II. that kleinere Wun¬
der als man da vom Kadetten-Korps fodern wird!
mehr Bleſſierte als Bleſſierende wird es geben!
unter allen Zelten und Kaſernen wird man reden
von der letzten Scheerauer Revúe!“ Guſtav hatt'
es im kleinen Dienſt laͤngſt ſo weit gebracht, daß
er im Stande war, mit der Fortifikation ſeines
Leibes wenigſtens Einen zu Bleſſieren, dieſen Leib
ſelber. — Ich werde die Angſt' des Publikums ſi¬
cher nicht vermindern, wenn ich noch erzaͤhle, daß
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