und zu reden bekam, zur Antwort: "Wenn hier eine Festung ist, so thu' ichs; jede ist zwar überwindlich, und mich wunderte beson- ders, in demselben Buche Anleitung zur un- überwindlichsten Vertheidigung und zur sieg- haftesten Belagerung anzutreffen, wovon ja eines eo ipso falsch seyn muß."
Hier lächelte Strykius verschmitzt, um dem Krieger zu zeigen, daß er die Allegorie ganz gut kapire; ihm war nämlich, wie allen Prosa-Seelen, nichts geläufiger, als die vermoosete Aehnlichkeit zwischen Liebe und Krieg.
Der Hauptmann fuhr etwas verwundert fort: "mich dünkt durch Approchen, durch die dritte Parallele, wobey man über der Brust- wehr fechten kann -- durch falsche Angriffe -- (Hier nickte Strykius unaufhörlich zu, und wollte immer lächelnder und schalkhafter aus- sehen) -- und am Ende durch den General- sturm wird jede Jungfrau von Festung ero- bert."
und zu reden bekam, zur Antwort: „Wenn hier eine Feſtung iſt, ſo thu’ ichs; jede iſt zwar überwindlich, und mich wunderte beſon- ders, in demſelben Buche Anleitung zur un- uͤberwindlichſten Vertheidigung und zur ſieg- hafteſten Belagerung anzutreffen, wovon ja eines eo ipso falſch ſeyn muß.”
Hier laͤchelte Strykius verſchmitzt, um dem Krieger zu zeigen, daß er die Allegorie ganz gut kapire; ihm war nämlich, wie allen Proſa-Seelen, nichts gelaͤufiger, als die vermooſete Aehnlichkeit zwiſchen Liebe und Krieg.
Der Hauptmann fuhr etwas verwundert fort: „mich duͤnkt durch Approchen, durch die dritte Parallele, wobey man uͤber der Bruſt- wehr fechten kann — durch falſche Angriffe — (Hier nickte Strykius unaufhoͤrlich zu, und wollte immer laͤchelnder und ſchalkhafter aus- ſehen) — und am Ende durch den General- ſturm wird jede Jungfrau von Feſtung ero- bert.”
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und zu reden bekam, zur Antwort: „Wenn
hier eine Feſtung iſt, ſo thu’ ichs; jede iſt
zwar überwindlich, und mich wunderte beſon-
ders, in demſelben Buche Anleitung zur un-
uͤberwindlichſten Vertheidigung und zur ſieg-
hafteſten Belagerung anzutreffen, wovon ja
eines eo ipso falſch ſeyn muß.”
Hier laͤchelte Strykius verſchmitzt, um
dem Krieger zu zeigen, daß er die Allegorie
ganz gut kapire; ihm war nämlich, wie allen
Proſa-Seelen, nichts gelaͤufiger, als die
vermooſete Aehnlichkeit zwiſchen Liebe und
Krieg.
Der Hauptmann fuhr etwas verwundert
fort: „mich duͤnkt durch Approchen, durch die
dritte Parallele, wobey man uͤber der Bruſt-
wehr fechten kann — durch falſche Angriffe —
(Hier nickte Strykius unaufhoͤrlich zu, und
wollte immer laͤchelnder und ſchalkhafter aus-
ſehen) — und am Ende durch den General-
ſturm wird jede Jungfrau von Feſtung ero-
bert.”
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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/27>, abgerufen am 27.11.2024.
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