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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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Durch ähnliche Verkettungen der Zufälle fielen
fast alle Bösewichter; das Verhängniß stehet
über der Welt mit seinem Geschoß, unten knien
die Verbrecher hinter ihren Augenbinden und
die Brust trägt ein schwarzes Herz; und an
dem zeigen sie ihm das tödtliche Ziel!"

Ruhig und ohne Flucht ließ sie sich ge-
fangen nehmen. Als der Postmeister Drouet *)
mit ihr zur Abtey fuhr, und er den Pöbel,
der sie umbringen wollte, durch die Erinnerung
an das Gesetz zum Gehorsam brachte, so fiel
sie in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich kam,
war sie in Verwundrung, daß der Pöbel sie
noch leben laßen, und daß dieser, den sie für
eine Zusammensetzung von Kannibalen gehal-
ten, dem Gesetz gehorchet. -- Das Weinen
der Weiber schmerzte ihre Seele, aber sie sagte,
wer sein Vaterland rettet, dem kümmert es
wenig, was es kostet."

Die Scheide des Dolchs, einiges Geld,
ihr Taufschein und Paß, eine goldene Uhr

*) Moniteur in angeführter Stelle Nro. 198.

Durch aͤhnliche Verkettungen der Zufaͤlle fielen
faſt alle Boͤſewichter; das Verhaͤngniß ſtehet
uͤber der Welt mit ſeinem Geſchoß, unten knien
die Verbrecher hinter ihren Augenbinden und
die Bruſt trägt ein ſchwarzes Herz; und an
dem zeigen ſie ihm das tödtliche Ziel!“

Ruhig und ohne Flucht ließ ſie ſich ge-
fangen nehmen. Als der Poſtmeiſter Drouet *)
mit ihr zur Abtey fuhr, und er den Poͤbel,
der ſie umbringen wollte, durch die Erinnerung
an das Geſetz zum Gehorſam brachte, ſo fiel
ſie in Ohnmacht. Als ſie wieder zu ſich kam,
war ſie in Verwundrung, daß der Poͤbel ſie
noch leben laßen, und daß dieſer, den ſie fuͤr
eine Zuſammenſetzung von Kannibalen gehal-
ten, dem Geſetz gehorchet. — Das Weinen
der Weiber ſchmerzte ihre Seele, aber ſie ſagte,
wer ſein Vaterland rettet, dem kuͤmmert es
wenig, was es koſtet.“

Die Scheide des Dolchs, einiges Geld,
ihr Taufſchein und Paß, eine goldene Uhr

*) Moniteur in angeführter Stelle Nro. 198.
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[247/0253] Durch aͤhnliche Verkettungen der Zufaͤlle fielen faſt alle Boͤſewichter; das Verhaͤngniß ſtehet uͤber der Welt mit ſeinem Geſchoß, unten knien die Verbrecher hinter ihren Augenbinden und die Bruſt trägt ein ſchwarzes Herz; und an dem zeigen ſie ihm das tödtliche Ziel!“ Ruhig und ohne Flucht ließ ſie ſich ge- fangen nehmen. Als der Poſtmeiſter Drouet *) mit ihr zur Abtey fuhr, und er den Poͤbel, der ſie umbringen wollte, durch die Erinnerung an das Geſetz zum Gehorſam brachte, ſo fiel ſie in Ohnmacht. Als ſie wieder zu ſich kam, war ſie in Verwundrung, daß der Poͤbel ſie noch leben laßen, und daß dieſer, den ſie fuͤr eine Zuſammenſetzung von Kannibalen gehal- ten, dem Geſetz gehorchet. — Das Weinen der Weiber ſchmerzte ihre Seele, aber ſie ſagte, wer ſein Vaterland rettet, dem kuͤmmert es wenig, was es koſtet.“ Die Scheide des Dolchs, einiges Geld, ihr Taufſchein und Paß, eine goldene Uhr *) Moniteur in angeführter Stelle Nro. 198.

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/253>, abgerufen am 24.11.2024.