Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.ab; der Schlaf wird kommen, und vielleicht 3) Vom zweyten Mittel ist das dritte nicht *) Man kann sich auf eine lange Handlung z. V. das
Säen des Korns bis zu dessen Dreschen und Becken in freien Trochäen oder Jamben ohne Schmuck, vor- sagen wie ich. ab; der Schlaf wird kommen, und vielleicht 3) Vom zweyten Mittel iſt das dritte nicht *) Man kann ſich auf eine lange Handlung z. V. das
Säen des Korns bis zu deſſen Dreſchen und Becken in freien Trochäen oder Jamben ohne Schmuck, vor- ſagen wie ich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0245" n="227"/> ab; der Schlaf wird kommen, und vielleicht<lb/> den Traum mitbringen, deſſen Saiten in keiner<lb/> Luft mehr zittern ſondern im Aether.</p><lb/> <p>3) Vom zweyten Mittel iſt das dritte nicht<lb/> ſehr verſchieden, ſich naͤmlich in gleichem Sylben-<lb/> Dreſchen, leere Schilderungen langſam innen<lb/> vorzuſagen; wie ich z. B. mir: wenn die Wol-<lb/> ken fliegen, wenn die Nebel fliehen, wenn die<lb/> Baͤume bluͤhen ꝛc. Darauf laſſ ich auf’s <hi rendition="#g">Wenn</hi><lb/> kein <hi rendition="#g">So</hi> folgen, ſondern nichts, naͤmlich Ent-<lb/> ſchlafen; denn die kleinſte Ruͤckſicht auf Sinn<lb/> oder Zuſammenhang oder Sylbenzahl wuͤrde<lb/> alles wieder, wie ein Nachtwaͤchter-Geſang, ein-<lb/> reißen, was das poetiſche Selbſtwiegenlied auf-<lb/> gebauet <note place="foot" n="*)">Man kann ſich auf eine lange Handlung z. V. das<lb/> Säen des Korns bis zu deſſen Dreſchen und Becken<lb/> in freien Trochäen oder Jamben ohne Schmuck, vor-<lb/> ſagen wie ich.</note>. Da aber nicht jeder Talent zum<lb/> Dichter hat — zumal ſo ſpaͤt im Bette: — ſo<lb/> kommen ja dem Nicht-Dichter zu tauſenden<lb/> Bett-Lieder mit dieſem poetiſchen faulen Trom-<lb/> melbaß entgegen, wovon er nur eines auswen-<lb/> dig zu lernen braucht, um fuͤr alle Naͤchte damit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [227/0245]
ab; der Schlaf wird kommen, und vielleicht
den Traum mitbringen, deſſen Saiten in keiner
Luft mehr zittern ſondern im Aether.
3) Vom zweyten Mittel iſt das dritte nicht
ſehr verſchieden, ſich naͤmlich in gleichem Sylben-
Dreſchen, leere Schilderungen langſam innen
vorzuſagen; wie ich z. B. mir: wenn die Wol-
ken fliegen, wenn die Nebel fliehen, wenn die
Baͤume bluͤhen ꝛc. Darauf laſſ ich auf’s Wenn
kein So folgen, ſondern nichts, naͤmlich Ent-
ſchlafen; denn die kleinſte Ruͤckſicht auf Sinn
oder Zuſammenhang oder Sylbenzahl wuͤrde
alles wieder, wie ein Nachtwaͤchter-Geſang, ein-
reißen, was das poetiſche Selbſtwiegenlied auf-
gebauet *). Da aber nicht jeder Talent zum
Dichter hat — zumal ſo ſpaͤt im Bette: — ſo
kommen ja dem Nicht-Dichter zu tauſenden
Bett-Lieder mit dieſem poetiſchen faulen Trom-
melbaß entgegen, wovon er nur eines auswen-
dig zu lernen braucht, um fuͤr alle Naͤchte damit
*) Man kann ſich auf eine lange Handlung z. V. das
Säen des Korns bis zu deſſen Dreſchen und Becken
in freien Trochäen oder Jamben ohne Schmuck, vor-
ſagen wie ich.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |