Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795.Opferhammer wahrscheinlich so lang aufgehoben schwe¬ Aber ein Pastorfido fragt den Henker nach der Hingegen die andere Schneelauvine lag schon die nur solche Statuen zerschlugen, die an Gotes statt
Anbetung empfangen hatten. Opferhammer wahrſcheinlich ſo lang aufgehoben ſchwe¬ Aber ein Paſtorfido fragt den Henker nach der Hingegen die andere Schneelauvine lag ſchon die nur ſolche Statuen zerſchlugen, die an Gotes ſtatt
Anbetung empfangen hatten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="46"/> Opferhammer wahrſcheinlich ſo lang aufgehoben ſchwe¬<lb/> ben laͤſſet, bis er mit ſeinem Kopfe darunter ſteht,<lb/> der ohne ſeine Zuruͤckkunft nicht zu haben iſt.</p><lb/> <p>Aber ein Paſtorfido fragt den Henker nach der<lb/> erſten Schneelauvine. Auf den Harmonikaglocken<lb/> ſeiner Phantaſie hoͤren die aͤuſſern Kakophonien des<lb/> Schickſals wie das Wagen-Gerolle des Pflaſters auf<lb/> einem Saitenbezuge, in ſanft aufliegendem Ertoͤnen<lb/> auf. Bei ihm war, wie bei den Aſtrologen, der<lb/> April gleich meinem Buche, dem Abendſterne d. h.<lb/> der Venus geweihet.</p><lb/> <p>Hingegen die <hi rendition="#g">andere</hi> Schneelauvine lag ſchon<lb/> im voraus auf ſeiner Bruſt — der moͤgliche Bruch<lb/> mit Klotildens Bruder. Einen Eiferſuͤchtigen bekeh¬<lb/> ren die zwoͤlf Apoſtel und die zwoͤlf kleinen Prophe¬<lb/> ten nicht; — wenn er am Sonntage kurirt iſt: ſo<lb/> wird er am Montage wieder krank, am Dienſtage<lb/> raſet er und am Mitwoche koͤnnt ihr ihn wieder los¬<lb/> binden, er iſt matt und klug und — — paſſet nur<lb/> auf. Der eiferſuͤchtige Krebs auf der Bruſt iſt nie<lb/> ganz zu ſchneiden, wenn ich großen Operateurs glau¬<lb/> ben ſoll. — Dasmal war noch dazu etwas Wahres<lb/> dran; auch ſchaffet es der Eiferſuͤchtige zeitig bei;<lb/><note xml:id="note-0056" prev="#note-0055" place="foot" n="*)">die nur ſolche Statuen zerſchlugen, die an <hi rendition="#g">Gotes</hi> ſtatt<lb/> Anbetung <choice><sic>mpfangen</sic><corr>empfangen</corr></choice> hatten.<lb/></note> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0056]
Opferhammer wahrſcheinlich ſo lang aufgehoben ſchwe¬
ben laͤſſet, bis er mit ſeinem Kopfe darunter ſteht,
der ohne ſeine Zuruͤckkunft nicht zu haben iſt.
Aber ein Paſtorfido fragt den Henker nach der
erſten Schneelauvine. Auf den Harmonikaglocken
ſeiner Phantaſie hoͤren die aͤuſſern Kakophonien des
Schickſals wie das Wagen-Gerolle des Pflaſters auf
einem Saitenbezuge, in ſanft aufliegendem Ertoͤnen
auf. Bei ihm war, wie bei den Aſtrologen, der
April gleich meinem Buche, dem Abendſterne d. h.
der Venus geweihet.
Hingegen die andere Schneelauvine lag ſchon
im voraus auf ſeiner Bruſt — der moͤgliche Bruch
mit Klotildens Bruder. Einen Eiferſuͤchtigen bekeh¬
ren die zwoͤlf Apoſtel und die zwoͤlf kleinen Prophe¬
ten nicht; — wenn er am Sonntage kurirt iſt: ſo
wird er am Montage wieder krank, am Dienſtage
raſet er und am Mitwoche koͤnnt ihr ihn wieder los¬
binden, er iſt matt und klug und — — paſſet nur
auf. Der eiferſuͤchtige Krebs auf der Bruſt iſt nie
ganz zu ſchneiden, wenn ich großen Operateurs glau¬
ben ſoll. — Dasmal war noch dazu etwas Wahres
dran; auch ſchaffet es der Eiferſuͤchtige zeitig bei;
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*) die nur ſolche Statuen zerſchlugen, die an Gotes ſtatt
Anbetung empfangen hatten.
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