Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795.dazu kein anderes Herz besitzt als das leinene, das -- Es wird aber auch keiner mehr kommen. -- dazu kein anderes Herz beſitzt als das leinene, das — Es wird aber auch keiner mehr kommen. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0119" n="209 [109]"/> dazu kein anderes Herz beſitzt als das leinene, das<lb/> die Naͤhterin unten im Winkel des Hemdjabots ein¬<lb/> flickt und das auf der Herzgrube aufliegt, die man<lb/> geſcheuter die Magengrube nennen ſollte — endlich<lb/> muß ich ſagen (wenigſtens kann ich's) wenn ſechſtens<lb/> wahrer Zuſammenhang, ſtrenge Paragraphen-<hi rendition="#g">Ver¬<lb/> kettung</hi> vielleicht die groͤßte Zierde und Seele der<lb/><hi rendition="#g">ungebundnen</hi> Rede iſt, die aber einem <hi rendition="#g">gebund¬<lb/> nen</hi> Klaviere gleicht und wenn daher der Verſtand,<lb/> wie eine epiſche Handlung, am Ende der (rhetori¬<lb/> ſchen und der Zeit-) Periode anfangen muß, weil<lb/> ſonſt gar keiner da waͤre. . . .</p><lb/> <p>— Es wird aber auch keiner mehr kommen. —<lb/> Aber jene vier Punkte ſehen wie die <hi rendition="#g">Haſenfaͤrthe</hi><lb/> im Schnee aus. — Kurz: der Spitzhund unſer bio¬<lb/> graphiſcher Handlanger und Kommiſſionaͤr, liegt<lb/> ſchon unter dem Tiſche und hat einige elyſiſche Fel¬<lb/> der und Himmelreiche abgeladen. — Da ich ohne¬<lb/> hin im obigen nicht wußte was ich haben wollte<lb/> (ich will nicht geſund vor dem Publikum ſitzen, wenn<lb/> ich's gewuſt habe): ſo erwieß mir der Hund einen<lb/> wahren Liebesdienſt, daß er dem Perioden den Nach¬<lb/> ſatz-Schwanz ſo zu ſagen gar abbiß. Es war ohne¬<lb/> hin mein Plan blos zu narriren und zu haſeliren in<lb/> einem ellenlangen Perioden bis der Hund mir die<lb/> Angſt uͤber die Zweifelhaftigkeit der Pfingſtreiſe be¬<lb/> nommen haͤtte. — Ueberhaupt wollt' ich nie Worte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209 [109]/0119]
dazu kein anderes Herz beſitzt als das leinene, das
die Naͤhterin unten im Winkel des Hemdjabots ein¬
flickt und das auf der Herzgrube aufliegt, die man
geſcheuter die Magengrube nennen ſollte — endlich
muß ich ſagen (wenigſtens kann ich's) wenn ſechſtens
wahrer Zuſammenhang, ſtrenge Paragraphen-Ver¬
kettung vielleicht die groͤßte Zierde und Seele der
ungebundnen Rede iſt, die aber einem gebund¬
nen Klaviere gleicht und wenn daher der Verſtand,
wie eine epiſche Handlung, am Ende der (rhetori¬
ſchen und der Zeit-) Periode anfangen muß, weil
ſonſt gar keiner da waͤre. . . .
— Es wird aber auch keiner mehr kommen. —
Aber jene vier Punkte ſehen wie die Haſenfaͤrthe
im Schnee aus. — Kurz: der Spitzhund unſer bio¬
graphiſcher Handlanger und Kommiſſionaͤr, liegt
ſchon unter dem Tiſche und hat einige elyſiſche Fel¬
der und Himmelreiche abgeladen. — Da ich ohne¬
hin im obigen nicht wußte was ich haben wollte
(ich will nicht geſund vor dem Publikum ſitzen, wenn
ich's gewuſt habe): ſo erwieß mir der Hund einen
wahren Liebesdienſt, daß er dem Perioden den Nach¬
ſatz-Schwanz ſo zu ſagen gar abbiß. Es war ohne¬
hin mein Plan blos zu narriren und zu haſeliren in
einem ellenlangen Perioden bis der Hund mir die
Angſt uͤber die Zweifelhaftigkeit der Pfingſtreiſe be¬
nommen haͤtte. — Ueberhaupt wollt' ich nie Worte
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