Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795.18. Hundsposttag. Standeserhöhung Klotildens -- Inkognito-Reise -- Supplik Freilich macht' er ihn; aber ich verlier' im Grun¬ 18. Hundspoſttag. Standeserhöhung Klotildens — Inkognito-Reiſe — Supplik Freilich macht' er ihn; aber ich verlier' im Grun¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0050" n="40"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">18. Hundspoſttag</hi>. </head><lb/> <argument> <p rendition="#c">Standeserhöhung Klotildens — Inkognito-Reiſe — Supplik<lb/> der Obriſtjägermeiſterei — Konſiſtorialbote — Vexirbild der<lb/> Flachſenfinger.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">F</hi>reilich macht' er ihn; aber ich verlier' im Grun¬<lb/> de nicht. Denn es war ſo: vom Tage an, wo <hi rendition="#aq">D</hi>.<lb/> Kuhlpepper vor der plethoriſchen Naſe Zeuſels mit<lb/> ſeiner groben Hand wie mit einem elektriſchen Aus¬<lb/> lader vorbeigegangen war, draͤngte ſich der Mann<lb/> mit drei Uhren an meinen Helden, der nur eine und<lb/> noch dazu des Zeidlers plumpe trug. Zeuſel dankte<lb/> uͤberhaupt Gott, wenn ſich nur ein Hoffourier bei<lb/> ihm beſof und der Hofdentiſt uͤberfraß. Er kam<lb/> immer mit gewiſſen geheimen Nachrichten, die zu<lb/> publiziren waren. Er behielt nichts bei ſich und<lb/> haͤtte man ihn unter ſeine Apotheke zu haͤngen ge¬<lb/> drohet. Er ſagte meinem Helden, daß der Mini¬<lb/> ſter um die Stelle der zweiten Hofdame fuͤr ſei¬<lb/> ne Joachime bei der Fuͤrſtin werbe, die ſich blos<lb/> die weibliche Dienerſchaft ſelber waͤhlen durfte<lb/> — daß er aber es nicht geradezu thun duͤrfe, weil<lb/> er oder ſein Sohn Matthieu dem Kammerherrn<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0050]
18. Hundspoſttag.
Standeserhöhung Klotildens — Inkognito-Reiſe — Supplik
der Obriſtjägermeiſterei — Konſiſtorialbote — Vexirbild der
Flachſenfinger.
Freilich macht' er ihn; aber ich verlier' im Grun¬
de nicht. Denn es war ſo: vom Tage an, wo D.
Kuhlpepper vor der plethoriſchen Naſe Zeuſels mit
ſeiner groben Hand wie mit einem elektriſchen Aus¬
lader vorbeigegangen war, draͤngte ſich der Mann
mit drei Uhren an meinen Helden, der nur eine und
noch dazu des Zeidlers plumpe trug. Zeuſel dankte
uͤberhaupt Gott, wenn ſich nur ein Hoffourier bei
ihm beſof und der Hofdentiſt uͤberfraß. Er kam
immer mit gewiſſen geheimen Nachrichten, die zu
publiziren waren. Er behielt nichts bei ſich und
haͤtte man ihn unter ſeine Apotheke zu haͤngen ge¬
drohet. Er ſagte meinem Helden, daß der Mini¬
ſter um die Stelle der zweiten Hofdame fuͤr ſei¬
ne Joachime bei der Fuͤrſtin werbe, die ſich blos
die weibliche Dienerſchaft ſelber waͤhlen durfte
— daß er aber es nicht geradezu thun duͤrfe, weil
er oder ſein Sohn Matthieu dem Kammerherrn
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus02_1795/50>, abgerufen am 16.07.2024. |