und diese gelehrte Sozietät und Marschsäule hätte sich in die Stadt zerstreuet, um Erkundigungen von unserem Helden einzuziehen. Das Lesepiquet, das ich auf die Kaffeehäuser geschickt hätte, würde er¬ fahren, daß der neue englische Doktor schon den al¬ ten gestürzt -- dem Pfarrsohn in St. Lüne zum Re¬ gierungsrathsposten verholfen -- und daß grosse Aen¬ derungen in allen Departements bevorstehen. -- -- Das unter die Hof-Kellerei-Schlächterei-Fisch¬ meisterei-Kastellanei- und Dienerei vertheilte Deta¬ schement würde mir mitbringen, daß der Fürst dem Doktor nicht auf die Finger, sondern auf die Achsel geklopfet -- daß er ihm vorgestern das Bilderkabi¬ net eigenhändig gezeigt und das beste Stück daraus geschenkt -- daß er in der Komödie mit ihm aus der Frontloge herausgesehen -- daß er ihm eine steinreiche Tabatiere geschenkt (die gewöhnliche Re¬ genten-Bürgerkrone und deren Friedenspfeife, als wenn wir Grönländer wären, die sich nichts lieber schenken lassen als Schnupftabak) und daß sie mit einander auf Reisen gehen werden. -- Zwei der aller¬ feinsten und stiftsfähigsten Leser, die ich aus diesen Kolonnen ausgeschossen und wovon ich den einen ins Paullinum, den andern zum wirklichen Minister abgefertigt hätte, würden mir wenigstens die Nou¬ velle rapportiren, daß Fürst und Doktor miteinan¬ der bei beiden gewesen, und daß beide den Helden
Hesperus. II Th. B
und dieſe gelehrte Sozietaͤt und Marſchſaͤule haͤtte ſich in die Stadt zerſtreuet, um Erkundigungen von unſerem Helden einzuziehen. Das Leſepiquet, das ich auf die Kaffeehaͤuſer geſchickt haͤtte, wuͤrde er¬ fahren, daß der neue engliſche Doktor ſchon den al¬ ten geſtuͤrzt — dem Pfarrſohn in St. Luͤne zum Re¬ gierungsrathspoſten verholfen — und daß groſſe Aen¬ derungen in allen Departements bevorſtehen. — — Das unter die Hof-Kellerei-Schlaͤchterei-Fiſch¬ meiſterei-Kaſtellanei- und Dienerei vertheilte Deta¬ ſchement wuͤrde mir mitbringen, daß der Fuͤrſt dem Doktor nicht auf die Finger, ſondern auf die Achſel geklopfet — daß er ihm vorgeſtern das Bilderkabi¬ net eigenhaͤndig gezeigt und das beſte Stuͤck daraus geſchenkt — daß er in der Komoͤdie mit ihm aus der Frontloge herausgeſehen — daß er ihm eine ſteinreiche Tabatiere geſchenkt (die gewoͤhnliche Re¬ genten-Buͤrgerkrone und deren Friedenspfeife, als wenn wir Groͤnlaͤnder waͤren, die ſich nichts lieber ſchenken laſſen als Schnupftabak) und daß ſie mit einander auf Reiſen gehen werden. — Zwei der aller¬ feinſten und ſtiftsfaͤhigſten Leſer, die ich aus dieſen Kolonnen ausgeſchoſſen und wovon ich den einen ins Paullinum, den andern zum wirklichen Miniſter abgefertigt haͤtte, wuͤrden mir wenigſtens die Nou¬ velle rapportiren, daß Fuͤrſt und Doktor miteinan¬ der bei beiden geweſen, und daß beide den Helden
Heſperus. II Th. B
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und dieſe gelehrte Sozietaͤt und Marſchſaͤule haͤtte
ſich in die Stadt zerſtreuet, um Erkundigungen von
unſerem Helden einzuziehen. Das Leſepiquet, das
ich auf die Kaffeehaͤuſer geſchickt haͤtte, wuͤrde er¬
fahren, daß der neue engliſche Doktor ſchon den al¬
ten geſtuͤrzt — dem Pfarrſohn in St. Luͤne zum Re¬
gierungsrathspoſten verholfen — und daß groſſe Aen¬
derungen in allen Departements bevorſtehen. — —
Das unter die Hof-Kellerei-Schlaͤchterei-Fiſch¬
meiſterei-Kaſtellanei- und Dienerei vertheilte Deta¬
ſchement wuͤrde mir mitbringen, daß der Fuͤrſt dem
Doktor nicht auf die Finger, ſondern auf die Achſel
geklopfet — daß er ihm vorgeſtern das Bilderkabi¬
net eigenhaͤndig gezeigt und das beſte Stuͤck daraus
geſchenkt — daß er in der Komoͤdie mit ihm aus
der Frontloge herausgeſehen — daß er ihm eine
ſteinreiche Tabatiere geſchenkt (die gewoͤhnliche Re¬
genten-Buͤrgerkrone und deren Friedenspfeife, als
wenn wir Groͤnlaͤnder waͤren, die ſich nichts lieber
ſchenken laſſen als Schnupftabak) und daß ſie mit
einander auf Reiſen gehen werden. — Zwei der aller¬
feinſten und ſtiftsfaͤhigſten Leſer, die ich aus dieſen
Kolonnen ausgeſchoſſen und wovon ich den einen
ins Paullinum, den andern zum wirklichen Miniſter
abgefertigt haͤtte, wuͤrden mir wenigſtens die Nou¬
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus02_1795/27>, abgerufen am 24.11.2024.
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