Sattel dazu -- wo besonders der Mann von Stande froh ist, statt eines Abgusses doch ein Abriß von einem Menschen zu seyn -- nicht weise wären sie, rekapitulirt' ich, wenn sie kein besseres Beilager hielten als ein wahres, kein gemahltes, nämlich; wenn ihre Brustbilder auf nichts bessers -- an keine Brust nämlich -- gedrückt würden als auf zinnerne Deckel von Bierkrügen, so daß sie auf keine andre Art berauschten als auf die letztere; und wenn sie, da sie überall durch Bevollmächtigte agiren auf Reichsbänken, in Sessionsstühlen, in Brautbetten (bei der Vermählung durch Gesandte) dächten, es gäbe in der Sache einen treuern und unschuldigern Prinzipalkommissarius als eine Elle Leinwand, worauf sie selber hingefärbt sind. .. Da wir gerade in Menge spielten und ich gerade König war und im Enthusiasmus so fortfuhr: "was Teu¬ "fel! wir Könige wissen die in der Tugend und in "der Ehe bildenden Künste gescheut genug "durch die zeichnenden zu ersetzen; und nicht "bloß im Billard steht ein König ganz müssig da "mit seinem Zepter-Quee!" so sollte und konnte der Enthusiasmus wenig frappiren.
Ende des Extrablättgens über obige Bruststücke.
Beim Grafen von O -- so hieß im siebenjähri¬
Sattel dazu — wo beſonders der Mann von Stande froh iſt, ſtatt eines Abguſſes doch ein Abriß von einem Menſchen zu ſeyn — nicht weiſe waͤren ſie, rekapitulirt' ich, wenn ſie kein beſſeres Beilager hielten als ein wahres, kein gemahltes, naͤmlich; wenn ihre Bruſtbilder auf nichts beſſers — an keine Bruſt naͤmlich — gedruͤckt wuͤrden als auf zinnerne Deckel von Bierkruͤgen, ſo daß ſie auf keine andre Art berauſchten als auf die letztere; und wenn ſie, da ſie uͤberall durch Bevollmaͤchtigte agiren auf Reichsbaͤnken, in Seſſionsſtuͤhlen, in Brautbetten (bei der Vermaͤhlung durch Geſandte) daͤchten, es gaͤbe in der Sache einen treuern und unſchuldigern Prinzipalkommiſſarius als eine Elle Leinwand, worauf ſie ſelber hingefaͤrbt ſind. .. Da wir gerade in Menge ſpielten und ich gerade Koͤnig war und im Enthuſiasmus ſo fortfuhr: »was Teu¬ »fel! wir Koͤnige wiſſen die in der Tugend und in »der Ehe bildenden Kuͤnſte geſcheut genug »durch die zeichnenden zu erſetzen; und nicht »bloß im Billard ſteht ein Koͤnig ganz muͤſſig da »mit ſeinem Zepter-Quee!« ſo ſollte und konnte der Enthuſiasmus wenig frappiren.
Ende des Extrablaͤttgens uͤber obige Bruſtſtuͤcke.
Beim Grafen von O — ſo hieß im ſiebenjaͤhri¬
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Sattel dazu — wo beſonders der Mann von
Stande froh iſt, ſtatt eines Abguſſes doch ein
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waͤren ſie, rekapitulirt' ich, wenn ſie kein beſſeres
Beilager hielten als ein wahres, kein gemahltes,
naͤmlich; wenn ihre Bruſtbilder auf nichts beſſers
— an keine Bruſt naͤmlich — gedruͤckt wuͤrden als
auf zinnerne Deckel von Bierkruͤgen, ſo daß ſie auf
keine andre Art berauſchten als auf die letztere;
und wenn ſie, da ſie uͤberall durch Bevollmaͤchtigte
agiren auf Reichsbaͤnken, in Seſſionsſtuͤhlen, in
Brautbetten (bei der Vermaͤhlung durch Geſandte)
daͤchten, es gaͤbe in der Sache einen treuern und
unſchuldigern Prinzipalkommiſſarius als eine Elle
Leinwand, worauf ſie ſelber hingefaͤrbt ſind. .. Da
wir gerade in Menge ſpielten und ich gerade Koͤnig
war und im Enthuſiasmus ſo fortfuhr: »was Teu¬
»fel! wir Koͤnige wiſſen die in der Tugend und in
»der Ehe bildenden Kuͤnſte geſcheut genug
»durch die zeichnenden zu erſetzen; und nicht
»bloß im Billard ſteht ein Koͤnig ganz muͤſſig da
»mit ſeinem Zepter-Quee!« ſo ſollte und konnte
der Enthuſiasmus wenig frappiren.
Ende des Extrablaͤttgens uͤber obige
Bruſtſtuͤcke.
Beim Grafen von O — ſo hieß im ſiebenjaͤhri¬
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus01_1795/243>, abgerufen am 21.11.2024.
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