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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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gehrten: so nahm jeder ein Loos, um etwa eine
Maske zu ziehen.

Beide scharrten das Loosgeld zusammen,
Vult unter vielem Fluchen auf ihre Nichtshabe¬
rei, und unter dem Beschwören, es geh' ihm so
schlimm als den Hinterbacken eines Gaules. --
Ueberhaupt hielt er über jeden Mangel und Un¬
fall, lange Schimpfreden gegen das Leben,
indem er sagte, auf der Vorhöllen-Fahrt
sei das Leben ein Hemde-Wechseln, nämlich mit
Hären-Hemden, und zu jedem pis sage das
Schicksal bis und auf das Kanonen-Fieber folge
das Lazareth-Fieber -- oder indem er fragte, ob
nicht so das Gebiß den Zahnfraß bekommen mü߬
te, da es nichts anderes anzubeißen habe, wie
Mühlsteine ohne Körner sich selber angreifen? --
Bald sagte er auch, das Leben sei durch Eis gut
darzustellen -- auf einem Eisfeld habe man,
außer kalter Küche und Gefrornes, noch seinen
rußischen Eispallast mit einem guten Eiskeller
für Kühltränke, und, von Eisvögeln umsungen,
drücke man den Glacier ans Herz, in der heißern
Zeit eines Maifrosts. -- "Ich kann dir nicht

gehrten: ſo nahm jeder ein Loos, um etwa eine
Maske zu ziehen.

Beide ſcharrten das Loosgeld zuſammen,
Vult unter vielem Fluchen auf ihre Nichtshabe¬
rei, und unter dem Beſchwoͤren, es geh' ihm ſo
ſchlimm als den Hinterbacken eines Gaules. —
Ueberhaupt hielt er uͤber jeden Mangel und Un¬
fall, lange Schimpfreden gegen das Leben,
indem er ſagte, auf der Vorhoͤllen-Fahrt
ſei das Leben ein Hemde-Wechſeln, naͤmlich mit
Haͤren-Hemden, und zu jedem pis ſage das
Schickſal bis und auf das Kanonen-Fieber folge
das Lazareth-Fieber — oder indem er fragte, ob
nicht ſo das Gebiß den Zahnfraß bekommen muͤ߬
te, da es nichts anderes anzubeißen habe, wie
Muͤhlſteine ohne Koͤrner ſich ſelber angreifen? —
Bald ſagte er auch, das Leben ſei durch Eis gut
darzuſtellen — auf einem Eisfeld habe man,
außer kalter Kuͤche und Gefrornes, noch ſeinen
rußiſchen Eispallaſt mit einem guten Eiskeller
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[264/0270] gehrten: ſo nahm jeder ein Loos, um etwa eine Maske zu ziehen. Beide ſcharrten das Loosgeld zuſammen, Vult unter vielem Fluchen auf ihre Nichtshabe¬ rei, und unter dem Beſchwoͤren, es geh' ihm ſo ſchlimm als den Hinterbacken eines Gaules. — Ueberhaupt hielt er uͤber jeden Mangel und Un¬ fall, lange Schimpfreden gegen das Leben, indem er ſagte, auf der Vorhoͤllen-Fahrt ſei das Leben ein Hemde-Wechſeln, naͤmlich mit Haͤren-Hemden, und zu jedem pis ſage das Schickſal bis und auf das Kanonen-Fieber folge das Lazareth-Fieber — oder indem er fragte, ob nicht ſo das Gebiß den Zahnfraß bekommen muͤ߬ te, da es nichts anderes anzubeißen habe, wie Muͤhlſteine ohne Koͤrner ſich ſelber angreifen? — Bald ſagte er auch, das Leben ſei durch Eis gut darzuſtellen — auf einem Eisfeld habe man, außer kalter Kuͤche und Gefrornes, noch ſeinen rußiſchen Eispallaſt mit einem guten Eiskeller fuͤr Kuͤhltraͤnke, und, von Eisvoͤgeln umſungen, druͤcke man den Glacier ans Herz, in der heißern Zeit eines Maifroſts. — „Ich kann dir nicht

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/270>, abgerufen am 22.11.2024.