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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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drasch: Fleisch in Töpfen, laßt uns höpfen, be¬
kam 40 Streiche mit der Wurfschaufel auf den
Steiß. So wars ein Zunftartikel, daß man für
jeden Zank in der Scheune einen neuen Flegel ab¬
geben mußte; eine Strafe, welche bei litterari¬
schen Zwistigkeiten schon im Fehler selber abge¬
führt wird.

Beide hoben wieder das Schreiben an. "Ich
dachte jetzt daran -- rief ihm Vult aus dem
Pallastfensterlein -- als ich dich laut das Papier
umwenden hörte und innen hielt, wie von solchen
Kleinigkeiten ganze europäische Städte, für die
wir etwa arbeiten, mit ihren feinsten Empfindun¬
gen geradezu abhängen. Eine von Staub verdickte
Dinte -- oder eine elende weiße, die sich später
schwärzt -- ein ähnlicher bestohlner Kaffer -- ein
rauchender Ofen -- eine knuspernde Maus -- ei¬
ne verdammte rißige Feder -- ein Bartscheerer,
der dich gerade mitten in deinem höchsten Schuß
durch den Aether einsaift und dir mit dem Bart
die Flügel beschneidet -- -- sind das nicht lauter
elende Wolkenflocken, welcher einer ganzen Erde
eine Sonne voll Strahlen, um einen Autor so

zu

draſch: Fleiſch in Toͤpfen, laßt uns hoͤpfen, be¬
kam 40 Streiche mit der Wurfſchaufel auf den
Steiß. So wars ein Zunftartikel, daß man fuͤr
jeden Zank in der Scheune einen neuen Flegel ab¬
geben mußte; eine Strafe, welche bei litterari¬
ſchen Zwiſtigkeiten ſchon im Fehler ſelber abge¬
fuͤhrt wird.

Beide hoben wieder das Schreiben an. „Ich
dachte jetzt daran — rief ihm Vult aus dem
Pallaſtfenſterlein — als ich dich laut das Papier
umwenden hoͤrte und innen hielt, wie von ſolchen
Kleinigkeiten ganze europaͤiſche Staͤdte, fuͤr die
wir etwa arbeiten, mit ihren feinſten Empfindun¬
gen geradezu abhaͤngen. Eine von Staub verdickte
Dinte — oder eine elende weiße, die ſich ſpaͤter
ſchwaͤrzt — ein aͤhnlicher beſtohlner Kaffer — ein
rauchender Ofen — eine knuſpernde Maus — ei¬
ne verdammte rißige Feder — ein Bartſcheerer,
der dich gerade mitten in deinem hoͤchſten Schuß
durch den Aether einſaift und dir mit dem Bart
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elende Wolkenflocken, welcher einer ganzen Erde
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[144/0150] draſch: Fleiſch in Toͤpfen, laßt uns hoͤpfen, be¬ kam 40 Streiche mit der Wurfſchaufel auf den Steiß. So wars ein Zunftartikel, daß man fuͤr jeden Zank in der Scheune einen neuen Flegel ab¬ geben mußte; eine Strafe, welche bei litterari¬ ſchen Zwiſtigkeiten ſchon im Fehler ſelber abge¬ fuͤhrt wird. Beide hoben wieder das Schreiben an. „Ich dachte jetzt daran — rief ihm Vult aus dem Pallaſtfenſterlein — als ich dich laut das Papier umwenden hoͤrte und innen hielt, wie von ſolchen Kleinigkeiten ganze europaͤiſche Staͤdte, fuͤr die wir etwa arbeiten, mit ihren feinſten Empfindun¬ gen geradezu abhaͤngen. Eine von Staub verdickte Dinte — oder eine elende weiße, die ſich ſpaͤter ſchwaͤrzt — ein aͤhnlicher beſtohlner Kaffer — ein rauchender Ofen — eine knuſpernde Maus — ei¬ ne verdammte rißige Feder — ein Bartſcheerer, der dich gerade mitten in deinem hoͤchſten Schuß durch den Aether einſaift und dir mit dem Bart die Fluͤgel beſchneidet — — ſind das nicht lauter elende Wolkenflocken, welcher einer ganzen Erde eine Sonne voll Strahlen, um einen Autor ſo zu

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/150>, abgerufen am 23.11.2024.