Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.Für jeden ist eine Frau freilich etwas ande¬ Nachtrag zu N. 56. der fliegende Heering. Das vorstehende war zur Testaments-Exe¬ Fuͤr jeden iſt eine Frau freilich etwas ande¬ Nachtrag zu N. 56. der fliegende Heering. Das vorſtehende war zur Teſtaments-Exe¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0139" n="133"/> <p>Fuͤr jeden iſt eine Frau freilich etwas ande¬<lb/> res; fuͤr den einen Hausmannskoſt, fuͤr den Dich¬<lb/> ter Nachtigallenfutter, fuͤr den Mahler ein Schau¬<lb/> eſſen, fuͤr Walten Himmelsbrod und Liebes- und<lb/> Abendmahl, fuͤr Weltmenſchen ein indiſches Vo¬<lb/> gelneſt und eine pommerſche Gaͤnſebruſt — kalte<lb/> Kuͤche fuͤr mich. Die Lungenſucht, welche Lie¬<lb/> bende und die Waͤrter der Seidenraupen — jene<lb/> wollen ja auch Seide dabei ſpinnen — davon<lb/> tragen, wird mich als Seladon eher verlaſſen<lb/> als ergreifen, weil ich ſo lange die lungen-ge¬<lb/> faͤhrliche Floͤte einſtecke, als ich auf den Knieen<lb/> liege und ſpreche. Ich bin dir aber wirklich ſehr<lb/> gut, Wina, zumal da deine Singſtimme ſo ka¬<lb/> noniſch iſt und ſo rein! — Aber ich will denn<lb/> mein heutiges Tagebuch uͤber den Bruder anhe¬<lb/> ben. . .</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Nachtrag zu</hi> <hi rendition="#aq #b">N</hi> <hi rendition="#b">. 56. der fliegende Heering.</hi><lb/> </head> <p>Das vorſtehende war zur Teſtaments-Exe¬<lb/> kuzion abgeſchickt, als ich es von derſelben —<lb/> dem trefflichen Kuhnold — mit dieſem Briefe<lb/> wieder bekam:</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [133/0139]
Fuͤr jeden iſt eine Frau freilich etwas ande¬
res; fuͤr den einen Hausmannskoſt, fuͤr den Dich¬
ter Nachtigallenfutter, fuͤr den Mahler ein Schau¬
eſſen, fuͤr Walten Himmelsbrod und Liebes- und
Abendmahl, fuͤr Weltmenſchen ein indiſches Vo¬
gelneſt und eine pommerſche Gaͤnſebruſt — kalte
Kuͤche fuͤr mich. Die Lungenſucht, welche Lie¬
bende und die Waͤrter der Seidenraupen — jene
wollen ja auch Seide dabei ſpinnen — davon
tragen, wird mich als Seladon eher verlaſſen
als ergreifen, weil ich ſo lange die lungen-ge¬
faͤhrliche Floͤte einſtecke, als ich auf den Knieen
liege und ſpreche. Ich bin dir aber wirklich ſehr
gut, Wina, zumal da deine Singſtimme ſo ka¬
noniſch iſt und ſo rein! — Aber ich will denn
mein heutiges Tagebuch uͤber den Bruder anhe¬
ben. . .
Nachtrag zu N. 56. der fliegende Heering.
Das vorſtehende war zur Teſtaments-Exe¬
kuzion abgeſchickt, als ich es von derſelben —
dem trefflichen Kuhnold — mit dieſem Briefe
wieder bekam:
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/139>, abgerufen am 17.02.2025. |