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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.

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sam und ein wenig nikte sie mit dem Kopfe,
und mehrmals mit dem Augenliede, weil sie
vom gestirnten Himmel nicht wegsehen wollte;
führte aber die väterliche Hand an den betenden
Mund, um ihm stiller zu danken. Darauf
zankt' er ein wenig, daß sie so stark empfinde,
und die Gefühle so gern aufnehme, die er ihr
zuleite.

Schnell führte er Beide durch einen künstli¬
chen Weg vor das stäubende Grab, worein sich
der Wasserfall, wie ein Selbstmörder, stürzte, und
woraus er als ein langer verklärter Strom aufer¬
stand und in die Länder grif. Der Strom stürz¬
te -- ohne daß man sehen konnte, aus welcher
Höhe -- weit über eine alte Ruinen-Mauer
hinüber und hinab.

Zablocki sagte darauf schreiend, wenn beide
nicht scheueten, sich auf Gefahr eines schwachen
Dampf-Regens mit ihm hart an der Mauer
hin- und durch deren niedrige von lauter grünen
Zweigen zugewebte Pforte durch zu drängen: so
könnten sie auch etwas von der ebenen Landschaft
sehen.

ſam und ein wenig nikte ſie mit dem Kopfe,
und mehrmals mit dem Augenliede, weil ſie
vom geſtirnten Himmel nicht wegſehen wollte;
fuͤhrte aber die vaͤterliche Hand an den betenden
Mund, um ihm ſtiller zu danken. Darauf
zankt' er ein wenig, daß ſie ſo ſtark empfinde,
und die Gefuͤhle ſo gern aufnehme, die er ihr
zuleite.

Schnell fuͤhrte er Beide durch einen kuͤnſtli¬
chen Weg vor das ſtaͤubende Grab, worein ſich
der Waſſerfall, wie ein Selbſtmoͤrder, ſtuͤrzte, und
woraus er als ein langer verklaͤrter Strom aufer¬
ſtand und in die Laͤnder grif. Der Strom ſtuͤrz¬
te — ohne daß man ſehen konnte, aus welcher
Hoͤhe — weit uͤber eine alte Ruinen-Mauer
hinuͤber und hinab.

Zablocki ſagte darauf ſchreiend, wenn beide
nicht ſcheueten, ſich auf Gefahr eines ſchwachen
Dampf-Regens mit ihm hart an der Mauer
hin- und durch deren niedrige von lauter gruͤnen
Zweigen zugewebte Pforte durch zu draͤngen: ſo
koͤnnten ſie auch etwas von der ebenen Landſchaft
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[202/0210] ſam und ein wenig nikte ſie mit dem Kopfe, und mehrmals mit dem Augenliede, weil ſie vom geſtirnten Himmel nicht wegſehen wollte; fuͤhrte aber die vaͤterliche Hand an den betenden Mund, um ihm ſtiller zu danken. Darauf zankt' er ein wenig, daß ſie ſo ſtark empfinde, und die Gefuͤhle ſo gern aufnehme, die er ihr zuleite. Schnell fuͤhrte er Beide durch einen kuͤnſtli¬ chen Weg vor das ſtaͤubende Grab, worein ſich der Waſſerfall, wie ein Selbſtmoͤrder, ſtuͤrzte, und woraus er als ein langer verklaͤrter Strom aufer¬ ſtand und in die Laͤnder grif. Der Strom ſtuͤrz¬ te — ohne daß man ſehen konnte, aus welcher Hoͤhe — weit uͤber eine alte Ruinen-Mauer hinuͤber und hinab. Zablocki ſagte darauf ſchreiend, wenn beide nicht ſcheueten, ſich auf Gefahr eines ſchwachen Dampf-Regens mit ihm hart an der Mauer hin- und durch deren niedrige von lauter gruͤnen Zweigen zugewebte Pforte durch zu draͤngen: ſo koͤnnten ſie auch etwas von der ebenen Landſchaft ſehen.

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre03_1804/210>, abgerufen am 28.11.2024.