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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.

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Ruf anschmize, der -- schloß er -- unbeschreib¬
lich rein und fest sein muste, da sie so viel gegen die
Weiblichkeit sich herausnehmen durfte -- Dann
fiel ihm die 9te Testaments-Klausel "Ritte der
Teufe
l" ein, die Ehebruch und ähnliche Sün¬
den an ihm besonders bestraft -- Dann der Gene¬
ral mit seiner heiligen Briefsammlung von eroti¬
schen Platonikerinnen -- Dann Wina und ihr Au¬
ge aus dem Himmel -- -- Der Notar bracht'
eine der dümmsten und elendesten Nächte zu,
die je ein Mensch durchgelegen, der unter dem Rük¬
grath keine Eiderdunen gehabt, welche freilich noch
stärker einheizen.


Nro. 49. Blätter-Erz.

Beschluß der Reise.

Heiliger Morgen! Dein Thau heilet die Blumen
und den Menschen! Dein Stern ist der Polstern
unserer dahingetriebenen Phantasien und seine
kühlen Stralen bringen und führen das verwirrte
erhizte Auge zurecht, das seinen eignen Funken
nachsah und nachlief! --

Ruf anſchmize, der — ſchloß er — unbeſchreib¬
lich rein und feſt ſein muſte, da ſie ſo viel gegen die
Weiblichkeit ſich herausnehmen durfte — Dann
fiel ihm die 9te Teſtaments-Klauſel „Ritte der
Teufe
l“ ein, die Ehebruch und aͤhnliche Suͤn¬
den an ihm beſonders beſtraft — Dann der Gene¬
ral mit ſeiner heiligen Briefſammlung von eroti¬
ſchen Platonikerinnen — Dann Wina und ihr Au¬
ge aus dem Himmel — — Der Notar bracht'
eine der duͤmmſten und elendeſten Naͤchte zu,
die je ein Menſch durchgelegen, der unter dem Ruͤk¬
grath keine Eiderdunen gehabt, welche freilich noch
ſtaͤrker einheizen.


Nro. 49. Blaͤtter-Erz.

Beſchluß der Reiſe.

Heiliger Morgen! Dein Thau heilet die Blumen
und den Menſchen! Dein Stern iſt der Polſtern
unſerer dahingetriebenen Phantaſien und ſeine
kuͤhlen Stralen bringen und fuͤhren das verwirrte
erhizte Auge zurecht, das ſeinen eignen Funken
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[198/0206] Ruf anſchmize, der — ſchloß er — unbeſchreib¬ lich rein und feſt ſein muſte, da ſie ſo viel gegen die Weiblichkeit ſich herausnehmen durfte — Dann fiel ihm die 9te Teſtaments-Klauſel „Ritte der Teufel“ ein, die Ehebruch und aͤhnliche Suͤn¬ den an ihm beſonders beſtraft — Dann der Gene¬ ral mit ſeiner heiligen Briefſammlung von eroti¬ ſchen Platonikerinnen — Dann Wina und ihr Au¬ ge aus dem Himmel — — Der Notar bracht' eine der duͤmmſten und elendeſten Naͤchte zu, die je ein Menſch durchgelegen, der unter dem Ruͤk¬ grath keine Eiderdunen gehabt, welche freilich noch ſtaͤrker einheizen. Nro. 49. Blaͤtter-Erz. Beſchluß der Reiſe. Heiliger Morgen! Dein Thau heilet die Blumen und den Menſchen! Dein Stern iſt der Polſtern unſerer dahingetriebenen Phantaſien und ſeine kuͤhlen Stralen bringen und fuͤhren das verwirrte erhizte Auge zurecht, das ſeinen eignen Funken nachſah und nachlief! —

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre03_1804/206>, abgerufen am 24.11.2024.